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agathe

bei mir wurde Dez.2012 ein Rezidiv-Tumor (Oligoastro Grad III) operiert. Operation Ersttumor 1990,Diagnose: Oligoastro Grad II. Nachbestrahlung.
Jetzt erfolgte Nachbehandlung mit 6 Zyklen Temozolomid.
Meine Frage: nach der letzten NOA Studie sollten 8 Zyklen verabreicht werden oder nimmt man Temozolomid länger/dauerhaft.
Wann ist mit Resistenzbildung zu rechnen?
Klinisch geht es mir gut, bis auf den Psychostress.
Die postoperative Hemiparese hat sich komplett zurückgebildet.
Danke für die Hilfe

Glück

Hallo,
bei meiner Frau wurde vor rund 3 Jahren ein Oligoastro II (Lage Sprachzentrum) festgestellt und teiloperiert. Nach sechs Monaten waren in der PET-CT höhere Aktivitätsgrade sichtbar. Daher hat nun meine Frau 22 Zyklen Temodal mit einer kurzen von uns gewünschten zweimonatigen Unterbrechung (Weihnachten 2011) hinter sich. Seit März diesen Jahres Stabilität und vorerst Ende der Chemo. Blutwerte waren und sind sehr schlecht, erholen sich langsam. Trotzdem geht es ihr ganz gut, kann zwar nicht mehr arbeiten, wendet aber alle Kraft für Ihren Kampf und die Kinder auf. Ich habe in den letzten 3 Jahren gelernt, jeder Fall unterscheidet sich. Vergleichbarkeit gibt es nicht. Was ich damit sagen wollte ist, dass es durchaus möglich ist Temozolomid längerzu nehmen. Für uns ist das Temodal ein großes Glück, trotz Nebenwirkungen etc. Wir sind jetzt 3 Jahre+!
Ich wünsche alles Gute für die Zukunft!!!!

Morgensonne

Hallo,
kann meinem Vorschreiber nur zustimmen. Jeder Fall/ jeder Patient ist anders u. total individuell. Meine Frau hatte nach OP - Gliblastom so ca 44Zyklen Temodal, was auf unser Drängen nach 2 u. 3 Jahren jeweils 25% in der Dosis abgesenkt wurde. Rezidiv kam erst nach dem 2011 eine Temodalpause gemacht wurde und zwar Anfang 2011.
LG, Gernot

jusa

hallo und einen schönen Sonntagabend euch allen,
ich freu mich für euch, dass ihr so gute Erfahrungen mit Temodal gemacht habt. Ich möcht schon schreien wenn ich nur den Namen höre.Abgesehen davon , dass ich von dem Zeug bei Einnahme von 6 Zyklen nach Rezidiv eines Astro WHO 2 einseitig taub geworden bin- das bedeutet schon eine mächtige Einschränkung der Lebensqualität, ist der Tumor unter Behandlung auch noch weitergewachsen. Wenn ich über beschwerden geklagt habe, bin ich jedes mal wie ein Hypochonder behandelt worden, der ja nur vor lauter Langeweile die Beipackzettel so gerne liest und darauf wartet, dass es eintritt.Ihr könnt euch vorstellen wie sauer ich dann irgendwann war und somit auch Arzt und Klinik gewechselt habe.
Hallo Glück, mich würde intressieren mit welchen Nebenwirkungen ihr so zu tun habt.
LG Christel

Glück

Hallo Jusa,
es tut mir leid, dass Du so mit Nebenwirkungen des Temodal zu kämpfen hast. Bei meiner Frau waren auch Nebenwirkungen, aber im überschaubaren Rahmen da. Der Vollständigkeit wegen muss ich auch noch sagen, dass sie auch Antiepileptika nimmt. Die folgenden Nebenwirkungen sind bei ihr aufgetreten: Übelkeit bis in den späten Nachmittag (sie hat das Temodal immer um 04:00 Uhr genommen), ansteigende Erschöpfungszustände, Kopf- und Gliederschmerzen, Verstopfung, Sehschwäche in der Nähe und die Blutwerte sind in den Keller gerauscht. Zudem sieht man ihr zwischenzeitlich an, dass sie eine Kampf führt. Sie sieht es aber als großes Glück an, dass sie mit diesem Mittel kämpfen kann. Die Bilder in der PET-CT unterstützen diese Meinung. Wir werden den Krieg damit nicht gewinnen, aber derzeit haben wir anscheinden einen Waffenstillstand. Das ist mehr, als wir uns vor 3 Jahren erhofft haben. Daher sagen wir immer: wir sind 3 Jahre +, wir haben Glück im Unglück. Wie schon zuvor gesagt, bin ich überzeugt, dass die Vergleichbarkeit der einzelnen Fälle nur sehr eingeschränkt möglich ist. Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe, dass Du nun einen Arzt hast, der Dich auch begleitet.
VG
Glück

Prof. H. Strik

Zunächst ist es sehr positiv, dass es Ihnen körperlich recht gut geht. Die Frage nach der notwendigen Dauer der Chemotherapie gehört derzeit zu den schwierigsten überhaupt. Die NOA-04 Studie hat tatsächlich 8 Zyklen verabreicht, sonst sind 6 Zyklen der Standard. Viele von uns glauben, dass man mit 12 Zyklen länger anhaltende Erfolge erzielen kann, aber das ist nicht durch Studien belegt. Deshalb sehe ich immer in den Verlaufs-MRTs ob der Tumor anspricht und wieviel Tumorrest da ist. wenn sich über 6 Monate kein Unterschied mehr zeigt oder 12 Monate um sind tendiere ich dazu, die Chemo beenden und zu beobachten. Dazu gibt es aber keinen etablierten Standard.

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