www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Chemo mit Zahnfleischentzündung

Chemo mit Zahnfleischentzündung
winzer
08.02.2017 14:12:59
Habe 5 mal Chemo 5/23 hinter mir.
In den ersten 2 Wochen habe ich diese Entzündung und nehme Glandomed (hilft nicht).
Hat jemand Erfahrungen ?
Danke
winzer
Kritzel
08.02.2017 14:53:14
.
Kritzel
Andrea 1
09.02.2017 07:54:59
Hallo Winzer,
ich habe damals mit Meridol regelmäßig geputzt und gespült. Die Spülung kann man auch etwas verdünnen und ich habe das nach jedem Essen und Getränken gemacht (außer, wenn ich Wasser ohne Sprudel getrunken habe, was ich eh nur trinke). Salze, Säuren und Schärfe bei der Nahrungsaufnahme vermeiden - klar. Den Zahnarzt draufgucken lassen. Könnte ja sein, dass noch etwas anderes dahinter steckt.
LG Andrea
Andrea 1
winzer
12.02.2017 11:19:45
Danke
Meridol hat sehr geholfen. Es ist ja nur für für ca 8Tage Chemo.
Trockener Rotwein schadet nicht.
LG Winzer
winzer
Harte Nuss
12.02.2017 11:51:33
Hallo Winzer,
mir hat auch Meridol geholfen und für die empfindlichen Zahnhälse nehme ich heute noch Chlorhexamed Gel. In Ausnahmefällen nehme ich Voltarel A Haftsalbe da ist Cortison drin wie mein Zahnarzt mir sagte. Spülen mit Salbeitee hat auch gelindert.
LG von der harten Nuss
Harte Nuss
alexm
13.02.2017 06:51:49
Mir hat, als mein Zahnfleisch wund und ich durch das Cortison anfällig war, Ratanhia Zahncreme bzw. Mundwasser (DM) zusätzlich zur Schulmedizin gut getan, ebenfalls eine Tinktur (Medikament) mit Heilkräutern aus der Apotheke.
Durch Cortison und Antibiotika aufgrund OP und anschliessendem Krankenhauskeim (Bakteriell) hatte ich dann auch noch Soor im Mund (ebenfalls ein vielfach resistenter Krankenhauskeim), hier hatte ich mich an den HNO Arzt gewendet, der mir nach Abstrich der Mundschleimhaut ein Medikament verschrieb....
Gute Besserung!
alexm
Andrea 1
14.02.2017 20:11:45
Genau Harte Nuss, zusätzlich Chlorhexamed Gel oder das Spray habe ich auch immer zu Hause. Das nehme ich dann über Nacht und Morgens ist es meistens wieder okay.
Was ich überhaupt nicht vertrage ist dieses elmex Gelee, das nahm mein Zahnarzt mal nach ner neuen Füllung und anschließend hatte ich eine ca. 5-Mark-Stück große Stelle in der Wangeninnentasche, auf welcher mir komplett die Haut weggeätzt war. Das dauerte auch fast ne Woche, ehe es wieder verheilte.
Da nahm ich auch wieder Meridol Spülung und Chlorhexamed Spray, als es nicht mehr ganz so offen war.
Andrea 1
Andrea 1
22.03.2017 15:21:36
Hallo, ich greife das Thema mal wieder auf, da ich gerade wieder in intensiver Zahnarztbehandlungflut stecke...
Nebenbei erfuhr ich, dass u. a. eine Nebenwirkung von Keppra/Levitiracetam, allgemein Antiepileptika auch Zahnfleischprobleme bis hin zur Parodontose beinhalten kann.
Nachdem ich mir einen Weißheitszahn ziehen und an einem Backenzahn eine letzte große Amalgamfüllung entfernen ließ, hatten sich an dem Zahnhals ziemlich große Zahnfleischtaschen gebildet (5 und 6mm tief - normal sind 1 bis max 2mm), welche auch extrem entzündet waren und das, obwohl ich wirklich schon immer sehr pingelig bei der Zahnpflege war und bin. Es tat heftig weh und ich ließ mir diese mehrmals auskratzen/reinigen/desinfizieren. Wegen jedem Bisschen, was ich zu mir nahm (Essen und Getränke, wenn es nicht gerade stilles Wasser war), ging ich kurz danach meine Zähne putzen und spülen unter Verwendung von Zahnseide und Dentalbürstchen.
Junge Junge, das war ein Kult vom Feinsten, aber es hat sich unterm Strich gelohnt, denn seit knapp 2 Wochen ist endlich wieder Ruhe.
Es stellte sich heraus, dass an dem Zahn, an welchem die Amalgamfüllung war, die Keramikfüllung nicht "dicht war" und sich letztlich auch noch der Nerv entzündet hatte.
Also folgte zuerst eine Abdichtung mit Keramiklack, weil ich dort eine Keramikfüllung machen ließ und das linderte schon etwas, aber kurz danach ging es weiter mit neuen und heftigeren Schmerzen. Somit erhielt ich danach noch eine intensive Wurzelbehandlung.
Jetzt warte ich darauf, dass der Zahn mit provisorischer Füllung endlich wieder fest verschlossen wird.
Es wunderte mich halt, dass ich trotz professioneller Zahnreinigung, welche ich erst noch im Dezember 2016 machen ließ, es dennoch so arg werden konnte.
Die Info, dass man durch Antiepileptika entschieden anfälliger für Zahn(-fleisch-)erkrankungen sei, war mir völlig neu; hat da jemand von euch auch schon div. Infos dazu?
Andrea 1
winzer
12.05.2017 17:50:10
Ich denke liegt an der Chemo. Es ist wieder ein Backenzahn abgestorben .
Der Zahnarzt will bestimmt ein Implantat setzen. Aber solange die Chemo
nicht abgeschlossen ist (12Monate 5/23) ist das Ende bestimmt nicht absehbar.
Meridol hat noch nicht geholfen.
winzer
Chrisi
12.05.2017 18:34:47
Sicher ist die Immunabwehr durch die Chemo reduziert , was Infekte begünstigen kann . Auch eine Bestrahlung im Kopf-,Halsbereich geht mit vermehrten kariösen Defekten vor allem im Zahnhalsbereich einher . Daher sollte vor Chemo und Radiatio falls zeitlich möglich eine Zahnsanierung und ggf. Parodontitistherapie erfolgen . Auch eine Strahlenschutzschiene ist zu überlegen . Bei Beschwerden während der Chemo empfehle ich Chlorhexamed forte Spülung ( alternativ geht auch Listerine). Keppra führt als Nebenwirkung öfters zu sogenannten Gingivahyperplasien ( also Pseudotaschen). Kann man zwar in schweren Fällen chirurgisch entfernen kommen aber wieder , es sei denn man stellt das Medikament um . Müsste man mit dem behandelnden Arzt besprechen in schweren Fällen . Ansonsten hilft nur die regelmäßige Prophylaxe / Reinigung beim Zahnarzt . Ich hoffe ich konnte etwas helfen .... Ist mein Fachgebiet :-)
Chrisi
Andrea 1
13.05.2017 08:37:00
Danke dir Chrisi - konntest Du, denn ich hab genau die selben Erfahrungen inzwischen gemacht. Die wohlgelobte Ruhe hielt leider nicht sehr lange an. Gerade mal 2 weitere Wochen.

Sicherlich macht die Chemo so einiges, denn die soll ja "sich schnell teilende Zellen" am "teilen" hindern und zu den sich schnell teilenden Zellen gehören halt die Schleimhäute dazu. Sollte sich gar keine Besserung einstellen, dann muss man halt vom Zahnarzt drüber gucken lassen, dass sich nicht doch Bakterien in den Zahntaschen abgesetzt haben.

Inzwischen bekam ich es offiziell durch meine Neurochirurgin bestätigt (aber sie meinte, dass Levitiracetam/Keppra eigentlich nicht so sehr dafür bekannt sei), dass sich das Antiepileptikum ebenso gravierend auf Zahnfleisch und die allgemeine Zahngesundheit auswirkt. Wenn ich überlege... vorher hatte ich wirklich richtig gutes Zahnfleisch, meine Zahnärzte waren immer schwer begeistert. Inzwischen sieht das leider nicht mehr so aus. Aber mal ehrlich, mehr als 2 bis 3 mal am Tag Zähne putzen und spülen geht doch kaum noch. Zusätzlich betreibe ich abends noch einen echten Kult mit Dentalbürstchen, Zahnseide, Mundspülung und Chlorhexamedspray, wie auch -Gel (beides forte), was ich auf betroffene Stellen über Nacht auftrage.
Solange ich nichts Festes esse ist es auch gut, aber ich bin weder gewillt eine Null-Diät zu machen, noch möchte ich nur noch von pürriertem Breipamps leben.
Leider brachte das auch nicht viel, also wieder einmal ab zum Zahnarzt.
Bakterielle Entzündung in den Zahntaschen, wieder drinne rumgekratzt/gereinigt, Salbe rein und innerhalb von paar Stunden wieder schmerzfrei. Kommende Woche lasse ich wieder eine professionelle Zahnreinigung machen, danach bekommt "Prinzesschen" neue Krönchen. ;-)
"Teurer Spaß"!. :-(
Mein Zahnarzt meint, dass damit die Entzündungen endlich behoben werden können. Ich bin gespannt.
Er meinte auch, dass Chlorhexamedspülung dafür am besten geeignet sei. Kann ja sein, aber nimmt man diese Spülung zu lange (was bei mir zwangsläufig der Fall gewesen wäre), bekommt man davon unschöne Verfärbungen. Nun muss man abwägen was das größere Übel ist.
Ich bekomme ja schon Zahnfleischentzündungen, wenn ich nur mal ein Müsli esse oder Trockenobst oder Gemüse (Karotten, Radieschen) und das nervt mich langsam echt gewaltig.
Andrea 1
Thomas95267
13.05.2017 13:26:23
gelöscht
Thomas95267
NACH OBEN