Hallo, ich bin neu hier und hoffe auch richtig.
Im März 2015 wurde ich in der Notaufnahme untersucht, da ich bei bekannter Mediastenose Kopfschmerzen einseitig links hatte und Taubheitsgefühle am Hinterkopf.
Dabei wurde mir eröffnet, dass im Bereich BWK 2 ein Tumor entdeckt wurde und der BWK 2 fast vollständig zerstört war. Größe ca. 5cm. Ich war am Heulen. Sollte sofort in der Klinik bleiben, jegliche Arten von körperlicher Belastung und Erschütterung meiden. Man sagte mir, wenn der BWK "wegbricht" könne dies zur Querschnittslähmung führen. Im schlimmsten Fall ab dem Hals abwärts.
Anfangs ging man von einem Schwannom aus. Also 2 Wochen Klinik mit etlichen Untersuchungen inkl. Biopsie.
Mitte März wieder nach Hause mit der Gewissheit, dass Mitte Mai die OP stattfindet.
Laut Biopsie handelte es sich dann um ein Neurinom.
Also im Mai dann die OP.
Im Abschlussbericht nach der OP steht:
Hauptdiagnose: Ausgedehnte Raumforderung in Höhe BWK 2 rechts mit intraspinalen und intrathorakalen Anteilen sowie beginnender Myelonkompression
Operationen: Operative Hemilaminektomie BWK 2 und Tumorresektion sowie Stabilisierung in Höhe von BWK 1 und 3 inkl. expandierbare Cage-Interposition in Höhe von BWK 2 in ITN unter intraoperativer CT-gestützter Neuronavigation
Alles zusammen: Tumor und BWK 2 wurden entfernt, ECD-Cage anstelle des BWK eingesetzt.
Die abschliessende histologische Befundung durch 3 Stellen ergab, dass die erste meinte, es wäre ein Meningeom WHO Grad I, die andere Stelle meinte, es würde sich um ein benignes Schwannom mit ausgedehnten regressiven Veränderungen handeln. Stelle Nr. 3 gab lediglich an, dass es keine Hinweise auf chromosomale Aberrationen gibt.
Ich bin komplett verwirrt. Die OP ist nun 7 Monate her, ich habe Dauerschmerzen, mein rechter Unterarm ist taub, mein Lebensgefährte hat mich 4 Monate nach der OP nach 8 Jahren verlassen, da er damit nicht klar kam.
Ich war zur interdisziplinären Schmerztherapie. Dort wurde ich auf Medikamente gesetzt.
Nun aber der eigentliche Grund, warum ich hier schreibe. Gibt es Mitglieder hier, welche ähnliches durch haben? Ich würd so gern wieder meinen Lieblingssport Squash und Radeln ausführen, aber nix von beiden geht so wirklich.
Mir wurde in der Klinik gesagt, in 6-12 Monaten bin ich wieder belastbar wie vorher. Momentan bin ich eher am Zweifeln, ob die OP die richtige Entscheidung war.
Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es noch? Also Therapien oder ähnliches.
Viel Text und ich entschuldige mich schon mal dafür, aber ausser meinen Kindern habe ich auch keine Familie mehr, an die ich mich wenden könnte.
Allen anderen Betroffenen wünsche ich ganz viel Kraft und Glück.
Liebe Grüße