Wenn man eine Diskussion über die Grenze zwischen Methylierung und Nicht-Methylierung einmal bei Seite lässt, so ist meine Antwort:
Weil für die meisten Mediziner (nicht alle) das alleinige Auswahlkriterium für eine Behandlung ist: Es existiert eine Phase III - Studie mit nicht negativem Ergebnis, ganz egal, wie stark die Behandlung dem Patienten wirklich hilft. Hauptsache Studie. Wenn man TMZ nicht einsetzen würde, stände man mit leeren Händen da, und das will man auch nicht.
Noch sind zur Zeit trotz der katastrophalen Therapiesituation beim nicht-methylierten GBM nur sehr wenige Ärzte bereit, einen individuellen Heilversuch mit einer neuen, nicht Phase-III-verifizierten Therapie zu unternehmen, obwohl das vollkommen legal und immer der erste Schritt bei einer Therapieentwicklung ist. Und vor allem würde das viel besser dem Bild entsprechen, das GBM-Patienten bei Therapiebeginn von ihrem Arzt haben, einem Arzt mit der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen mit dem Leitbild ist: „Die Gesundheit meines Patienten soll oberstes Gebot meines Handelns sein".