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Thema: Dankbarkeit für den Gehirntumor?

Dankbarkeit für den Gehirntumor?
Fabi
18.10.2018 15:54:31
Hallo alle zusammen....

Ja wieder mal sehr gewagt die Überschrift. Jedoch stimmt es bei mir. Ich bin selbst betroffen von einer unheilbaren Krankheit. Was heißt das für mich?
Kopf in den Sand stecken...?
Alle sozialen Kontakte abbrechen?

Klares Fazit: auf gar keinen Fall!!!!!

Ich bin gerade mal 30 Jahre alt und könnte von so manchem hier der Sohn sein.... meinem Alter entsprechend scherte ich mich vor der Diagnose keinen müden Blick um Krebs... Ja man hörte es aber ich bin ja viel zu jung für sowas...

Und mit dem Tumor hat sich auf einmal alles geändert... klar ist es total scheisse... vielleicht sterbe ich bald... vielleicht aber eben auch nicht... in einer Ausnahme Situation schaltet der Geist eben auf Rückzug oder Angriff... und ich bin absolut auf Angriff ... so lese ich so viel wie ich es noch nie getan habe zuvor... ich zeige meinen Kindern und meiner Frau, dass sie das wichtigste für mich sind. Ich genieße viele Momente und akzeptiere viel mehr Leute so wie sie sind als es vor der Diagnose war... ich würde fast sagen der Tumor hat mich zu einem besseren Menschen gemacht. Ich mache Yoga, was ich früher nur belächelt habe. Ich liebe es euch mein Wissen mitzuteilen in den zahlreichen Privatchats mit euch, aber auch lerne ich unheimlich viel von euch... wir alle haben diesen blöden Kumpel da oben im Kopf. Aber wir müssen das beste daraus machen.

Mein Wort zum Donnerstag :-P


Lg Fabi

Vielleicht sehen wir uns auf den Hirntumorinformationstag :-)
Fabi
eni70
18.10.2018 16:33:15
Tja, was sagt man da, Amen?
Wenn du Angriff als das wahre Leben begreifen und in Angriff nehmen verstehst, kannst du wirklich dankbar sein und ich mag das verstehen.
Auch wenn dazu offensichltich ein HT notwendig war, was die Sache wieder irgendwie traurig macht.
Carpe diem.
eni70
Lena333
18.10.2018 18:22:24
Fabi:
Du hast ja sonst immer sehr gute Beiträge und vor allem spürt man bei Dir immer eine positive Grundeinstellung zur Krankheit und zum Leben heraus, was ich wirklich sehr gut finde.

ABER:
"Dankbar" für einen Gehirntumor zu sein, das kann ich für mich jedenfalls nicht unterschreiben.

Auch wenn man durch diese Krankheit z.T. "gezwungen" ist, sein Leben zu ändern, aber: es tut mir leid, das hätte man auch ohne diese besch.. Krankheit machen können. Zudem wünsche ich diese Diagnose wirklich meinem ärgsten "Feind" nicht, zumal ich noch andere und schwere chron. Vor/Begleiterkrankungen habe, und auch NACH der Diagnose des Tumors kamen bei mir noch weitere schwere Erkrankungen hinzu, so dass es mir so langsam wirklich reicht...
Bin wirklich eigentlich bereit, immer "zu kämpfen", aber irgendwann kann auch ich nicht mehr...

Wie schrieb Gaby Köster: "Ein Schnupfen hätte auch gereicht"...

Lena
Lena333
LinaK
18.10.2018 19:18:47
Dankbar? Nicht wirklich! Diesen Sommer hatte ich eigentlich Anderes vor, als mir den Kopp aufsägen zu lassen und in diversen Wartezimmern herum zu sitzen... Endlich wollten wir mal ganz lange mit unserem Wohnwagen unterwegs sein, und nun fehlte mir sogar die Energie zum Packen. Dankbar bin ich meinem Mann und meinen Freunden. Und dafür, dass es mir insgesamt recht gut geht, dass ich noch laufen kann und lesen, auch wenn ich nicht weiß, wie lange noch. Dass ich schon Rentnerin bin,, und mithin schon eine Menge erleben durfte, und dass es darum nicht ganz so schlimm ist, wenn vielleicht bald alles vorbei ist.
Grüßle Lina
LinaK
Efeu
18.10.2018 19:41:47
Hallo Fabi,
mir ist dein Gedankengang vertraut. Diese stille Dankbarkeit, den tiefen Blick für das Kleine, in dem das ganze Wunder des Lebens verborgen ist, diese Demut vor dem Leben an sich, weil jeder Tag ein Geschenk ist....das habe ich in DIESER Bewusstheit und Klarheit erst durch den Tumor gelernt. Eigentlich traurig, aber es ist so. Wenn Nichts mehr selbstverständlich ist, dann verändert sich -für mich- der Blick. Auf mich und aufs Ganze.
Ja, ich kämpfe auch, jeden Tag, und immer wieder scheitere ich an Einfachstem - also nochmal starten. Und wenn es gar nicht geht, sein lassen.
Es liegt an mir, auf was ich blicke: Auf das, was ich verloren habe, oder das, was da ist. Ich entscheide mich immer wieder ganz bewusst für Zweites. Es ist wenig, was ich noch kann, doch DAS kann ich.
Ich liebe meine (erwachsenen) Kinder, meine Enkel, meinen Mann. Sie sind mir das Wichtigste. Daneben wird es unerheblicher, dass ich Schmerzen habe, nicht merh richtig schlucken kann, manchmal nicht sprechen, Gleichgewichtsstörungen habe, dement bin in einem Ausmass dass es mich oft graust usw.
Ich habe vier wunderbare Kinder, und eines davon ist vor 1,5 Jahren nach 6 Wochen Koma dem Tod von der Schippe gesprungen, und nachdem er lange gar nichts mehr konnte, vollständig gelähmt war, ist er jetzt so weit, dass er kleine Strecken wieder gehen kann.
Es ist sooo ein Wunder.
Wieso ich das erzählte?
Weil ich glücklich bin, dass mein Sohn lebt. Weil es mir, von einer anderen Seite her, deutlich gemacht hat, dass es eine Gnade ist zu leben. JETZT.
Ja, meine Prognose ist mies, dafür dass es Meningeom ist, aber ehrlich, es interessiert mich nicht.
Jetzt zählt.
Ich bekommen auch Rente. Das ist ein Freiheitsgrad. Ich kann Dinge tun, auf die ich jahrelang verzichtet habe, weil ich mir keine Zeit nehmen wollte dafür. Marmelade kochen, Brot backen, ich habe zwei Pferde bei uns auf dem Hof.....hätte ich nie, wenn ich noch "gesund" wäre. Mich hat es voll aus einem zweiten Karriereaufschwung rausgeschleudert. Ich war mitten drin, die Firma zu vergrössern, alles lief gut an.
Und dann: Aus, alles weg, vorbei.
Die Aussage eines Arztes nach der OP: Es ist ein Wunder, dass sie überhaupt noch laufen können.

Ich denke nur selten an das, was vielleicht wäre, wenn.....das ist eine Sackgasse.
Dafür habe ich keine Energie, die wenige die ich habe, setzte ich sorgsam ein, bedacht.
Alles Lernprozesse, viel Arbeit, und es hört nie auf.

Ja, auch ich bin toleranter, grossherziger geworden. Ich bin eher fasziniert, angetan, wie verschieden Menschen sind. Mich interessiert, wer sie sind, wie sie leben, wie sie empfinden.

...genug geschrieben.
Fabi, danke für das tolle Thema, ich bin gespannt, welche Beiträge noch kommen.

Liebe Grüsse,
Efeu
Efeu
Äpfelchen
18.10.2018 20:29:26
Hallo Fabi,
du bist doch immer wieder für eine Überraschung gut. Der Begriff "dankbar für den Tumor" passt bei mir persönlich nicht. Aber ich bin demütig und bescheidener geworden, in meinen Erwartungen, in meinem erleben. Alles... wirklich alles, nehme ich viel bewusster wahr. Ich freue mich an den vielen Tieren hier bei uns auf dem Lande, ich schaue genau hin, ob es ihnen gut geht und fülle täglich etliche Gefäße mit Wasser für die Piepmätze. Jeder kleine Spaziergang mit meiner Hündin ist ein Genuß. Auch die regelmäßigen Anrufe und Besuche meiner beiden Kinder weiß ich sehr zu schätzen.
Dankbar bin ich meinem Lebensgefährten für seine Fürsorge und sein nicht vorhandenes Verständnis :)) .. hat auch seine gue Seite, immer Anforderungen und durchhalten.
Auch ich wurde von heute auf morgen aus meinem Leben, aus meinen Gewohnheiten und aus meinem Beruf gerissen. Ich habe "nur" ein Meningeom, gutartig, aber auch das hat eine Menge angerichtet.
Dankbar bin ich auch Prof. Stummer, der die OP an mir ausgeführt hat, und mir so u.a. den Rollstuhl erspart hat. Dankbar bin ich, nicht im Koma zu liegen und am Leben zu sein.

@Efeu
never give up.... deine Worte haben mich sehr berührt, denn in vielen Aussagen finde ich mich wieder. Du und wir alle hier haben einiges durchgemacht, auf das wir gut hätten verzichten können. Oft lese ich hier im Forum, nur um zu sehen, wie es euch geht, oder ob mal jemand ein paar aufmunternde tröstende Gedanken braucht.
Dankbar bin ich all jenen, die mich verstehen, und die trotz ihrer eigenen Erkrankung, trotz Ängsten und trotz Schmerzen den Kopf oben halten und das Beste aus allem machen.
In diesem Sinne schicke ich euch liebe Grüße
vom Lande
Äpfelchen
Äpfelchen
Benny 68
18.10.2018 23:19:43
Hallo Leute, Dankbarkeit ist auch nicht das erste Gefühl das sich mir aufdrängt wenn ich an den Tumor denke, dabei schien es zunächst die unspektakulärste Diagnose zu sein die ich zu schlucken hatte, da war bis jetzt die AML der tiefere Griff ins Klo. Trotzdem habe ich schon immer, auch früher, auf die Frage "Ooh, warum gerade Du? " geantwortet: "warum ich nicht?" Es fragt sich ja auch keiner: " Mensch, warum bin ich denn immer noch gesund" Es kommt was kommt. Allerdings geht mir jetzt der Popo ganz schön auf Grundeis weil das Ding halt mitten im Kopf sitzt und man verschiedene Bereiche zumindest berühren muss um dahin zu gelangen, tja und im Hirn ist nun mal alles was jeden so als Mensch ausmacht. Naja, wir werden seh'n sprach der Blinde. Auch ich bin froh das es das Forum gibt, (Social Media ist sonst nicht so mein Ding) und ich möchte meinen Beitrag leisten und berichten. Stand Heute: 50Jahre/topfit. Gruß an alle
Benny 68
mona
19.10.2018 09:30:16
Tz,Dankbar, das ich diese scheiß habe ,bin ich BESTIMMT NICHT .

es stellte mehr wie vieles auf den Kopf...ABER dankbar bin ich, das ich noch sehr gut unterwegs bin und nur paar kleine alte sowie neue Macken habe und sehr dankbar das ich noch Lebe.

Ich weiß schlimmer geht immer...

Lg mona

ALLES ist positiv und negativ....
mona
2more
19.10.2018 11:01:54
Hallo,

dankbar sollten diejenigen sein, die gesund sind und von Krankheiten verschont blieben - sind sie oft aber nicht, weil sie ihren Zustand für gegeben und verdient halten.
Dennoch, ich hadere nicht, auch wenn ich reichlich "gesegnet" bin mit mehr oder weniger schlimmen Erkrankungen. Ich weiß sehr wohl zu schätzen, dass ich nur ein Meningeom habe, dass ich trotz aller sonstigen Einschränkungen und Beschwerden doch noch recht gut davon gekommen bin bisher.
Im Gegensatz zu Dir FABI, habe ich meine Kontakte und Beziehungen durchleuchtet und mich getrennt von denen, die mir nicht guttun.
Ich tue mir gewisses Geschwätze nicht mehr an, denn Zeit ist kostbar.
Ich nahm und nehme mir die Zeit, neue Hobbies zu entdecken und mich für das einzusetzen, was mir wichtig ist.
Ich bin aber auch härter geworden durch meine Erfahrungen, durchschaue Menschen schneller und lasse mich nicht mehr so leicht erweichen von manchem Gejammer wegen Nichtigkeiten.
Der eine Betroffene wird härter, ein anderer eben weicher wie dieses Beispiel zeigt:
Ich denke oft noch an eine vor Jahren verstorbene Frau, die ihr Glioblastom als Teil ihres Lebens annahm, die die Größe hatte, sich von Menschen mit den besten Wünschen für deren Leben und das ihrer Lieben zu verabschieden, bevor sie ins Hospiz zum Sterben ging,
Sie war um die 60, also nicht alt in dem Sinne, war dankbar für ihre Lebenszeit und dachte vielmehr an Kinder und junge Menschen, die betroffen sind.
Das nenne ich mit Würde sein Schicksal annehmen und mit Würde gehen.

LG
2more
2more
JoMe
19.10.2018 17:10:35
Lieber Fabi,

ich finde deine Themenwahl sehr treffend, wenn auch provokant :)
Mir geht es ähnlich, mag wohl an unserem Sternzeichen liegen... mit dem Kopf durch die Wand.

Ich denke mir halt auch, dass ich mir von dem Arsch da oben gar nichts diktieren lasse.

Im Gegenteil, mit Anfang 30 sehe ich nicht ein, dass es das jetzt gewesen sein soll und daher versuche ich alles so normal wie möglich weiter zu machen.

Ich lebe seit der Diagnose offener mit meinem Umfeld bzw. Umwelt.
Ich lasse mich nicht mehr von kleinen Banalitäten stressen. Ich gucke viel bewusster nach links und rechts.
Ich weiß jetzt, dass ich einen unglaublich tollen Freundeskreis habe.
Mega Rückhalt und den besten Ehemann der Welt.

Mal schauen, wie es weiter geht.
Meine Bestrahlung beginnt Anfang November...meinen Galgenhumor zum Thema lasse ich mir eh nicht nehmen ;)

LG
JoMe
Fabi
19.10.2018 21:30:41
Ja ihr kennt meine provokanten Themen mittlerweile ^^

Aber sie sollen ja nicht nur provozieren. Ich treffe ja auch immer wieder auf Leute die genau so denken. Das freut mich. JoMe uns beide eint dazu auch noch das gleiche alter :-)

Und nicht falsch verstehen: ich bin nicht dankbar, dass ich den Tumor bekommen habe, ich bin dankbar für das was er mir vor Augen geführt hat.

In einem höheren alter plagen einen zum Teil noch deutlich andere Krankheiten und der Tumor kommt noch on top. Das ist selbstverständlich eine völlig andere Ausgangslage.

Ich freue mich über die vielen und wieder mal sehr gegensätzlichen Reaktionen.

Lg Fabi

Ein schönes Wochenende und bis Samstag in Göttingen
Fabi
Clasil
20.10.2018 08:27:46
Jeder für sich hat ganz tolle Aussagen getroffen und jeder hat seine eigene Geschichte... Sehr berührend und doch ist nur eins wichtig... Leben wir unser Leben solange es geht und nicht unterkriegen lassen , seid stark, kämpft, dankt euren Lieben... sie leisten eine Wahninnsarbeit, genießen wir was uns gut tut, arrangieren wir uns mit dem Sch... Ding - - - - ABER - - - akzeptieren wir nicht!!!
Clasil
styrianpanther
22.10.2018 14:04:00
Zu erkranken heisst, auch zu erkennen, das was nicht passt und das Leben bedroht ist. Dagegen mussen wir kämpfen...trotzdem weiss ich nun, dass jeder Tag umso wertvoller in meinem Leben ist, ich bin zwar nicht dankbar für diese Erkenntnis, trotzdem geniesse ich nun die Lebenszeit mehr denn je...diese erkenntnis erlangen viele im ganzen Leben nicht.
So gesehen , bin ich auch dankbar für die wertvolle zeit und die erkenntnis darüber
styrianpanther
rosi5
22.10.2018 17:39:09
Gerade vor kurzem haben mein Mann und ich festgestellt, daß wir die letzten 8 Monate weit intensiver gelebt haben als all die gemeinsamen Jahre vorher... und so hat nicht nur er, als Patient, sich und seine Ansichten geändert- sondern auch ich als Angehörige mache einen enormen Wandel durch.
Für die Erkenntnisse, die wir dadurch gewonnen haben, sind wir beide sehr dankbar.
Das Ganze ist schlimm genug. Ich glaube, es hilft sehr, wenn man etwas Positives rausziehen kann. Das erleichtert es.
rosi5
Natalie
23.10.2018 18:02:44
Dankbar??????? Klar ich bin Dankbar nicht mehr Arbeiten zu gehen. Jeden Tag mit Schmerzen zu beginnen. Eine Schiffschaukel im Kopf zu haben. Nichts mehr sicher planen zu können. Angst zu haben wie es weitergeht. Alleine das man irgendwann finanziell am A...... ist. Aber logisch , ich bin Dankbar dafür. Kann mich vor Zeit kaum Retten.
Ich bin ein sehr Sarkastischer Mensch, aber das ist wirklich zuviel des guten.
Sorry aber lieber bin ich gesung und habe normal Zeit mit meiner Familie und Freunde. Den mir kann keiner sagen das er so Posetiv die Zeit nutzen kann.Im Kopf ist es immer ein begleiter. Und es ist bestimmt kein schöner begleiter der an Sonnenschein und Happyness denken lässt.

Viel Spass allen die gerne Yoga machen
Natalie
Zugabe09
23.10.2018 21:40:57
Dankbar für den Tumor?
Neeee,
nur dankbar, dass ich noch wenig Einschränkungen durch den Tumor und die Behandlung habe.
Was in Zukunft noch alles dazu kommt, weiß ich zum Glück nicht.

Kann nur sagen,
dass ich schon vor der Diagnose sehr bewusst gelebt hab,
dass ich davor schon für jeden intensiven Moment dankbar war und
dass mir das Leben immer schon wertvoll war und es so gut es ging genossen habe.....
Den Tumor hätte ich dazu nicht gebraucht.
Nun isser da und ich arrangiere mich damit.

Stimme Rosi5 aber zu. Es hilft sicher, wenn man etwas Gutes daraus ziehen kann.
Zugabe09
suace
24.10.2018 17:33:35
Ich bin nicht dankbar für den Tumor....echt nicht! Seit mein Liebster k. rank ist, spüre ich mich selber nicht mehr - nur noch ihn.
Ja, ich bin geduldiger geworden und habe eine neue Sicht auf das Leben - dafür bin ich tatsächlich dankbar.Allerdings habe ich (glücklicherweise) vorher ziemlich oft eine tiefe Dankbarkeit für mein Leben empfunden Aber ich erwarte nun einen gewaltigen Zusammenbruch, wenn ich nicht mehr akut benötigt werde. Mein Streßlevel ist astronomisch, mein Pensum auch. Manchmal möchte ich einfach mal ohnmächtig werden und mich um nix kümmern müssen.
suace
Schwan01
24.10.2018 18:59:57
Auch ich bin nicht dankbar für den Tumor, nein , wenn ich sehe....was die schwere Erkrankung meiner einzigsten Tochter...mit ihr gemacht hat., ihren Lebenswillen...3 Jahre 10 Monate hat sie gelebt...., doch Bruno er wuchs wieder und noch schlimmer...., ich bin ruhiger, geduldiger geworden....ich habe jede Minute mit meinem Sonnenschein genießen können..... und meine Tochter auch.aber Bruno hat sie mir genommen... ich bin dankbar für die Zeit!!!!

Wenn ich an unserem Familienbaum stehe...kann ich es bis heute nicht verstehen, warum musste sie vor mir gehen, es gibt keine Antwort darauf.

Darum fahre ich so oft es geht an die Ostsee, an den Ort wo sie ihre letzte Reise angetreten hat, dann weiß ich, irgendwann sind wir wieder vereint.

1 Jahr 3 Monate sind vergangen wo sie von uns gegangen ist...., ein Kind zu verlieren …. es gibt nichts schlimmeres, den Tumor hätte ich nicht gebraucht um eine andere Einstellung zum Leben zu bekommen.

Auch ich bin mehrmals zusammengebrochen... weil man einfach nur noch funktioniert….irgendwann wird man nicht mehr gebraucht....weil unsere Liebsten gehen...., dann heißt es sich Neu orientieren..., Trauerarbeit... es ist wahnsinnig schwer ….mit dem Verlust klar zu kommen...,

Wenn ich an meine Tochter denke....an die Zeit mit ihr.. bin ich weicher geworden, aber auf der anderen Seite sehr hart, ich höre mir nicht mehr sinnloses Gerede an... durchschaue mein Gegenüber viel schneller.... bin dabei neue Hobbies zu pflegen, fotografieren z.B. bereite mich momentan auf ein Vorstellungsgespräch in der Kinderhospizarbeit vor, wenn alles klappt, beginne ich im Januar 2019 meine Ausbildung... ich bin jetzt schon Wahnsinnig aufgeregt...., mein jetziges Unternehmen wo ich noch beschäftigt bin, werde ich verlassen.....mit 52 Jahren ….verändert sich mein Leben....., aber die Erkenntnis etwas zu ändern....trage ich schon seit Jahren mit mir......Bruno der Untermieter hätte ich nicht gebraucht....., ich würde alles dafür geben, das meine Tochter lebt....ich trage sie in meinem Herzen!!!!!
Schwan01
Likiniki
24.10.2018 19:28:50
Ich glaube es ist leichter von Dankbarkeit zu reden solang sich die Einschränkungen in Grenzen halten und man selbst oder mit seinen Lieben noch „halbwegs“ normal leben kann.

Um dankbar für mein Leben zu sein brauchte ich meinen Tumor nicht. Dazu war ich zu lange in der Rettung und hab vieles gesehen. Hab mein Papa mit Alzheimer bis zum Ende betreut. Meinen Bruder gepflegt, den mit 45 mehrere schwerer Schlaganfälle aus dem normalen Leben gerissen haben und meinen Mann 2006 durch die Diagnose malignes Melanom begleitet..

Ich bin dankbar dafür das ich mich an meine op folgen gewöhnt habe. Dankbar Auto fahren und arbeiten zu können.

Dankbar für mein Leben und dafür an dem Leben meiner Lieben teilhaben zu dürfen. Das hat aber nichts, rein gar nichts mit dem Tumor zu tun. Denn das jeder Mensch früher oder später gehen muss und sein Leben genießen sollte ... Das wusste ich schon vorher ....
Likiniki
lotte98
25.10.2018 12:56:45
Dankbarkeit für Tumor? Nein danke!!!
Ich bin dankbar für die tollen Menschen, die einem beistehen, dankbar für meine beiden Kinder, eines verstorben an Neuroblastom, zweites mit Hirntumor. Vielleicht wäre ich noch dankbarer, wenn beide Kinder komplett gesund wären? Durch die Erkrankungen habe ich tolle Menschen kennen gelernt, aber wie hätte der Weg ausgesehen mit gesunden Kindern? Wen hätte ich da getroffen? Und wie sähe mein Alltag aus? Beruf, Haushalt und chronisch krankes Kind als Alleinerziehende ist im Grunde nicht zu stemmen.
Viele Menschen gerade in unseren Breitengraden sollten dankbarer sein für unsere enorm hohe Lebensqualität. Aber dafür brauchts keine fiesen Krankheiten, es trifft doch immer die "Falschen", habe ich im Gefühl.
Grüße von Lotte
lotte98
wando
25.10.2018 14:12:31
Hallo Zusammen,

ich habe sehr lange überlegt, ob ich hier etwas schreibe?

Zum Ersten: Nein - ich bin nicht nicht dankbar, daß ich diese Erkrankung habe!

Zum Zweiten: Ich bin in meinem ganzen Leben, von Kindheit an, ein dankbarer Mensch gewesen. "Demut" nennt man das auch. Und so haben wir das auch immer gelebt. Meine Familie, die Familie meines Mannes und unsere gemeinsame Familie.

Ich bin der Überzeugung, daß es "eigentlich" keines Anstoßes von außen bedarf, sei es durch eine Krankheit, einen Unfall, ein Naturereignis, und, und, und, um ein dankbarer, glücklicher, zufriedener Mensch zu sein. Es geschehen Tausend kleine Wunder jeden Tag, wenn man die Augen und die Seele dafür offen hat - und die machen glücklich.

Herzliche Grüße und alles Gute.

Andrea
wando
magicmerle88
25.10.2018 17:09:52
Ich bin Angehörige und wir, mein Bruder und meine Familie, sind nicht dankbar. Wofür auch? Für die tiefe Wut, die uns alle befallen hat. Für die Wortlosigkeit, die Traurigkeit und die allgegenwärtige Angst. Wir, und damit meine ich alle in diesem Forum, werden nie wieder "frei" sein; die Unbeschwertheit und Leichtgkeit des Lebens immer weg sein.
Meine Dankbarkeit verknüpfe ich mit einer Sache von außen, wenn Arzttermine gut gelaufen sind oder ein Chemozyklus gut überstanden ist.

Und ich glaube, Fabi, Du befindest Dich in einer Phase, in der es Dir gut geht, was mich von Herzen freut und dafür kannst du auch dankbar sein. Aber ist Deine Frau dankbar, sind Deine Kinder dankbar? Und ich glaube Deine Dankbarkeit spiegelt ein momentanes Gefühl wider.

Mit 36 Jahren bin ich an Brustkrebs erkrankt und ich kenne, die großen "Glücksgefühle" die Du jetzt vielleicht auch gerade empfindest. Jeder der mit einer Krebsdiagnose konfrontiert wird und in ein normales Leben zurückfindet, wird ein Hauch von Dankbarkeit verspüren. Aber es ist nur ein Hauch.
magicmerle88
Mayla
15.11.2018 12:45:34
Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben.
Sie haben meine Phantasie beflügelt.

Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten.
Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.

Ich danke allen, die mich belogen haben.
Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.

Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben.
Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.

Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben.
Sie haben meinen Mut geweckt.

Ich danke allen, die mich verlassen haben.
Sie haben mir Raum gegeben für Neues.

Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben.
Sie haben mich wachsam werden lassen.

Ich danke allen, die mich verletzt haben.
Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.

Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben.
Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.

Ich danke allen, die mich verwirrt haben.
Sie haben mir meinen Standpunkt klar gemacht.

Vor allem danke ich all jenen, die mich lieben, so wie ich bin. Sie geben mir Kraft zum Leben!

Ich mag dieses Gedicht von Paolo Coelho sehr gerne - aber dankbar für die Diagnose bin ich nicht!
dennoch bin ich dankbar
das die Krankheit diagnostiziert wurde,
das ich eine gute Behandlung bekomme,
das ich eine Familie und Freunde habe die immer für mich da sind,
das ich unzählige wunderbare Momente genießen darf,
das ich Menschen anders kennengelernt habe,
das ich mehr Kleinigkeiten und Zwischentöne wahrnehme,
das ich aufmerksamer geworden bin und ich Dinke auch mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann.

Das augenblickliche Leben auf dieser Erde ist nicht alles, der Tod ist nicht das Ende.
Ich mag folgenden Spruch überhaupt nicht:
"Gehofft, gekämpft und doch verloren."

Wenn ich mein Körper diese Welt verlässt, wird ein Teil von mir in meinen Kindern, Enkel und Gedanken weiterleben und das was ich Gutes getan getan habe -sei es noch so klein und wenig kann weiterleben.
Das gibt mir die nötige Ruhe, Kraft und Mut, den Tag so zu nehmen wie er nunmal kommt. Und mit dem nötigen Vertrauen wird die Angst kleiner und nichtiger.
LG
Mayla
Bina26
15.11.2018 13:24:38
Lieber Fabi,

mit 26 reihe ich mich noch ein wenig hinter dir im Alter ein, kann deine Gedanken und Gefühle jedoch genau nachvollziehen.

Die Diagnose hat mich aus meinem alltäglichen "Trott" herausgerissen und mir meine Augen geöffnet, wie es sonst nichts anderes hätte können.
Meine Mutter, für mich der beste Mensch auf dieser Erde, erkrankte ein Jahr vor mir an einem Non-Hodgkin-Lymphom. Das hat mich, eigentlich unser ganzes Umfeld, damals schon sehr wachgerüttelt. Als ich dann April diesen Jahre die Diagnose bösartiger Hirntumor bekam, veränderte sich jedoch mein ganzes Leben.

Viele fragen sich - warum ihr beide? Aber die Antwort kann dir nichts und niemand auf dieser Welt geben. Zufall, Schicksal - es ist wie es ist. Wir müssen das Beste draus machen.

Dankbar bin ich nicht für diesen Mist, denn einfach ist es nicht immer. Aber mein Leben hätte sich niemals so geändert, wäre er nicht in meinem Kopf gewesen.
Bina26
Florentine
21.12.2018 19:29:42
Ich kann keine Dankbarkeit sehen. Mein Papa hat am 29.11 den Kampf gegen ein non Hod .verloren.Mir zerreißt es täglich das Herz. Ich wünsche allen Kraft den Kampf zu gewinnen.
Florentine
Daifu
26.12.2018 23:59:53
Hallo zusammen,

in dem Buch, das ich gerade lese, bin ich auf das - meiner Meinung nach - in diesem Zusammenhang sehr gut passende Zufriedenheitsparadoxon gestossen: Eine objektive Verschlechterung der Lebenssituation muss sich nicht zwangsläufig auf die subjektive Bewertung der Situation, das Lebensgefühl, auswirken. Es ist sicherlich bewundernswert, wenn sich jemand von einer objektiven Verschlechterung seiner Lebenssituation nicht unterkriegen lässt, aber nein: Dankbarkeit für einen Hirntumor erscheint mir dann doch zu schizophren. Danke Dir, Fabi für Deine anregende These!

Daifu
Daifu
milka135
27.12.2018 00:52:47
Hallo,
auch wenn meiner gutartig ist. Habe ich trotzdem postive Veränderungen festgestellt an mir.

Naja, durch meinen Hypophysentumor gehe ich offener durch die Welt.
Mich bringen auch eher Menschen die Palme, die sich über alles beschweren und nürgeln müssen. So manche Klinikbewertung bringt mich auf die Palme.

Für mich kann ein Cappuccino oder Friseurbesuch ein Urlaub sein. Ja, ich habe das geniesen gelernt.

Das HVL-Adenom bringt mir auch eine Kontrolle meiner gesicherten Shuntdysfunktion (bin ein Wasserkopf mit Ableitungssystem f. Gehirnwasser und mein Ableitungssystem ein Spitz-Holter-Niederdruckventil wurde 1956 auf dem Markt gegeben). (Ja, so tief ist unser System gesunken.) Gut ich muss regelrecht, um MRT-Kontrolle meine Makrohypophysenadenoms betteln. Aber, dass ist eine andere Geschichte.

Liebe Grüße
Milka
milka135
Tammy
29.12.2018 06:11:42
Hallo Zusammen,
Dankbarkeit, nein auf keinen Fall. Bevor ich die Sichtweise einer Angehörigen beschreiben möchte, möchte ich vorweg nehmen, dass ich weiß, das es für jeden Betroffenen viel schlimmer ist und ich allen viel Kraft, Zuversicht und eine lange, lange Zeit ohne Leid wünsche.
Ich empfinde die Situation als grausam. Wir kämpfen seit knapp zwei Jahren und ich leide sehr sehr unter der Situation, dass ich nicht mehr tun kann. Man soll die Zeit nutzen, aber jeder schöne Moment ist mit Traurigkeit und Angst behaftet, dass es das letzte Mal so sein könnte. Es ist ein ständiger Abschied. Es ist schlimm zu sehen, wie mein Papa unter der Krankheit leidet (die OPs, die Bestrahlung, die Chemo), wie meine Mama unter der Situation leidet, ihren Partner Stück für Stück zuverlieren.
Ich fühle mich ständig gehetzt, weil ich so viel Zeit wie möglich mit meinen Eltern verbringen möchte, aber ich habe auch einen Mann, einen Sohn und einen Beruf. Ich kann einfach zeitlich nicht allem gerecht werden. Ich denke ständig daran, du musst die Zeit nutzen, aber oft ist der Alltag im Weg, wobei ich meine Eltern mehrmals die Woche sehe, aber selbst das reicht mir nicht.
Ich kann nichts positives an dieser Erkrankung erkennen, außer dass wir es bis hierhin geschafft haben und es meinem Papa noch relativ gut geht.
Daher jetzt trotzdem noch für alle Betroffenen und Angehörige etwas zum Mut machen. Mein Papa ist über siebzig, er hat ein Glioblasom, bei dem der MGMT Promotor nicht methyliert ist. Also im Grunde die schlechtesten Vorraussetzungen, trotzdem hat er es bis hierhin geschafft. Er lebt jetzt schon 21 Monate mit dieser Erkrankung und es geht ihm immernoch ziemlich gut. Daher für alle, die vielleicht schon etwas älter sind. Es lohnt sich zu kämpfen und weiterzumachen, auch wenn die Prognosen denkbar schlecht sind.
Alles Liebe und vielen Dank für all eure Berichte. Sie helfen mir sehr.
Tammy
Florentine
29.12.2018 13:54:43
Hallo Tammy, auch mir ist es so gegangen, wir hatten allerdings viel weniger Zeit. Jede Stunde zaehlt und meine Familie neben Kindern und Enkelkindern müssten auf mich für eine Zeitlang verzichten. Auch im Job war ich immer nur halb da. Es war einfach so . Nun bin ich dankbar über die vielen Momente die wir hatten, ob leicht oder schwer. Vier Wochen ist es heute her und die Gedanken kreisen wie ein Riesenrad. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, du wirst sie brauchen. Man weiß nie über welchen Zeitraum man redet. Es ging zum Schluss so schnell.
Florentine
Fabi
29.12.2018 14:45:17
Vermischt bitte nicht die Dankbarkeit für das, was der Tumor in uns hervorgerufen hat mit Dankbarkeit für die Situation und Umstände. Es versteht sich von allein, dass keiner dankbar sein wird in solch einer Situation zu stecken.

Es geht um dankbar dafür, dass er die Sicht auf gewisse Dinge verändert hat.
Fabi
milka135
29.12.2018 17:14:23
Hallo Fabi,
ich bin mehr als froh, dass du diese Diskussion mit dem Thema hier ins Leben gerufen hast.

Keiner ist froh einen Hirntumor oder gar richtigen Hirnkrebs zuhaben.

Aber mir hat es nicht nur eine andere Sichtweise gebracht. Sondern (liest richtig - den so tief ist unser System gesunken) es bringt mir auch Wasserkopfkontrollen. Denn Hirndruckdiagnostik wird trotz gesicherter Shuntdysfunktion u. Kopfschmerznächte,... in der Neurochirurgie ungern gemacht.

Meine Brüste laufen trotz Prolaktinsenker seit dem 12.12.2018 mit Milch aus. (NICHT gerade wenig Milch.) Bisher hat auch die letzten Monate meine anderen neuen Beschwerden im Sinne Hormone ernst genommen.

Vielleicht verhilft mir die Milchabsonderung zur Abklärung. Drückt mir die Daumen für eine Abklärung.

Liebe Grüße,
Milka
milka135
Efeu
29.12.2018 17:38:20
Hallo Fabi,

ja, es ist die Dankbarkeit, so empfindam und achtsam geworden zu sein durch das Leiden und die Erfahrungen, zu der mich die Krankheit zwingt. Was ich aus der Situation mache, ist meine Verantwortung, es braucht viel Demut, und manchmal könnte ich schreien vor Verzweiflung, so wie heute, als mir bewusst wurde, dass ich seit einigen Wochen Phasen habe, stundenweise, da habe ich meine zweite Muttersprache, Italienisch, nicht mehr zur Verfügung. Will was sagen / schreiben - und es ist alles weg. Das ist.....unsäglich. So geht es seit 3 Jahren, sukzessive, bergab.
Und trotzdem: Ich kann weinen und daraus / danach kommt der Lebenswillen stärker den je. NOCH bin ich da.

@Milka: wie wird bei dir der Hirndruck / Shuntfunktion kontrolliert? Bei mir 1x jährlich mit dem Kontroll-MRT, was sowieso gemacht wird, manchmal auch nach 6 Monaten. Ich habe einen Shunt, weil sich durch die OP die Ventrikel verlegt hatten......

LG euch allen,
Efeu
Efeu
milka135
29.12.2018 20:26:04
Hallo Efeu,
ich habe als Z.n. einer Neugeborenhirnhautentzündung (Verklebungen, Hirnblutungen) einen Hydrozephalus, der im Feb. 1984 mit einem Spitz-Holter-Niederdruckventil versorgt wurde. Vom Kinderchir. jährl. kontrolliert wurde. Bei denn körperl. Beschwerden und Veränderten die ich im MRT habe hätte er auch richtige Hirndruckdiagnostik/Hydrozephalusdiagnostik veranlasst. Aber leider ist in den heutigen Neurochirurgien Hydrozephalus (mit Ausnahme Altershydrozephalus, akutes komplettes Shuntversagen) ein sehr unbeliebtes Thema. Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten Neurochirurgen mein NICHT verstellbares Ventil nicht kennen.

Meine Shuntdysfunktion besteht offizell seit April 2005. Das schleichende Shuntversagen einschließl. evl. nur zeitweisen Hirndruckzeichen ist ein schwieriges Thema und erfordert eigentlich nicht nur vom Patienten mit seinen Angehörigen geduld.
Nächstes Problem ist unser Fallpauschallensystem macht den Kliniken es schwierig eine klinische Abklärung zustämmen die länger als 2-3 Tage dauert. HC-Diagnostik ist ein Minusgeschäft für die Kliniken.

(Anderes Beispiel jede stat. NC hat mehre NC´s mit Schwerpunkt für Wirbelsäule und Hirntumor usw., aber die meisten stat. NC´s haben höchstens 1 NC der sich Hydrozephalus annimmt. Von Schwerpunkt oder gar Hydrozephalussprechstunde will ich garnicht erst reden.)

Die meisten Neurochirurgen/Neurochirurgie (ca. 85%) legen nur ein Ableitungssystem f. Gehirnwasser, ABER wollen die reinen Hydrozephaluspat. NICHT in der Ambulanz aller 1-2 Jahre zur Kontrolle sehen. So, dass auch kein Augenarzt keinen Grund für Augenarztkontrollen des Augenhintergrunds sieht.

So, muss ich mich und meine Eltern mit dem schmalem Grad zufrieden geben. Im sitzen Schlafen mildert Kopfschmerznächte. Ich könnte noch mehr erzählen. Mein Vati it am 27.12.2018 60. gewurden und würde mich mich überall hinfahren. Von Bad Berka (bis auf 1 Schwester hatte ich einen sehr guten Eindruck), aber mich müsste mein Vati ca. 176km (Hinfahrt 176km u. Rückf.: 176km) fahren und jünger wird er auch nicht.

So, gesehen habe ich meinem Makrohypophysenadenom gewissermassen auch eine Shuntkontrolle zuverdanken.

Einige NC´s viele NC´s wollten mit angstmacherei mein Hypophysenadenom operieren. Weil, es für die Enthemmungshyperprolaktinämie keine ursächliche Therapie gebe und es ja, zu ... kommen könnte. Ja, bis zum 12.12.2018 bin ich 0,5 -1 Tabl./Cabergolin/wöchtl. gut klar gekommen. Also warum soll ich mich an der Hypophyse operieren lassen. Meine Endokrinol. fing an: "Das Risiko Brustkrebs hat sie in der Praxis noch nicht gesehen. Ich sehe es wie sie was passiert wenn ihre Hypophyse die OP übel nimmt. Was machen dann die Hormone mit ihnen?"

Bitte euch mir hier zu endschuldigt, dass ich vom Thema abgekommen bin.Ich wollte es Efeu nur erklären.

Ich wünsche euch ein schönes ruhiges Wochenende,
liebe Grüße
Milka
milka135
Tammy
29.12.2018 21:25:15
@Fabi: so habe ich das auch nicht gemeint. Niemand, weder Betroffener noch Angehöriger sind Dankbar für die Situation! Ich glaube schon zuverstehen, was du meinst mit der Änderung der Sichtweise. Allerdings hat sich bei mir die Sicht zum Negativen verändert. Ja, ich bin sehr dankbar für die vielen schönen Momente mit meinen Eltern. Aber diese schönen Momente haben ihre Unbeschwertheit verlohren. All diesen Momenten haftet etwas trauriges und verzweifelt an. Vielleicht liegt dies auch daran, dass ich diese Tage auch vor der Erkrankung immer zuschätzen gewusst habe. Ich habe die Zeit mit meinen Eltern nie als selbständlich genommen und wusste davor schon wie wertvoll diese sind. LG
Tammy
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