Liebe kati81,
ich kann Deine Sorgen wegen Deiner Vorerkrankungen gut verstehen und würde Dir raten, Dich von den Ärzten, die Dich derzeit wegen Morbus Crohn sowie MS und Meningeom behandeln, gründlich beraten zu lassen. Ich kann auch gut verstehen, dass Du verunsichert bist, weil Deine MS unmittelbar "nach einer Impfung aktiv" wurde.
Es ist gut, dass Antilaktina Dir schrieb, dass MS-Patienten eine Impfung gegen "Corona" empfohlen wurde, ich wusste das nicht.
Was ich weiß, ist, dass viele Hirntumorpatienten im Frühjahr 2021 hier im Forum Fragen zur Impfung gestellt haben, die z.T. ähnlich individuell waren wie Deine heutige Frage.
Insgesamt haben sich sehr viele Hirntumorpatienten impfen lassen, wobei ich das nicht genau sagen kann.
Aber gerade Vorerkrankte wie wir haben nicht nur hier gefragt, sondern sich auch gründlich beraten lassen. Denn sie bzw. wir sind es überwiegend, die wegen ihrer/unserer Vorerkrankungen einen schwereren oder tödlichen Verlauf haben, wenn sie/wir an COVID erkranken. Und gerade wir, die wir schon mit einem Hirntumor zu tun hat, möchte die Langzeitfolgen haben, die ja auch das Gehirn betreffen.
Insofern gehe ich davon aus, dass die Impfrate unter ihnen/uns ähnlich hoch ist wie in den Pflegeheimen bei den Bewohnern, die wegen ihres hohen Alters einen geringeren Immunschutz haben.
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Inzwischen ist derart viel über die Wirkung der verschiedenen Impfstoffe bekannt, dass man wirklich sagen kann, dass sie einen schweren Verlauf verhindern. Falls sich Geimpfte von irgendwem anstecken, dann werden sie die von "vor Corona" bekannten Erkältungssymptome haben oder nicht mal diese. In diese Richtung soll die Entwicklung jetzt gehen. Dazu braucht man mehr Geimpfte als es jetzt bereits sind. Denn so wie Dich, die Du wegen Deiner Vorerkrankungen berechtigte (!) Vorbehalte gegen eine Impfung hast, gibt es einen Teil der Bevölkerung, der auch nicht geimpft werden darf (!). Zum Schutz dieses Teils der Bevölkerung (wozu derzeit auch noch die Kinder unter 12 Jahren gehören) muss die Anzahl der Geimpften noch steigen. Dann besteht die Chance, dass sich das Corona-Virus, mit dem wir auch weiterhin leben müssen, zu einem Erkältungsvirus wird, mit dem wir leben können.
(Ich habe diese Informationen aus dem NDR-Podcast Nr. 97 mit Dr. Christian Drosten und Korinna Henning.)
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Aber weiter zu Deiner Besorgnis.
Du schreibst von den mRNA-Impstoffen, das sind die Impfstoffe von Biontech Pfizer und von Moderna.
Es gibt auch die Vektor-Impfstoffe von AstraZeneca und von Johnson&Johnson.
Generell gibt es nicht die Pflicht, sich gegen Corona impfen zu lassen.
Aber sich noch monatelang weitgehend zu isolieren wegen der sehr berechtigten Angst, sich anzustecken und an COVID zu sterben oder an diesen Langzeitfolgen zu leiden, das muss vielleicht auch nicht sein.
Hier wird Dir kaum einer genau raten können, was Du tun sollst.
Frage Deine Ärzte.
Ob "in ein paar Jahren bekannt wird, dass bei mRNA-geimpften plötzlich Tumorwachstum zugenommen hat oder sowas", das wird Dir jedoch niemand 100%ig beantworten können.
Aber die Impfstoffe werden außerhalb von Deutschland bereits seit mehr als einem Jahr "verimpft", hier seit gut 8 Monaten, und es wird ganz genau jede noch so kleine Nebenwirkung gemeldet und summiert und weitergemeldet. Ich habe von allen möglichen Nebenwirkungen gehört, gelesen, die bei Hunderttausend oder nur einer Million Geimpften vorkamen.
Dabei weiß man nicht einmal ganz sicher, ob jede dieser Personen diese Symptome wirklich durch die Impfung bekam. Bei Krebspatienten und bei Kindern z.B. gibt es das bei "Long Covid" auftretende Symptom "Fatigue" auch ohne an COVID zu erkranken. Von Tumorwachstum durch eine Impfung müsste man doch schon einmal etwas gehört haben.
Derart viele Geimpfte weltweit und nahezu zeitgleich gab es noch nie, demzufolge ist die derzeitige Datenlage sehr gut.
Richtig ist aber auch, dass die Folgen dieser Impfstoffe nicht über sehr viele Jahre beobachtet werden konnten.
Falls Dein Meningeom, das momentan nur beobachtet wird, irgendwann einmal wachsen wird, dann kann es gut sein, dass es das einfach tut, weil es da ist und weil sich seine Zellen teilen. Das muss überhaupt nichts mit einer Impfung zu tun haben.
Auch Zufallsfunde können irgendwann wachsen, deswegen werden sie beobachtet.
Ich selbst und meine Verwandten haben sich alle gegen Corona impfen lassen, für mich gab es wegen der Hirntumorerkrankung die Priorisierung direkt nach den "sehr Alten".
Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung, die Du mit Deinen Ärzten triffst und mit der Du ruhig, aber nicht zu isoliert leben kannst.
KaSy