Hallo zusammen,
unsere Familie ist grade in einer sehr schwierigen Situation, und wir könnten einen guten Rat gut gebrauchen:
meine Schwiegermutter (79 Jahre) hatte im Juni 2016 eine mehrstündige Dünndarmkarzinom-OP( ohne Lymphknotenbefall) und 3 Wochen danach eine Meningeom-OP (links hinter der Stirn, ca.5x4 cm groß, konnte vollständig entfernt werden).
Vor ihrer 1.OP (Darm) konnte sie selbständig in ihrem eigenen Haus leben. Während ihres Krankenhaus Aufenthaltes erhielt sie den Zufallsbefund Meningeom.
Nach der 1. OP konnte sie mit etwas Hilfe wieder zu Hause leben und selbständig die Zeit bis zur Meningeom-Op überbrücken.
Seit der 2. OP (Meningeom) kann sie kaum sprechen (was sich durch die Lage des Tumors erklären lässt), ist nicht mehr in der Lage, einfache Handlungen auszuführen und das Kurzzeitgedächtnis ist gestört. So weiß sie nicht mehr, wie man eine Gabel hält, weiß nicht, wie man zur Toilette geht oder wie man sich die Hände wäscht. Sie weiß nicht, wer sie besucht oder was sie gerade gegessen hat.
Trotzdem weiß sie, dass sie sich in einer schwierigen Lage befindet (" das ist alles so merkwürdig", "ich muss lernen mich mit der neuen Situation abzufinden").
Momentan liegt sie im 3. Krankenhaus in der geriatrischen Früh-Reha.
Meiner Befürchtung nach liegt bei ihr eine schwierige Gemengelage vor:
1. sie kann Schäden durch das lange Jahre unentdeckt gebliebene
Meningeom erlitten haben ,
2. ebenso Schäden durch die Entfernung des Tumors,
3. Schäden durch die beiden schweren und langen Narkosen sowie
4. Schädigung (hoffentlich reversibel) durch die Ruhigstellung im
Krankenhaus mit starken Neuroleptika (Haloperidol) und Lorazepam.
Seit 3 Tagen sind diese abgesetzt.
Meine Fragen nun: könnte es sein, dass ein Teil dieser massiven kognitiven Einschränkungen sich wieder zurückbildet? Wie können wir sie dabei unterstützen außer, sie jeden Tag zu besuchen? Gibt es eine geeignetere Früh-Reha als die doch sehr generelle geriatrische? Salopp gesagt: ich glaube nicht, dass sie großartig Physiotherapie braucht, sondern Menschen die ihr zeigen, wie man "richtig" zur Toilette geht oder wie man erfolgreich isst, dass man sich im Bett die Straßenschuhe auszieht etc. Mein Mann und ich können ihr das aber nur sehr begrenzte Zeit am Tag zeigen während unserer Besuche.
Wir wissen auch nicht, wie es nach dieser Früh-Reha weitergehen kann, denn in ihr Haus kann sie so unter keinen Umständen zurück.
Wir sind für jede Anregung/ jeden Rat sehr dankbar!!