Chemotherapie beim anaplastischen Astrozytom ?

Hallo,
bei meiner Schwester, 25 Jahre alt, wurde vor ca. 6 Wochen die Diagnose "anaplastisches Astrozytom" gestellt. Die Operation ist recht gut verlaufen, und jetzt folgt die Bestrahlung mit der Gesamtdosis von 60 Gy.
Danach soll dann die Chemo folgen.
In den letzten Tagen habe ich die unterschiedlichsten Meinungen zu PCV und Temozolomid gehört. Wie sind Eure Erfahrungen mit den jeweiligen Chemotherapien?

Im voraus vielen Dank, Stefan



217.252.218.200 08.09.2004 19:36:24

Hallo Stefan,

bei meiner Partnerin wurde vor etwa einem Jahr ein Glioblastom diagnostiziert. Nach OP und Bestrahlung fing sie eine Chemo mit Temozolomid (Temodal) an. Das Temozolomid war in der Lage den Resttumor nach OP und Bestrahlung zum Verschwinden zu bringen. Er ist seitdem in der Bildgebung (MRT, CT, PET) nicht mehr nachweisbar. Toi, toi, toi, dass es so bleibt.

Temozolomid ist grundsätzlich gut verträglich. Die Chemo hat kaum Auswirkungen auf ihre Lebensqualität.

Temozolomid ist auch beim Einsatz gegen Astrozytome III geeignet. Die Ansprechrate soll hoch sein. Was man vorher nie genau weiß ist, ob der Tumor eben darauf reagiert. Sie sind eben sehr verschieden.

Good luck!

Hallo Stefan,

Allgemein gesagt soll die Chemo nach der OP die letzten Tumorzellen abtöten.
PCV ist eine ziemlich agressive Chemo- sie wird intravenös verabreicht. In den ersten Tagen nach der Chemo geht es dem Patienten nicht gut- der Patient fühlt sich schlapp , dazu kommen Schmerzen und Erbrechen. Allerdings ist die Wirksamkeit dieser Chemoform unumstritten.
PCV ist nur bei starker Gesundheit des Patienten zu empfehlen.
Temodal ist eine Tablettenchemo die gut verträglich ist - aber sie wirkt bei manchen Patienten nicht richtig.

Dir und vor allem deiner Schwester alles Gute