Heute habe ich einen dicken Hals und bin stinksauer. Wir hatten einen Termin zur onkologischen Sozial- und Rehaberatung im Kreiskrankenhaus.
Vorab: Mit dem Bestrahlungsteam und der Onkologin sind wir vollauf zufrieden und fühlen uns dort auch gut aufgehoben.
Aber die Sozialberatung spottet jeder Beschreibung. Zunächst einmal war es eine Gruppenveranstaltung. 7 Patienten und Angehörige hörten sich zunächst in einem ca. 20 m² großen Raum einen Vortrag über ihre Rechte an. So weit, so gut.
Anschließend sollten in demselben Raum - wie gesagt, 20 m² groß - die Einzelgespräche mit mehreren Beraterinnen stattfinden. Ich saß Schulter an Schulter mit einem mir fremden Patienten. Auf meine Frage, weshalb das nicht in getrennten Räumen stattfindet, bekam ich zu hören, dass keine Räume zur Verfügung stünden. Auf meine Bemerkung hin, dass ich betrieblicher Datenschutzbeauftragter sei und diese Vorgehensweise unterirdisch ist, gab mir die Beraterin plötzlich recht und führte uns in den Nebenraum, welcher erstaunlicherweise frei war. Die übrigen Patienten verblieben in dem kleinen Raum.
Ich persönlich finde es unterirdisch, wie grob fahrlässig dort mit besonders sensiblen personenbezogenen Daten umgegangen wird. Man konnte jedes Wort verstehen, welches mit den Patienten besprochen wurde.
Die Beraterin konnte auf gut die Hälfte meiner Fragen keine Antwort geben. Kompetenz stelle ich mir anders vor.
Anschließend habe ich das unserer Onkologin erzählt, welche auch entsetzt über diese Vorgehensweise war.
Ich habe jedenfalls beschlossen, eine Beschwerde beim Landesdatenschutzbeauftragten einzureichen.
Sorry, aber das musste jetzt einfach raus.
Viele Grüße
Josh