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kati81

Hallo Ihr Lieben,

neben dem meningeom habe ich noch multiple sklerose und morbus crohn. Mein meningeom war ein Zufallsbefund vor ein paar Jahren. Bin nicht in ärztlicher Behandlung. Wird im Rahmen der ms-MRT-Kontrolle überwacht und ist stabil.

Bin kein Impfgegner, aber meine ms wurde unmittelbar nach einer Impfung aktiv, somit vorsichtig.

Nun Corona und die neuartige mRNA-Impfung.
Wie ist es mit Meningeom/anderen Tumoren - habt ihr euch impfen lassen? Was sagen Eure Ärzte?
Ich hab irgendwie total schiss, dass in paar Jahren bekannt wird, dass bei mRNA-geimpften plötzlich Tumorwachstum zugenommen hat oder sowas.
Keine Ahnung ob das gerechtfertigt ist. (bei mir natürlich auch hinsichtlich der anderen Erkrankungen).

Ganz klar, Corona bekommen will ich auch nicht. Daher isoliere ich micht...

Wie seht ihr das? Habe eure Ärzte zur Impfung geraten?

Liebe Grüße,
Kati

Antilaktina

Hallo Kati!

"Die mRNA der RNA-Impfstoffe wird nach kurzer Zeit von den Zellen abgebaut. Sie wird nicht in DNA umgebaut und hat keinen Einfluss auf die menschliche DNA, weder in Körperzellen noch in Keimbahnzellen." (Infoblatt meines Arztes)

Körperzellen also auch Tumorwachstum werden nicht beeinflusst.
Ich wurde viel stationär in einer neurologischen Abteilung behandelt und kenne daher auch MS-Patienten. Ich weiß, dass mein Neurologe ihnen (wie auch mir als Tumorpatientin) dringend zu einer Impfung geraten hat.

Beste Grüße

KaSy

Liebe kati81,
ich kann Deine Sorgen wegen Deiner Vorerkrankungen gut verstehen und würde Dir raten, Dich von den Ärzten, die Dich derzeit wegen Morbus Crohn sowie MS und Meningeom behandeln, gründlich beraten zu lassen. Ich kann auch gut verstehen, dass Du verunsichert bist, weil Deine MS unmittelbar "nach einer Impfung aktiv" wurde.

Es ist gut, dass Antilaktina Dir schrieb, dass MS-Patienten eine Impfung gegen "Corona" empfohlen wurde, ich wusste das nicht.

Was ich weiß, ist, dass viele Hirntumorpatienten im Frühjahr 2021 hier im Forum Fragen zur Impfung gestellt haben, die z.T. ähnlich individuell waren wie Deine heutige Frage.

Insgesamt haben sich sehr viele Hirntumorpatienten impfen lassen, wobei ich das nicht genau sagen kann.
Aber gerade Vorerkrankte wie wir haben nicht nur hier gefragt, sondern sich auch gründlich beraten lassen. Denn sie bzw. wir sind es überwiegend, die wegen ihrer/unserer Vorerkrankungen einen schwereren oder tödlichen Verlauf haben, wenn sie/wir an COVID erkranken. Und gerade wir, die wir schon mit einem Hirntumor zu tun hat, möchte die Langzeitfolgen haben, die ja auch das Gehirn betreffen.
Insofern gehe ich davon aus, dass die Impfrate unter ihnen/uns ähnlich hoch ist wie in den Pflegeheimen bei den Bewohnern, die wegen ihres hohen Alters einen geringeren Immunschutz haben.

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Inzwischen ist derart viel über die Wirkung der verschiedenen Impfstoffe bekannt, dass man wirklich sagen kann, dass sie einen schweren Verlauf verhindern. Falls sich Geimpfte von irgendwem anstecken, dann werden sie die von "vor Corona" bekannten Erkältungssymptome haben oder nicht mal diese. In diese Richtung soll die Entwicklung jetzt gehen. Dazu braucht man mehr Geimpfte als es jetzt bereits sind. Denn so wie Dich, die Du wegen Deiner Vorerkrankungen berechtigte (!) Vorbehalte gegen eine Impfung hast, gibt es einen Teil der Bevölkerung, der auch nicht geimpft werden darf (!). Zum Schutz dieses Teils der Bevölkerung (wozu derzeit auch noch die Kinder unter 12 Jahren gehören) muss die Anzahl der Geimpften noch steigen. Dann besteht die Chance, dass sich das Corona-Virus, mit dem wir auch weiterhin leben müssen, zu einem Erkältungsvirus wird, mit dem wir leben können.
(Ich habe diese Informationen aus dem NDR-Podcast Nr. 97 mit Dr. Christian Drosten und Korinna Henning.)
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Aber weiter zu Deiner Besorgnis.

Du schreibst von den mRNA-Impstoffen, das sind die Impfstoffe von Biontech Pfizer und von Moderna.
Es gibt auch die Vektor-Impfstoffe von AstraZeneca und von Johnson&Johnson.

Generell gibt es nicht die Pflicht, sich gegen Corona impfen zu lassen.

Aber sich noch monatelang weitgehend zu isolieren wegen der sehr berechtigten Angst, sich anzustecken und an COVID zu sterben oder an diesen Langzeitfolgen zu leiden, das muss vielleicht auch nicht sein.

Hier wird Dir kaum einer genau raten können, was Du tun sollst.

Frage Deine Ärzte.

Ob "in ein paar Jahren bekannt wird, dass bei mRNA-geimpften plötzlich Tumorwachstum zugenommen hat oder sowas", das wird Dir jedoch niemand 100%ig beantworten können.
Aber die Impfstoffe werden außerhalb von Deutschland bereits seit mehr als einem Jahr "verimpft", hier seit gut 8 Monaten, und es wird ganz genau jede noch so kleine Nebenwirkung gemeldet und summiert und weitergemeldet. Ich habe von allen möglichen Nebenwirkungen gehört, gelesen, die bei Hunderttausend oder nur einer Million Geimpften vorkamen.
Dabei weiß man nicht einmal ganz sicher, ob jede dieser Personen diese Symptome wirklich durch die Impfung bekam. Bei Krebspatienten und bei Kindern z.B. gibt es das bei "Long Covid" auftretende Symptom "Fatigue" auch ohne an COVID zu erkranken. Von Tumorwachstum durch eine Impfung müsste man doch schon einmal etwas gehört haben.
Derart viele Geimpfte weltweit und nahezu zeitgleich gab es noch nie, demzufolge ist die derzeitige Datenlage sehr gut.
Richtig ist aber auch, dass die Folgen dieser Impfstoffe nicht über sehr viele Jahre beobachtet werden konnten.

Falls Dein Meningeom, das momentan nur beobachtet wird, irgendwann einmal wachsen wird, dann kann es gut sein, dass es das einfach tut, weil es da ist und weil sich seine Zellen teilen. Das muss überhaupt nichts mit einer Impfung zu tun haben.
Auch Zufallsfunde können irgendwann wachsen, deswegen werden sie beobachtet.


Ich selbst und meine Verwandten haben sich alle gegen Corona impfen lassen, für mich gab es wegen der Hirntumorerkrankung die Priorisierung direkt nach den "sehr Alten".

Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung, die Du mit Deinen Ärzten triffst und mit der Du ruhig, aber nicht zu isoliert leben kannst.

KaSy

Mego13

Liebe Kati,

Deine Sorge kann ich gut verstehen, als ich im April / Mai zu den beiden Impfungen gegangen bin, war mir ganz schön mulmig. Vor allen Dingen war auch den behandelnden Ärzten mulmig, was darin liegt, dass man bei meiner Vorgeschichte wirklich nicht wusste, was passiert.

Nun zu meiner Vorgeschichte:
Durch die PC - Chemo wegen meines Oligodendroglioms habe ich eine Hypophyseninsuffizienz zurückbehalten. Diese wirkt sich massiv auf meine Nebennieren (Hormondrüsen, die lebenswichtiges Cortisol produzieren) und die Schilddrüse aus. Beide Organe sind an sich völlig gesund, die "Störung" kommt aus dem Hirn, was es noch unberechenbarer macht. Seit der Chemo leide ich auch an gefährlicher Hyponatriämie (starker Natriummangel), wegen einer wäre ich fast schon ins Koma gefallen.
Dies alles zusammen bedeutete, dass mich am Impftag noch einmal meine Endokrinologin anrief und mir erklärte, wie ich das Hydrocortison an dem Tag erhöhen sollte. Daneben meldete sich auch das Sekretariat der Neurochirurgin und sagte, dass ich ab einer Temperatur von 38,5 ins Krankenhaus kommen solle. Ab 38 Grad sollte ich Novalgin nehmen, welches als eines der besten Fiebersenker gilt.

Letztlich passierte bei mir nichts, außer starker Müdigkeit, die über eine Woche anhielt.
Vielleicht kannst Du mit Deinem Neurologen / Deiner Neurologin absprechen, wie Du mit Deiner Medikation am Impftag umgehst und ab wann Du in die Notaufnahme fährst.

Eine Freundin von mir ist auch an MS erkrankt und sie hatte nur leicht erhöhte Temperatur.

Ich wünsche Dir alles Gute für Deine Entscheidung.
LG

Mego

Toffifee

Hallo,

habe seit Mai oder April die Impfbescheinigung oder -empfehlung wollte aber definitiv kein AstraZeneca. Vor Wochen habe ich mich dann Impfen lassen, mit mRNA also Biontec. Die Nebenwirkungen waren nicht der Rede wert. Nach der zweiten hatte sich die Einstichstellen für einige Tage leicht verfärbt. Ich habe auch Colitis Ulcerosa. Zu dem möglichen hin und wider habe ich keinen Arzt befragt. Aber alle Infos aus Presse, Fernsehen und sonst habe ich versucht einzuschätzen. Aus dem Bekanntenkreis sind ein älteres Ehepaar beide an Corona erkrankt. Die Dame verstarb, der Herr überlebte obwohl er sowohl älter als auch seit Jahrzehnten erheblich kränker ist.
Ob die Impfung in Jahren oder Jahrzehnten negative Folgen haben könnte wäre prinzipiell möglich. Aber wäre das dann auch eindeutig zuordenbar? Wohl kaum.

Liebe Grüße und gute Gesundheit
Willi

ness

Hallo,hab vor der ersten Impfung in der Uniklinik ein Gespräch mit meinem mich beh,Prof gehabt und er sagte der Hausarzt würde mich besser kennen und er solle entscheiden mit mir.Ich solle von selbst nicht drängen da noch zu wenig Infos eben für "uns"vorlägen, das war Anfang April.Mein Ha rief kurz danach an und sagte alle mit doch eher seltenen Krankheitsbildern würde er gerne sofort impfen...hab zuvor hie rund in allen Medien viel gelesen und jaaa unbewusst hatte ich das Gefühl einer Sicherheit nach der Impfung.Gepaart aber mit auch heute noch Zurückhaltung von Menschenmengen ,grösseren Treffen usw...denke es muss jeder individuell entscheiden mit den Doc auch seines Vertrauens reden vorab...es gibt keine "blöden"Fragen denn es geht ums Leben ja ..glg und passt gut auf euch auf,ness
(bekam biontec)

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