Hallo zusammen,
bei meiner Mutter, 71, wurde im April 16 ein Gliobastom entdeckt und zu 90% operativ entfernt. Anschließend folgten 6 Wochen stationäre Bestrahlung, die für sie der reinste Horror waren. Meine Mutter ist sehr verwirrt und Ortswechsel, besonders Krankenhausaufenthalte sind für sie sehr schlimm. Nach 4 Wöchiger Pause zuhause ging es mit der Chemo Temodal, 5 Tage nehmen, 3 Wochen Pause, los. Den ersten Zyklus, reduzierte Menge, hat sie ohne große Nebenwirkungen überstanden. Anschließend war aufgrund sehr starker Kopfschmerzen, unsicherem Gang und Inkontinenz eine Shunt OP nötig. Es hat gedauert bis sie sich zuhause wieder eingewöhnt hatte, aber die 2 Wochen nach der Shunt-OP waren bislang ihre besten. Sie hatte endlich wieder Hunger und es ging ihr soweit gut. Dann ging der zweite Chemo-Zyklus, mit erhöhter Dosis, los. Diesen hat sie leider überhaupt nicht vertragen. 1 1/2 Tage konnte sie keinerlei Flüssigkeit bei sich behalten und erlitt zu dem auch noch 2 epileptische Anfälle. Sie kam mit dem Notarzt ins Krankenhaus, wo der Chemozyklus dann auch bis zum Ende durchgeführt wurde. Die ersten Tage im Krankenhaus ging es ihr sehr schlecht. Als die Chemo zu Ende war und sie langsam wieder Kraft sammelte, ging es täglich Berg auf.
Wir, ihre Familie, sind nun sehr unsicher wie wir weiter vorgehen soll. Mit der Chemo weitermachen? Mit der erhöhten Dosis und ihr alle 3 Wochen einen Krankenhausaufenthalt zumuten? Krankenhausaufenthalte sind für sie kaum ertragbar, ihre Verwirrung wird dort auch immer am schlimmsten. Mit der Chemo weitermachen, aber mit der geringeren Dosis und zuhause? Wird ihr, da sie nun so geschwächt ist, davon genauso übel? Mit der Chemo aufhören?
Ihr Tumor hat einen positiven Marker, sodass ihr Neurochirurg zur Chemo rät. Wir sehen unsere Mutter allerdings auch als Mensch und möchten ihr solch eine Tortur wie beim zweiten Zyklus nicht noch einmal zumuten, sie soll nicht so leiden. Ihre Lebensqualität ist so wichtig, die ist aber nicht gegeben, wenn es ihr so schlecht geht oder sie im Krankenhaus ist.
Hat von euch jemand Erfahrungen mit Problemen mit Temodal? Hat jemand die Chemo abgebrochen?
Es ist so schwierig die richtigen Entscheidungen zu finden.
Ab wann können die Ärzte sagen, ob Bestrahlung und Chemo überhaupt etwas bringen? Wir tappen noch ziemlich im Dunkeln, ob die Therapien überhaupt anschlagen.
Ich danke euch für euren Erfahrungsaustausch!
SMelba