@ alma und andere
Im Forum www.hirntumor.de findet man Beiträge von Glioblastom-Betroffenen, die die 10-Jahres-Marke "geknackt" haben. Vereinzelt. Aber es gibt sie.
Die Mutationen auf den Allelen der DNS 1p 19q und IDH1 (= "genetische Marker") werden noch nicht über zehn Jahre lang in die Planung der Therapien einbezogen, deshalb kann es hier noch keine so langfristigen Aussagen geben. Diese genetischen Marker wurden von den medizinischen Forschern gesucht und gefunden, als sie versuchten herauszubekommen, warum scheinbar gleiche Hirntumoren auf die gleichen Therapien derart unterschiedlich reagieren, dass einige der Betroffenen sehr viele Jahre überlebten und sogar tumorfrei wurden. Daraufhin wurden Studien mit vergleichbaren Hirntumoren und abgewandelten Therapiekombinationen (OP, Bestrahlung, Chemotherapie mit verschiedenen Dosierungen, Schemata, Zeitabständen usw.) durchgeführt und im Ergebnis unterschiedliche "mediane Überlebenszeiten" festgestellt.
Die Hoffnung für alle Hirntumorpatienten besteht darin, dass es sich lohnt, sich um das Weiterleben zu bemühen, wenn es denn noch lebenswert ist, denn die Forschung hat bereits viel erreicht und hat noch viele Ideen, die den Betroffenen vielleicht doch noch eine weitere Zeit mit einer guten Lebensqualität ermöglichen kann.
Es ist auch im Nachhinein möglich, das eingelagerte Tumormaterial auf genetische Marker untersuchen zu lassen, bei Glioblastomen sollte es eigentlich bereits Standard sein, weil die Therapiekombination davon bestimmt wird.
Die "medianen Überlebenszeiten" sind statistische Werte im Ergebnis von Studien, die für den einzelnen Betroffenen keine Gültigkeit haben. Eine für eine bestimmte Therapiekombination festgestellte Überlebenszeit von z.B einem Jahr ist aus Berechnungen entstanden, in die wenige Wochen bis sehr viele Jahre einflossen. Das bedeutet, dass der einzelne Betroffene daraus keinsfalls ableiten sollte, dass er nur ein Jahr überleben wird.
(Ich bin auch ziemlich verwundert, dass einige hier ihre Therapie-Entscheidung von solchen statistischen Zahlen abhängig machen. Im Forum www.hirntumor.de gilt stets, dass Überlebensstatistiken für den Einzelnen keine Gültigkeit haben. Verantwortungsbewusste Ärzte nennen ihren Patienten auch keine solchen Zeiten, einfach, weil sie es nicht wissen können. Da spielen viel zu viele Faktoren eine Rolle. Z.B. kann es den WHO I - Meningeom-Betroffenen sehr schlecht gehen, während ich als Betroffene mit 5 Meningeomen, davon 4 WHO III seit mehr als 20 Jahren die Erstdiagnose recht gut überlebe, was in keiner "Überlebensstatistik" vorgesehen ist.)
Ich hoffe und wünsche allen hier das Bestmögliche!
Jeder Mensch ist einzigartig, auch jeder Hirntumorbetroffene!
KaSy