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Katrin E.

Sehr geehrter Herr PD Dr Mursch,
Sie haben in einem Ihrer letzten Forum-Einträge geschrieben, dass Cortison bei langer Einnahme nicht mehr hilft. Mein Vater (58 J., GBM) nimmt seit der Teilresektion seines Rezidivs vor 6 Monaten durchgehend 3 mal 4 mg Fortecortin. Zur Zeit rührt sich der Resttumor unter Chemo nicht, ist sogar laut PET und MRT (zweimonatige Kontrollen) zurückgegangen (somit auch das Ödem). Bezüglich des Cortisons gibt es verschiedenen Meinungen der beteiligten Behandler. Deshalb meine Fragen an Sie:
Was wäre Ihre Empfehlung (ausschleichen oder fortsetzen)? Und warum wirkt das Cortison bei längerer Einnahme nicht mehr?
Herzlichen Dank im Voraus,
Katrin E.

Kay[a]

Warum, das weiß man nicht so genau, wir merken nur immer wieder, dass bei vielen Patienten nur noch die Nebenwirkungen vorherrschen und das Ödem nicht mehr reagiert. Ohne Ihren Vater zu kennen, möchte ich keinen Ratschlag geben. Unsere Tendenz ist eher die vorsichtige Reduktion (Ausschleichen, sehr langsam unter ärztlicher Kontrolle).

Insa[a]

Mal eine Frage zum Thema "ausschleichen" von Cortison. Was bedeutet das genau, wie hoch sollte die reduktion der Cortison Dosis sein? Meine Mutter hat jetzt 3Wochen lang pro tag 24mg Cortison erhalten, da sie ein sehr großes Ödem und mehrere Rezidive hat. Unter dem Cortison war ihr Zustand reltiv gut. Nun wurde in der letzten Woche das Cortison auf 16 mg gesenkt, in einem Schritt. Ihr Zustand hat sich seit dem rapide verschlechtert. In welchen Schritten sollte man das Cortison eignetlich senken, gibt es da irgendwelche Richtlinien?
Gruß Insa

Ingrid-OL

So rapide runterzugehen erscheint mir krass. Kein Wunder, dass sich Deine Mutter schlecht fühlt.
Ich zitiere ( und das wird in angepassten Schritten auch für höhere Dosisangaben gelten): "Das Geheimnis der Low-dose-Therapie besteht darin, das Cortison im niedrigen Dosisbereich (etwa ab 10 mg Prednisolon/Decortin H) nicht mehr so schnell wie früher abzusenken, sondern dies immer langsamer und in immer kleineren Schritten zu tun, je mehr man sich zunächst 5 mg und später vielleicht noch kleineren Mengen
nähert."
Haben die Ärzte denn kein Konzept?
Ich wünsche euch viel Erfolg und meine, wenn man im Wochenrhythmus 2 mg runtergeht, kann eigentlich nichts schief gehen. Aber fragt um Gottes Willen die Ärzte!!!
Liebe Grüße Ingrid-OL

Ingrid-OL

Mit 2 mg Reduzierung meine ich natürlich bis zu der Grenze von 10 mg. Danach viel weniger.(0.5 mg ?) Nochmals : Ich bin keine Ärztin!

Liebe Grüße Ingrid-OL

Matthias[a]

Die 2 mg Reduzierung funktioniert ganz gut. Von einer 10 mg-Grenze haben wir bislang noch nichts gehört. Jedenfalls können wir hier berichten, das es nach langzeitiger hochdosierter Cortison-Einnahme nach dem kompletten Ausschleichen per 2 mg/Woche zu massiven Hautproblemen kommen kann. Das kann man nicht behandeln, ggf. mit Babyöl lindern, vergeht allerdings nach ein paar Wochen von selbst, kann sich sicherlich aber auch von Mensch zu Mensch verschieden auswirken.

Gruß
Matthias


www.claudia-kohl.de

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