Hallo Zusammen,
ich brauche dringend euren Rat bzw. Eure Erfahrungen.
Mein Vater (57) lebt seit Mai `14 mit der Diagnose Glioblastom. Seither kommt er tägl. 4mg Cortison. Die OP, erste Chemo (140mg Temodal) und Bestrahlung hat er seit Ende Juli hinter sich (6 Wochen Primärtherapie). Danach kam er in Reha. Er hat sich erstaunlicherweise relativ gut gefühlt. Seit Ende August kommen erste Erinnerungslücken, und das Kurzzeitgedächtnis ist sehr schwach. Dazu kam, dass unmittelbar nach den ersten Erinnerungsschwierigkeiten dann auch schon die zweite Chemostufe begonnen hatte (5 Tage 250mg, dann 23 Tage Pause). Aktuell macht er schon wieder Pause. Am 08.10. nächste Chemo-Phase. Seitdem ist er sehr schwach auf den Beinen, sehr kurzatmig und liegt viel. Nur noch sehr kurze Spaziergänge sind möglich. Wir hatten uns noch eine Zweitmeinung im Universitätsklinikum in Heidelberg eingeholt. Dort heißt es, dass die Therapie aktuell Standard ist und man nun abwarten müsste ob sich ein Rezidiv bildet oder nicht. Ab dann gibt es eigentlich keine Standardtherapie mehr. Jeder Patient muss individuell behandelt werden. Gerne dürfen wir auch dort die weitere Behandlung durchführen. Doch ich mache mir von der langen Anfahrt etwas Sorgen ob das auf Dauer die Richtige Lösung ist( 2,5 std mit dem Auto). Sicherlich hängt das auch stark davon ab, ob die Behandlung täglich oder nur alle paar Wochen stattfinden wird. Man hat uns in Heidelberg zudem empfohlen das Cortison langsam abzusetzen, wenn keine Schmerzen und sonstige Nebenwirkungen eintreten. Deren Ansicht nach resultiert die sehr dünne Haut, schwache Muskulatur und Kurzatmigkeit. Unser behandelndes Klinikum hatte vor der zweiten Chemo ursprünglich sogar verschrieben auf 8mg zu erhöhen. Wenn sogar die Ärzte unterschiedliche Ansichten haben, wie sollen dann die Laien wissen was das Beste für einen ist. Aber dass Cortison auf lange Sicht absolut schädlich ist, ist auch klar. Mittlerweile sind wir auf 2 mg runter, aber leider schwillt der Kopfbereich nun leicht an. Wir wollen deshalb wieder hoch auf 3mg. Ich habe nun schon oft etwas von Weihrauchkapseln gehört. Helfen diese wirklich, dass man weg vom Cortison kommt? Oder zumindest dass die Menge weiter reduziert werden kann. Am 08.10. hat er das nächste Kontroll-MRT und wir blicken mit sehr großen Sorgen aber doch auch Hoffnung darauf. Die Erinnerungslücken und die Erschöpftheit sind für uns Außenstehende kaum zu ertragen.