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etuledör

Alle schreiben immer, sie bekommen soundsoviel Cortison.
Nun habe ich, dank netter Forumsmitglieder, lernen müssen-Cortison ist nicht gleich Cortison.
Mein LG bekommt tgl.4mg Fortecortin und ich bildete mir ein, das wäre eine niedrige Dosierung.Das ist aber total falsch. Umgerechnet sind das 120mg Cortison.
Beim Dexamethason liegt die Cushing Schwelle bereits ab 1,5mg bei längerer Einnahme.Er bekommt das in veränderter Dosierung(sicher noch höher) seit 23.09.2013.
Endlich begreife ich seine totale Muskelschwäche, was mir trotz ständigem Nachfragen niemand erklärt hatte.Andere Symtome wie suizid, aggression usw sind sicher auch darauf zurückzuführen.Es kann doch nicht sein, daß die ärzte auf teufel komm raus ihre 0815 Strategie durchziehen, weil es nunmal so Standard ist.Sie wissen, daß ich u.a. Weirauch gebe und halten trotzdem stur an ihrer Version fest.SO ist es aber nicht LEBENSWERT für ihn.
Wer kann mir ähnliche Erfahrungen schildern und seine Maßnahmen dazu.
Danke Euch allen für die Mithilfe.
mfg

MarionS1971

Hallo,

mein verstorbener Mann musste auch Cotison nehmen.... Er nahm teilweise bis zu 12mg Dextamethason. In akuten Phasen sogar 24mg.... Weihrauch konnten wir nicht zufügen um das Cortison zu reduzieren, weil er extreme Ödeme hatte und jedesmal wenn wir versucht haben, es zu reduzieren, ging es ihm schlechter....
Er hatte fast das komplette Cushing-Syndrom:
- Stiernacken
- Muskelathrophie
- Vollmondgesicht
- Gewichtszunahme
- Zuckerwerte teilweise bis zu 600
- Wundheilungsstörung

LG
Marion

talbo

Hallo Etuledör,
ja, Cortison ist Segen und Fluch zugleich. Es ist allerdings nicht mal eben so absetzbar. Mein Mann hat nachetwa drei Monaten den ersten Versuch gestartet, das Zeug auszuschleichen. Kurz vor Null kam dann der Rückschlag: Er musste wieder kurzzeitig auf 12mg am Tag rauf und von Neuem mit dem Ausschleichen beginnen. Weihrauch, so heißt es, kann dabei hilfreich sein, kann aber keine mittleren Cortisongaben mal eben so ersetzen.
Falls Deine Ärzte nicht strikt gegen ein langsames Absetzen des Cortison sind, könntet ihr es ja - flankiert vom Weihrauch - ebenfalls versuchen. Bei uns wurde dazu auf Hydrocortison umgestellt - das ist auch etwas feiner dosierbar. Beim zweiten Ausschleich-Versuch waren wir dann noch vorsichtiger und haben der Sache noch mehr Zeit gegeben. Mit Erfolg: Seit mehr als einem Jahr ist er vom Cortison los.
Gruß
Erik

etuledör

Marion, wie alt war dein Mann, wenn ich fragen darf und wie lange ging diese Geschichte? Zucker ist das wenigste, fast immer gleich-morgens/100 mi/200 abd 300.Die Muskelschwäche macht mir Sorgen und ihn fertig.Sind dann die Knochen eimal kaputt, geht nix mehr.woran hattest du die Verschlechterungen gemerkt?
Erik, das mit den Ärzten ist eben so`n Ding. der Onko fühlt sich nicht zuständig, habe ich den Eindruck und der Hausarzt war noch immer nicht da seit KH entlassung.Meinen LG zur strahlentherapie zu bringen, ist jeden Tag schon ein Kraftakt, mehr packe ich nicht.Er schläft...
Kommunikation eher Null, leider

MarionS1971

Hallo etuledör,
mein Mann war 44 und er erkrankte im April letzten Jahres und hatte 8 Monate und 15 Tage... er starb am 31.12.12
Er lief halt immer schlechter, ihm sackten manchmal die Füße weg... er hatte einfach nicht mehr die Kraft. Anfangs hatten wir noch einen Rollator, da konnte er sich dann zwischendurch ausruhen. Unsere Außentreppe war der Horror für ihn, teilweise haben wir für 16 Stufen fast 20 Minten gebraucht.
Unser Onkologe verschrieb uns dann Krankengymnastik 3x die Woche daheim... Der Psysiotherapeuth kam dann zu uns und machte Übungen mit ihm um der Muskelsache einbisschen entgegenzuwirken... mit mäßigem Erfolg, mein Mann wollte irgendwann auch nicht mehr wirklich mitmachen und maulte ihn ständig an....
LG
Marion

etuledör

Liebe Marion, du hast mein volles Mitgefühl, So jung finde ich immer besonders erschreckend.Es sind förmlich alle schlechten Prognosen der Ärzte eingetroffen.
Wir haben auch eine Treppe -im Haus, zum Schlafzimmer-das ist auch jedesmal ein Kampf, runter geht besser.
Rollator steht unbenutzt im Haus, er verläßt es ja nur zur Bestrahlung per Rollstuhltaxi.
Im KH hat er auch nicht gut mit den Therapeuten mitgearbeitet.
Noch habe ich Hoffnung, nach Ende der Bestrahlung und reduzieren von Cortison.
Für Deine Zukunft alles Gute, mehr kann man nicht sagen.
LG

Hasika

Hallo Marion und etuledör,

Ihr schreibt mir aus der Seele. Mein Mann geht es genauso. Seine zuckerwerte sind so hoch das geht garnicht, Vollmondgesicht , 15 kg Gewichtszunahme, wasseransammlungen im beinen und Füßen etc. pp.
Aber wir haben sein nachsorgearzt davon berichtet und der will morgen mit den Onkologen zusammen setzen.

Zu talbo: was für ein Rückfall kurz vorm ausschleichen?
Lag
Hasika

wando

Liebe Etuledör,

ja, die Behandlung mit kortisonhaltigen Medikamenten ist nicht ganz leicht für den Körper zu verkraften, sie bringt Fluch und Segen zugleich, so wie Erik es auch schon schreibt. Ich hatte Ende Januar auf Grund eines akuten Vestibularisausfalls, im Zuge dessen dann als Zufallsbefund das AKN festgestellt wurde, auch eine Behandlung mit Kortison in Höhe von 250 mg täglich über eine Woche per Infusion, dann zu Hause ausschleichend über 4 Wochen.

In dieser Zeit habe ich dann 10 kg zugenommen, obwohl ich fast gar nicht gegessen habe. Zusätzlich und hauptsächlich hatte ich aber massive Beschwerden beim Laufen, konnte manchmal kaum aufstehen und brauchte Hilfe, aus dem Auto kam ich allein ganz schlecht oder gar nicht raus. Starke Schmerzen an den Gelenken und Muskeln waren leider auch dabei. Wenn ich mich einmal gebückt habe, kam ich nicht mehr allein hoch, entweder mit Hochziehen an einem Möbelstück oder mit fremder Hilfe. Das Treppensteigen war äußerst anstrengend, habe mich immer am Geländer hochziehen müssen. Runter ging etwas besser, jede Stufe einzeln. Zusätzlich war der ganze Körper und das Gesicht (Vollmond) ebenfalls stark aufgeschwemmt. Ich habe dann Lymphdrainage verordnet bekommen, zwei Mal pro Woche je für eine ganze Stunde, bekomme ich jetzt auch noch. Das hat mir gut getan. Ergänzend dazu habe ich entwässernde Tees, Brennessel und Bohnenschalentee getrunken. Außerdem bekam ich zur Reha chinesische Kräuter, die ebenfalls die Entwässerung anregen und die ich auch heute noch einnehme.

Es ist ein sehr langwieriger Prozess. Ich habe mitunter auch jetzt noch damit zu kämpfen. Inzwischen ist es aber schon etwas besser geworden, vor allem sind die Schmerzen weg und ich kann mich wieder besser bewegen, das Gesicht und die Hände sind auch nicht mehr ganz so schlimm angeschwollen.

Ich wünsche Deinem Mann alles Gute.

Andrea

etuledör

Hallo Wando
Danke für Dein langes Schreiben.
Das mit dem brennesseltee hatte ich jetzt auch schon öfter gelesen und werde es mit einbauen, in mein Ernährungsprogramm.
Ihr seid aber alle klar im Kopf und wisst, woher was kommen könnte.
Er ist so mutlos, da er es einfach nicht begreift.Täglich versuche ich ihm vieles zu erklären,er denkt immer, ich lüge ihn an.Glaubt, bei ihm ist alles kaputt.
Das Verstehen oder Nichtverstehen kann sicher auch Fluch oder Segen sein.
Ich muß weiter um jeden Tag kämpfen.Am liebsten würde ich ihn gar nicht mehr zur Bestrahlung schicken, wenn ihn das sosehr belastet.
Schwer, alles alleine zu entscheiden, für ein "fremdes" Leben verantwortlich zu sein.
Meine Schwester sagt immer "Kopf hoch und die Haare in den Wind"
LG
Ute

sunnyneun

Hallo,

mein Mann hat ca. 5 Monate Dexa genommen. Leider wurden wir über dieses Medikament überhaupt nicht aufgeklärt. Wir wußten nicht einmal das er es bekommt. Das haben wir erst im Entlassungsbrief gelesen.
Als ich nach seinen Medikamenten fragte bekam ich nur die Antwort:
Er bekommt was fürn Kopf und was fürn Magen, damit er die fürn Kopf verträgt.
Er hat das Dexa die erste Zeit auch ganz gut vertragen, wir hatten überhaupt keine Probleme mit dem Zucker (alle 2 Wochen Schnelltest auf nüchteren Magen mit Werten zwischen 5,8 - 6,7 Millimol/Milliliter) und auch die Wassereinlagerung haben sich in Grenzen gehalten. Allerdings haben wir auf vegane, zuckerfreie, salzarme und entwässernde Ernährung geachtet, mit kleinen Ausnahmen natürlich.
Nach ca. 3 Monaten fingen dann aber die Nebenwirkungen an. Er stand früh auf, ihm ging es gut, wir haben gefrühstückt und dann kam Dexa.
Er wurde schlagartig müde und bekam Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, verschwommenes sehen und Verwirrtheit mit Orientierungslosigkeit. Bei der Physiotherapie ist schon aufgefallen, dass seine Muskeln stark angeschwollen waren und wie steif. Durch das viele schlafen kam natürlich noch der extreme Muskelschwund und fehlende Ausdauer hinzu.

Also fingen wir an Dexa auszuschleichen.
Wir machen täglich Sport zum Muskelaufbau, der auch deutlich sichbare Erfolge bringt und die Ausdauer wird auch besser. Er meint auch, dass sich kein Kopf nicht mehr ganz so "schwammig" anfühlt und er langsam wieder klarer denken kann. Allerdings leidet er auch unter großer Appetitlosigkeit, wobei ich darauf achte, dass er genügend zu sich nimmt, Muskelschmerzen und Müdigkeit sind aber immer noch da.

Es gibt gute Tage, aber auch schlechte Tage. Die Nebenwirkungen lassen nur ganz ganz langsam nach. Hat jemand Erfahrung wie lang das dauert eh sie weg sind?

Mir ist aufgefallen, dass er immer nach dem Schlafen eine Weile braucht um wieder klar zu werden. Er bekommt 3-4 mal am Tag hochdosierte Nahrungsergänzung mit B1, B2, B6, B12, Folsäure, Niacin, Vitamin C und Biotin. Diese wirken nach ca. 10 Minuten und es geht ihm dann deutlich besser. Dazu kommt noch etwas zur Übersäuerung und Darmsanierung, 6000 i.E. Vitamin D3,....

Ach so, mit dem Absetzen kam natürlich auch gleich eine Erkältung durch.

Ich hoffe, dass wir es bald hinter uns haben, dann erkennt man wenigstens auch, welche Probleme durch den Tumor verursacht werden und welche von den Medikamenten ausgelöst wurden. Diese Ungewissheit macht einen ziemlich fertig.

LG

etuledör

Liebe Sunnyneun
Das ist ja auch eine Odyssee wie sie im Buche steht.
Mußt Du die Vitamine alle selber kaufen?
D3 wäre auch für mein LG sehr wichtig, wenn nur sein Hausarzt sich endlich mal herbequemen würde, ich muß dem wohl heute nochmal auf die Füsse treten!
Nach der Chemo hätte ich gerne eine Aufbaukur.Wer hat Erfahrung mit Mistel bei Hirntumor, man wird so verunsichert. Ich will natürlich nicht, daß es zu neuen Anschwellungen kommt.
Was wäre sonst eine Alternative--die Arme und Beine sind sooo dünn!
Morgen ist MRT!
LG Ute

sunnyneun

Hi,
die Vitamine kaufen wir alle privat. Wir nehmen alle in der Familie Nahrungsergänzung und ich kann nur positives berichten. Mir geht es viel besser (hatte vorher so einige Problemchen), mein großer bringt seit dem bessere Noten aus der Schule mit, meine Mutti hat ihre Nachtblindheit verloren, ...
Ist zwar nicht preiswert, aber die Gesundheit ist es uns wert.

LG

wando

Liebe Ute, liebe Sunnyneun,

Eure Partner sind sehr heftig geplagt und es ist sehr schwer als Angehörige ja doch mehr oder weniger "hilflos" zu sein. Man versucht zwar alles, was irgendwie geht, aber oft bleibt der erhoffte Erfolg aus oder stellt sich nur ganz schleichend ein - leider. Da ist sehr viel Geduld und Ausdauer gefragt, was nicht einfach zu ertragen und zu bewerkstelligen ist. Aber Ihr Beide macht das ganz großartig, das kann man aus Euren Berichten entnehmen.

Sunnyneun, Du hattest nach der Dauer des Anhaltens der Nebenwirkungen gefragt. Bei mir z. B. wurde das Kortison Ende Februar ausgeschlichen. Ich hatte aber bis Juli/August heftigste Probleme durch die Nebenwirkungen, wie schon oben beschrieben. Auch heute habe ich z. T. noch Einschränkungen, die daraus rühren, zwar nicht mehr so schlimm, aber ganz weg ist es noch nicht. Ich glaube aber auch, da gibt es kein allgemein gültiges "Rezept". Jeder Organismus reagiert anders darauf und braucht mehr oder weniger Zeit, um die Nebenwirkungen wieder "abzubauen".

Ich wünsche Euch und Euren Partnern alles Gute.

Andrea

sunnyneun

Hallo wando,

danke für deine Erläuterungen. Ich hab auch etwas von Durchschnittlich 3-6 Monaten gelesen, teilweise aber auch Jahre bzw gar kein Rückgang einiger Nebenwirkungen.

Hallo an alle,

ich habe gestern einen für mich interessanten Artikel von 2006 zum Thema Cortison und Krebs gefunden.
Ich weiß, dass Cortison in vielen Fällen sein muss, deshalb bitte keine Diskussion zu dem Thema hier anfangen. Aber ich denke, dass der Artikel für einige Forumsmitglieder ebenfalls interessant ist.
Ob weitere Studien zu dem Thema gelaufen sind weiß ich nicht.

Hier der Artikel aus scinexx - Das Wissensmagazin:


Kortison schadet bei der Krebstherapie

Neue Studie liefert Hinweise auf negative Wirkung von Glukokortikoiden

Kortisonpräparate, die häufig zur Milderung von Nebenwirkungen in der Krebstherapie eingesetzt werden, schaden möglicherweise mehr als sie helfen. Dies haben jetzt Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums und des Universitätsklinikums Heidelberg bei Untersuchungen an Zellkulturen und Mäusen herausgefunden. Sie entdeckten Anhaltspunkte dafür, dass die so genannten Glukokortikoide bei Zellen aus soliden Tumoren häufig zu einer Resistenz gegenüber einer Chemo- oder Strahlentherapie führen.

Mehr noch: Die Neigung einer bösartigen Geschwulst, Tochterzellen in andere Körperregionen zu streuen, ist offenbar beim Einsatz von Glukokortikoiden erhöht. Die Ergebnisse müssen nun in kontrollierten Studien am Menschen überprüft werden. Erst dann kann nach Angaben der Wissenschaftler eine Entscheidung getroffen werden, ob die Behandlungsleitlinien für bestimmte Tumoren modifiziert werden müssen. Bis dahin sollte eine bereits begonnene Therapie mit Kortisonpräparaten auf keinen Fall ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt abgebrochen werden.

Multifunktionale Kortisonpräparate
Kortisonpräparate, die im Rahmen einer Krebstherapie eingesetzt werden, lösen in entarteten Zellen des blutbildenden Systems den programmierten Zelltod, die Apoptose, aus. Zudem mildern die Medikamente Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen und bewahren vor Ödembildung sowie Allergien gegen bestimmte Zytostatika.

Zugleich schützen Glukokortikoide normales Körpergewebe vor schädlichen Nebeneffekten des Tumors. Diese Tatsachen haben den Medikamenten einen guten Namen beschert. Was für Blutkrebs gilt, wird bisher von führenden Organisationen auch für die Therapie von Patienten mit Karzinomen empfohlen. Allerdings liegen für diesen Anwendungsbereich keine ausreichend kontrollierten Studien vor.

Schädliche Wirkungen als Beigabe
Mit einer breit gefächerten Untersuchung von Zellen aus gut einem Dutzend Krebsarten, darunter Tumoren der Lunge, Brust, Prostata, Darm, Bauchspeicheldrüse und des Nervengewebes, untermauert Professor Ingrid Herr gemeinsam mit Ärzten des Heidelberger Universitätsklinikums nun einen Verdacht, der sich schon Mitte des Jahres 2003 abzeichnete.

Bereits damals hatte die Wissenschaftlerin in Zusammenarbeit mit Ulmer und Heidelberger Kollegen gezeigt, dass Zelllinien aus Gebärmutterhals- und Lungentumoren bei gleichzeitiger Gabe von Glukokortikoiden deutlich schlechter auf eine medikamentöse Therapie oder Bestrahlung ansprechen. Dies führten die Forscher auf eine Veränderung des Apoptoseprogramms zurück. Aus bislang ungeklärten Gründen bewirken Wirkstoffe aus der Gruppe der Steroidhormone bei soliden Tumoren eine Blockade des programmierten Zelltods, bei bösartigen Blutzellen dagegen wird die Apoptose angeregt.

Tritt dieser Effekt nur bei einzelnen bösartigen Geschwülsten auf oder handelt es sich um einen allgemeinen Mechanismus? Um diese Frage zu beantworten, analysierten die Heidelberger Forscher mehr als 150 Gewebeproben repräsentativer Krebsarten anhand von gängigen Zelllinien, frisch isolierten Zellen aus Tumorgeweben sowie anhand von Tumortransplantaten, die Mäusen eingepflanzt wurden.

Tumore wachsen schneller
Es stellte sich heraus, dass über 85 Prozent der untersuchten Tumoren eine Resistenz entwickeln und damit unempfindlicher gegen zahlreiche getestete Krebsmedikamente und Bestrahlung werden, wenn Steroidhormone verabreicht werden. Die Wirkung war bei verschiedenen gängigen Glukokortikoiden sowie bei sehr niedrigen Konzentrationen zu beobachten und dauerte bereits nach einer einmaligen Dosis über einen längeren Zeitraum an. Zudem scheint es, dass die Tumoren unter diesen Bedingungen schneller wachsen.

Diese Ergebnisse hat Ingrid Herr vor kurzem in fünf Einzelpublikationen veröffentlicht. Die Wissenschaftlerin stellte nun einen Vergleich mit Daten aus anderen Forschungsprojekten an und fasste dies in der Fachzeitschrift "Lancet Oncology"* in einem Übersichtsartikel zusammen. Dabei kam zutage, dass bereits vor über 50 Jahren bei Patientinnen mit Brustkrebs eine verstärkte Metastasenbildung beobachtet wurde, wenn diese Kortisonpräparate erhielten.

Eine Erhöhung der körpereigenen Glukokortikoidspiegel, die bei Krebskranken mit Nierenzellkarzinom häufiger auftreten, korrelierte mit einer schlechteren Prognose. Patienten mit Gehirnmetastasen eines Lungentumors sprachen schlechter auf die Krebstherapie an, wenn gleichzeitig Steroidhormone verabreicht wurden.
Diesen beunruhigenden Resultaten steht eine retrospektive Studie gegenüber, bei der sich kein negativer Effekt von Kortisonpräparaten auf das Überleben von Patientinnen mit Eierstockkrebs zeigte.

Weitere Studien nötig
Allerdings erhöht eine systemische Therapie mit Steroidhormonen anscheinend auch das Risiko, an Hautkrebs oder an Lymphomen zu erkranken, so das Ergebnis einer weiteren Patientenstudie. Hinter der Ausbildung einer Therapieresistenz und der höheren Metastasierungstendenz solider Tumoren unter Glukokortikoidbehandlung könnte neben der Hemmung der Apoptose auch eine Schwächung des Immunsystems stecken, vermuten die Forscher.

Bislang kann jedoch nicht der Stab über die Therapie mit Glukokortikoiden gebrochen werden, da diese auch viele positive Effekte bei der Krebsbehandlung hat, betonen die Wissenschaftler. Es sei notwendig, die Vermutungen, die sich aus Untersuchungen an Zelllinien und Tieren ergeben haben, in kontrollierten Studien zu überprüfen. Dies ist Thema derzeit laufender Forschungsarbeiten.

(idw - Deutsches Krebsforschungszentrum, 28.04.2006 - DLO)

nachzulesen hier:
www.scinexx.de/wissen-aktuell-4659-2006-04-28.html

LG

etuledör

Sunnyneun, Deine Ausführung bestärkt mich jedenfalls in meinem Tun.
Heute habe ich endlich Ansprechpartner gefunden, die Strahlenärzte sind momentan zuständig.
Ihnen sagte ich auch, daß ich das kortison bereits vor 2 Tagen auf 2mg dexa reduziert habe und dafür weihrauch auf 4x3 erhöht.
Die wußte gar nix vom Weihrauch! Ich habe es dann erklärt und sie werden sich heute erkundigen.Jedenfalls "darf" ich es bei den 2mg belassen!!
Nebenbei, heute hat er mich das erste mal geschlagen.
Befunde vom MRT liegen noch nicht vor---morgen erst.
LG
Ute

Felsquellwasser

liebe Ute
alles was dein Mann komplementär zu sich nimmt,das heißt ergänzend zur der Standard Therapie -dafür gibt es speziell ausgebildete Mediziner---,dauert ca. 4 Wochen bis es wirkt ,
ich habe knapp 3 Monate Dexa genommen
es wirkte sicherlich gut ,das Ödem abzubauen
ABER
-maximal 3 Stunden Schlaf
-innere Unruhe
-Agression bis zum sehr laut werden
-Buzuckerwerte zu hoch
-Verstopfung
-Appetitlosigkeit bei gleichzeitiger Gewichtszunahme
-Gelenkschwellung
-in die Badewanne rein ja -aber wieder raus-oh je

Dass die Ärzte von Weihrauch und co nichts gehört haben ,das passiert leider,meine Dosis war 3 x 5 Kapseln zu den Mahlzeiten,es dauert bis sich ein Wirkstoff Spiegel aufbaut,lese mal nach unter
---biologischer Krebsabwehr----nach
eigenständig würde ich keine Medikamenten Dosis reduzieren,gerade diese Mittel müssen vorsichtig ausgeschlichen bzw behutsam reduziert werden. sonst kann es zu einer Verschlimmerung der Symptome.
kommen.
Es gibt keine Entschuldigung für Handgreiflichkeiten,spreche das unbedingt mit den Ärzten ab ,wenn du denkst ,die Betreuung ist nicht gut dann holt euch eine Zweitmeinung,so kann es nicht bleiben.
lG
H2 O

etuledör

H2 O, sie haben mir ein schnelles Bett in der Palliativ zugesichert!
Sie vermuten eventuell, daß diese Ausfälle durch Demenz hervorgerufen sein können.
Demenz ja oder nein, das muß man doch testen können, oder nicht?
und nicht nur durch albernes männchen malen usw, wie es der neurologe tat.
Bluttests, Elektroströme messen, keine Ahnung.
Sie überlassen die Einweisung mir.
Und ich möchte es gerne noch probieren, wenigstens die Therapie durch und natürlich Weihnachten, auch wenn er davon weiterhin nix mitzubekommen scheint,obwohl ich die wohnung dekoriert habe und er es definitiv sieht.
Weihrauch hat er schon ca 8 Wochen, ich hatte es nur zusätzlich erhöht, bei der Dexa-Reduzierung.
Noch habe ich Hoffnung
LG
Ute

Dr. Orchidee

Hallo etedulör-
Demenz testet man in der Tat durch alberne Männchen malen, Uhr aufzeichnen, Zahlen schreiben , Rechenaufgaben, Wortreihenfolgen wiederholen, etc. . Es handelt sich um fundierte,standardisierte Tests, die die kognitive Leistungsfähigkeit testen.
Bei einem Menschen mit dementieller Erkrankung kann man sehr genau bei wiederholter Testung den Verlauf der Hirnleistungsfähigkeit dokumentieren.
Apparative Untersuchungen und Labor bringen in der Demenzdiagnostik gar nichts.
Wenn Dir was unklar ist - wie zum Beispiel diese Tests jetzt - lass es Dir immer erklären; sonst kommt es aus Unwissenheit zu unsinnigem Aktionismus.
Liebe Grüße und alles Gute für Deinen Mann, Orchidee

etuledör

DR.Orchidee, diese Antwort erstaunt mich jetzt.
Bislang bin ich davon ausgegangen, daß es konkretere Beweise geben müßte.
Und wie bei meinem LG, d.h. es liegt trotzallem Demenz vor?
Die Tests wurden mir nie gezeigt.
Ich wußte nur, es gibt welche und es hieß immer"beginnende Demenz"-schon 6 Monate lang.
Dagegen sprach meiner Meinung nach, dass er bis einige Wochen vor Glio-Diagnose allein mit dem Bus in die Stadt fahren konnte, einkaufen oder Kaffee trinken, und er ohne Probleme nach Hause fand oder sonstige kleine Besorgungen machen konnte.
Und was ist mit dem Einfluss des Tumors?
Da muß es doch Unterschiede geben?
Am momentanen Zustand ändert es definitiv nichts, aber es würde mir die Hoffnung nehmen, daß es nochmal halbwegs wird!?
LG
Ute

Dr. Orchidee

Lass Dir die Tests zeigen und erklären, das halte ich immer für wichtig bei Angehörigen, damit sie wissen, woran sie sind.
Der Verlauf einer Demenz kann sehr unterschiedlich sein, hier können die Tests den Fortschritt der kognitiven Leistungsabnahme zeigen.( sehr langsam bis rapide)
Lass Dir auch erläutern was der behandelnde Arzt als Ursache annimmt .

Demenzkranke können sich in ihrem gewohnten Umfeld bei geordnetem Tagesablauf oft noch sehr lange gut zurecht finden, und ihr Defizit fällt im Alltag oft gar nicht so ohne Weiteres auf.
Dies ist auch die Hilfe, die Du geben kannst: alles so gewohnt wie möglich.
Tumor und Hirnödem haben einen negativen Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit, auch die längerfristigen Folgen der Hirnbestrahlung - aber das schreibe ich hier sehr allgemein; wie es speziell bei Deinem Mann aussieht müssen Dir die Ärzte vor Ort erklären.
Viele liebe Grüße, Orchidee

etuledör

Den Neurologen werde ich gewiß nicht mehr aufsuchen--gerne nachzulesen
bei den Ärztebewertungen meiner stadt--(ich bin nicht die einzige, die Unzufrieden war)
Und ein weiterer Neurologe meines, bzw unseres Vetrauens ist leider nicht in Sicht.
Momentan möchte ich ihm stundenlanges Warten in überfüllten Wartezimmern gerne ersparen.
Nur,um dann innerhalb 5 Minuten mit einem neuen Rezept in der Hand wieder vor der Türe zu stehen.
Ursache allen Übels wird ja wohl der Schlaganfall vor 2 Jahren sein, damit begann erst Alles,auch wenn damals in keinster Weise in diesem Ausmaß absehbar.
MfG
Ute

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