Hallo zusammen,
die letzten Wochen sind irgendwie drunter und drüber bei uns gegangen. Ich war selbst 3 Wochen ausgenockt - lag mit schwerer Bronchitis im Bett und mein Mann war ausquartiert. Danach viel organisatorisches geregelt und ich hab diesen Monat meine Arbeitsstelle angetreten. Die Chemo- und Strahlentherapie ist dabei fast so nebenbei angelaufen. Die ersten zwei Wochen hat er sich auch wirklich gut gefühlt. Einzige Nebenwirkung war ein leicht erhöhter Schlafbedarf. Und nun liegt er wieder in der Klinik. Am Montag kürz nach der Bestrahlung Fieber und Schüttelfrost. Mit der Klinik telefoniert - es soll die Medis trotzdem nehmen. Dienstag großes Blutbild - kein Fieber. Mittwoch dann Anruf Entzündungswerte sind zu hoch er soll in die Klinik kommen zur Abklärung. Kurz darauf Fieber wieder hoch auf über 41 Grad, Schüttelfrost, Unwohlsein und Kopfschmerzen. Chemo ist jetzt abgesetzt. CT war unauffällig, MRT wurde Sicherheitshalber gemacht, wegen der Nackensteifigkeit die er seit Gestern hat und wegen den anhaltenden Kopfschmerzen. Ergebnis ist noch offen. Als ich gestern bei ihm war ist ständig die Nase gelaufen, die Nacht hatte er kaum geschlafen weil sein Gesicht so gebrannt hat und eben Halsschmerzen. Er hat viel Durst seit Gestern Abend auch noch zusätzlich Ohrenschmerzen.
Kennt das jemand von euch, dass durch die Behandlung eine Erkältung soviel extremer ist wie zuvor. Ich denke nämlich, dass er wirklich "einfach" eine Erkältung hat und durch das ganze Gift im Körper und der Bestrahlung die er immer noch bekommt das Immunsystem da extrem rädelt. Sicherlich spielt da die Psyche auch rein - er war nie wirklich krank und die OPs hatte er wirklich gut und ohne Schmerzen weck gesteckt. Ich glaub er hat wirklich diese Woche erst realisiert, dass sich sein Leben extrem geändert hat.
Und ich kann mich leider nicht so kümmern wie ich gerne würde. Die letzten Wochen waren wirklich anstrengend für mich, und ich bin jetzt wirklich froh die Möglichkeit zu haben mein Studium abzuschließen. Das ganze kostet auch viel Energie und zusätzliche Zeit nach der Arbeit, aber es geht auch um die finanzielle Zukunft von mir und den Kinder. Ich hab da wirklich ein schlechtes Gewissen, aber unsere finanzielle Situation hat sich schon extrem geändert. Und ich will ja auch nicht, dass Therapieformen die die Krankenkasse nicht übernimmt schließlich am Geld scheitern. Wenn ich alleine den Unterschied zwischen Cortison und Weihrauch sehe - mit dem gleichem Effekt.
Ich versteh auch die Ärzte nicht. Immer ein großes Hüllen in Schweigen bis alle Ergebnisse da sind. Ich kann ja verstehen, dass es etwas dauert bis abgeklärt ist ob ein viraler oder bakterieller Infekt vorliegt. Aber die sagen einem ja noch nicht einmal, was beim Schnelltest herausgekommen ist. Mein Mann ist zu schlapp zum Nachbohren und wenn ich in der Klinik bin ist nie ein zuständiger Arzt da. Wegen der Kinder kann ich leider auch nicht immer so wie ich gerne möchte.
Tut mir leid wegen dem Frust ablassen, aber das allgemeine Verhalten der Ärzte macht mich langsam wirklich aggressiv. Die müssten doch wissen, dass es nicht gerade gesundheitsfördernd ist den Patienten so in der Luft zu halten bezüglich Information....
Grüße