Hallo liebe Carina,
ich möchte mich Renates (keats) Meinung gerne anschließen, dass die Ärzte dir lieber sagen sollten, was in deinem Fall die sinnvollste Entscheidung wäre.
Vielleicht wäre eine Zweitmeinung für dich sinnvoll und hilfreich?
Bei mir hieß es damals auch zuerst, dass mein Tumor komplett entfernt werden konnte, dennoch musste ich vorsichtshalber Temodal über 6 Zyklen nehmen.
Anfangs nahm ich die Chemo Morgens, weil ich Angst vor einem allergischen Schock hatte. Die letzten beiden Zyklen nahm ich über Nacht und damit ging es mir wesentlich besser. Mit Übelkeit hatte ich nur wenig zu kämpfen, weil man ja vorab ein Medikament dagegen bekommt. Allerdings "sollte" man in dieser Zeit bestimmte Lebensmittel meiden, da sie entweder die Wirkung mindern oder die Übelkeit fördern könnten. Sowas wie Kaffee, Obstsäfte oder Milchprodukte ließ ich hauptsächlich weg und es ging mir recht gut damit. Lediglich in den Chemopausen nahm ich die wieder dazu.
Schlaffisein & Müdigkeit okay, aber kein Haarausfall. Obwohl das mein geringstes Prlem gewesen wäre. Wichtiger ist nur, dass man keinen HT mehr bekommt, aber das wirst Du sicherlich auch so sehen.
Gegen Ende der Zyklen verstärkten sich bei mir die Gliederschmerzen (Rücken und Beine hauptsächlich) ähnlich, als würde man eine Grippe haben, aber es war alles aushaltbar.
Wenn ich dagegen die Nebenwirkungen von Bestrahlungen sehe... au wei. Da bin ich sehr froh, dass ich die nicht bekommen musste.
Ich bekam die Nebenwirkungen davon aber hautnah bei meinem Vater mit, weil bei ihm der Krebs gegen Ende in den Kopfbereich streute und er Bestrahlungen bekam. Er baute dadurch sehr stark ab.
Eine Bestrahlung zog man bei mir in Erwägung, machte dann aber einen Rückzieher. Man wollte sich eine evtl. Bestrahlung noch aufsparen, falls es zu einem Rezidiv käme, was bis heute nicht passierte! *aufholzklopf*
Nachteilig bei Bestrahlung ist wohl auch, dass man nicht so oft darauf zurückgreifen kann, es muss wohl ein gewisser zeitl. Abstand dazwischen liegen, ehe man eine Re-Bestrahlung wieder starten kann.
Schon von daher fand ich die Entscheidung meiner Neurochirurgen sehr sinnvoll.
Später wollte man auch noch, dass ich die Chemo weitere 3 Monate verlängern sollte, aber man sagte mir gleich dazu, dass es keine Studien darüber gäbe, dass man danach keinen Hirntumur mehr bekommen könne. Inzwischen weiß ich auch, dass man nicht mehr von einer hundertprozentigen Entfernung sprechen konnte, in meinen Unterlagen steht 98% drin, weil man nie sicher gehen kann, dass tatsächlich alle Tumorzellen bei der Entfernung "erwischt" wurden.
Ich lehnte die weiteren 3 Monate Temodal ab und es war gut für mich, denn jetzt, nach 3 Jahren gab es noch kein Rezidiv. *freu*
ABER, das ist ganz allein mein Werdegang und soll dich nicht zu einer Entscheidung drängen, die Du leider alleine treffen musst.
Ich kann dir nur schreiben, was ICH für MICH entschieden hab und was MIR geraten wurde.
Bei mir war es ein anapl. Oligodendrogliom WHO3 rechts frontal - Rezidiv, also kein Astro!!!
Ich wünsche dir von Herzen, dass Du eine gute ärztliche Beratung noch bekommen kannst, die dir ein gutes Gefühl gibt und dich vorwärts bringt.
Ein Zweitmeinung wird dir hoffentlich Gewissheit bringen.
Wo bist Du in Behandlung?
Ich war/bin in der Uniklinik Mainz und seeeehr zufrieden.
Jede Menge Glück und gute Entscheidungen für dich wünsche ich dir!!
LG Andrea