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Thema: Chemotherapie bei Astro II

Chemotherapie bei Astro II
hopeflower
02.01.2014 09:20:18
Hallo,

das ist mein 1. Beitrag. Bei meinem Mann wurde im November ein Astro II wegoperiert, es ist aber sicherlich noch was da.
Es wurde uns eine Chemotherapie mit Temodal empfohlen aufgrund der Lage (nahe am Sprachzentrum und dort wo Motorik kontrolliert wird). 8 Zyklen, 5/28 wie in der NOA-04 Studie. Es gäbe aber auch andere Möglichkeiten, z.B. 21/28 mit einer niedrigeren Dosierung. Da gibt es aber noch keine großen Studien zu.

Hat hier jemand Erfahrung mit Chemo bei Astro II? Mein Mann ist leider nicht co-deleted bei 1p und 19q (er hat nur LOH bei 19q), hat aber die IDH1 Mutation und auch MGMT Methylierung.

Vielen Dank für eure Meinungen.
hopeflower
Dora
02.01.2014 09:38:33
Ich wurde im Mai 2013 mit einer Wach-OP ins Leben zurückgerettet. Nach Wundheilungsstörung 14 Tage später erneute OP. Rezidiv im September. Letzte Wach- OP 10/2013. Jetzt bekomme ich eine Strahlentherapie. Bei mir war das betroffene Gebiet auch nahe am Sprachzentrum/ Motorik.PN? Grüße,Dora
Dora
Tomjog
06.01.2014 11:13:32
Hallo Hopeflower,

bei meiner Frau wurde auch eine Chemotherapie über 8 Monate mit Temodal gemacht. Die Dauer war auf 8-12 Monate angelegt. Der Tumor (temporal ,rechts, inoperabel) weist auch eine eine IDH 1 Mutation auf. Bei dieser Form der Mutation soll die Chemotherapie günstiger ansprechen. Wurde bei Deinem Mann ein FET-PET gemacht ?

Insgesamt hat sie die Therapie gut überstanden. Währen der Therapie hatte sie immer wieder starke Muskelschmerzen, die mit regelmäßiger Bewegung viel besser wurden. Die Blutwerte sind bis jetzt noch nicht so optimal, was aber normal ist nach einer Chemo.

Liebe Grüße

Tom
Tomjog
hopeflower
06.01.2014 12:02:13
Hallo Dora, vielen Dank für deine Antwort, aber das ist dann schon recht weit von dem weg, wie es bei meinem Mann ist. Ich interessiere mich für Chemo bei Grad II ohne Rezidiv. Ich hoffe aber dass du gut mit der Strahlentherapie zurecht kommst und dass es gut anschlägt. LG, Hopeflower

Tom, vielen Dank für deine Nachricht. Tut mir leid für den Tumor deiner Frau und dass er inoperabel ist, aber gut zu hören dass sie die Therapie gut überstanden hat. Hat sie jeweils 5 Tage Temodal je Zyklus bekommen, oder eine andere Anzahl?

Ein FET-PET wurde bei meinem Mann nicht gemacht. Wäre das sinnvoll? Was wird da gemessen (das ist ein spektraler Kernspin, oder?).

Wir sind kurz vor Beginn des 2. Monats Chemo. Und der Onkologe denkt darüber nach, die Therapie zu ändern, statt 5 Tagen lieber 21 Tage (und eine niedrigere Dosis). Ich kenn mich leider da nicht aus.

LG, Hopeflower
hopeflower
Tomjog
06.01.2014 13:36:06
Hallo Hopeflower,

der Tumor bei meiner Frau ist zwar inoperabel, trotzdem sprechen die Ärzte von einer guten Prognose, auf Grund der Lage, Fehlen eines Hotspots und weiterer Marker. Wir versuchen positiv zu sein, was uns gut gelingt. Nächste Woche müssen wir wieder zur MRT-Kontrolle (alle drei Monate, später alle 6 Monate). Das sind immer unsere "Angstermine".

Ja, sie hat jeweils 5 Tage Temodal genommen und dann 23 Tage Pause. Vor der Einnahme von Temodal jeweils ein Mittel gegen Übelkeit (Granisetron). Einmal pro Woche Kontrolle des Blutbildes. Warum wurde die Therapie bei Deinem Mann geändert ? Was hat der Onkologe als Grund genannt ?

Mit einem FET-PET wird mit Hilfe einer radioaktiv markierten Aminosäure die Stoffwechseltätigkeit des Tumors bestimmt. Aktive Areale zeigen sich in Form von Hotspot. Dies kann zur Prognose über den Verlauf herangezogen werden. Außerdem kann der Tumor besser abgegrenzt werden und die beste Stelle für eine Biopsie gefunden werden. Es gibt
einige Studien die zeigen das Patienten ohne Hotspot ein günstige Prognose aufweisen.

Ob diese Untersuchung bei Deinem Mann sinnvoll ist kann ich Dir leider nicht sagen - der Tumor wurde ja operiert. Da müsstest Du mal mit Euren Ärzten sprechen und. Falls Du Fragen hast kannst Du Dich gerne jederzeit an mich wenden.

LG

Tom
Tomjog
hopeflower
06.01.2014 13:54:50
Danke Tom.

Der Onkologe meinte dass 5 Tage Chemo bei 28 Tagen Zyklus Standard sei, zumindest bei Grad III und IV. Wie in der NOA04 Studie. Aber dass es mittlerweile, obwohl es dazu keine großen Studien gibt, in der Community sozusagen auch eine größer werdende Meinung gibt, man solle 21/28 bei anderer, niedrigerer Dosierung pro m2 Körperfläche anwenden. Wobei er sich das jetzt, sozusagen in der Einnahmepause des 1. Zyklus, überlegt hat. Und wir am 16.Jan den 2. Zyklus starten werden und nun die Frage im Raum steht 5/28 oder 21/28.
Wir werden uns wohl dem anschließen was er empfiehlt (dafür ist er ja der Arzt...), aber ich hab mich gefragt ob jemand damit schon Erfahrungen hat.

FET-PET wurde bei meinem Mann nicht gemacht, aber der Tumor war schon recht groß (5 cm), und sollte also in jedem Fall raus. Zum Glück keine Kontrastmittelanreicherung und nur Grad II.

Ja, das mit der MRT-Kontrolle wir auch auf uns jetzt immer zukommen. Ich wünsche euch alles Gute, v.a. gute Nerven für jetzt "davor" und dann auch ein gutes Ergebnis wenn ihr das MRT hinter euch habt. Wir haben noch Zeit bis zum 28. Feb.

LG, hopeflower
hopeflower
Tomjog
06.01.2014 14:38:58
Zu der Therapie 21/28 mit niedriger Dosis kann ich leider nichts sagen.
Bei uns wurde die Therapie "vorsorglich" durchgeführt.

Wir sind in Heidelberg an der Uniklinik im NCT (Nationales Forschungszentrum für Tumor), in Behandlung. Der Wissenstand ist top aktuell und es werden einige Studien zu niedrigmalignen und malignen Tumoren durchgeführt. Dort fühlen wir uns gut aufgehoben. Außerdem haben wir zwei Freunde die Ärzte sind und uns begleiten.Vielleicht hängt die Empfehlung über die geeignete Therapie auch von der Lage und den Markern ab. Eventuell frage ich mal nach.

Wünsche Euch alles Gute !

LG

Tom
Tomjog
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