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Thema: dendritische Zelltherapie

dendritische Zelltherapie
Stephen
05.04.2004 17:35:19
Gibt es einen Vorteil für dendritische Zelltherapie beim Astrozytom?
Stephen
Peter[a]
09.04.2004 19:15:17
Peter:
Es ist noch relativ offen, ob die Dendritische Zell (DC)-Therapie von Vorteil für Hirntumorpatienten ist. Wenn zur Zeit ja, dann käme sie eher einzelnen Patienten zu gute.

Für Hirntumor und Dendritische Zelltherapie:
Neben privaten Firmen, gab und/oder gibt es auch frühe Universitätstudien (Rutkowski/ Würzburg; Gool/ Leuven; Sabel/ Düsseldorf; ...?).
Vorsicht vor unreifen Dendritischen Zellen (DC), besser reife DC, z.B. durch IL1+ IL6+TNFa-+PGE2.

Relativ allgemeine Literatur:
(Brainstorm zur Dendritischen Zelltherapie: Rutkowski 3/2002, Möller 3/2002, Sabel 1/2003.)
Sonstige wissenschaftliche Daten: www.clincaltrials.gov; www.ncbi.nlm.nih.gov/PubMed)

Sonst zusätzlich weitere ergänzende, (zu) wissenschaftliche Tipps:

Größte Studie für DC-Therapie (mehr als 100 Patienten?) gibt es beim Melanom (schwarzer Hautkrebs). Die Ergebnisse im Vergleich von Dendritischer-Zell-Therapie mit DTIC (Chemotherapie) ergibt zur Zeit wohl ähnlich bei 15% Response (Teil- und Vollremission) (Schadendorf u.a., in Mannheim u.a Unikliniken; offizielle Ergebnisse ca. Juni.2004). Natürlicherweise sind Melanom und Nierentumore allgemein relativ günstig für Immuntherapien und etwas spontane Immunantworten.

Vergleichbar zu der bekannten DC-Therapie mit synthetischen Peptiden beim Melanom existieren für Hirntumore (z.B. Astrozytome) relative wenig Untersuchungen (evt: p53-Tumorantigene für HLA-A2-Gewebeträger) ( www.SYFPEITHI.de).
Dennoch kennt man vielleicht schon mögliche Tumorantigene (z.B. GAGE-1, HOM-MEL-40/SSX2, HOM-MEL-40/SSX4, HOM-TES-14/SCP-1, HOM-TES-85, SART3, IL-13Ra-2, Telomerase, EGFRvIII, p53, ..?). Bessere Behandlungsmöglichkeiten ergeben sich bald durch die weitere Verarbeitung der mRNA des (schnell gefrorenen) Tumorgewebes des individuellen Patienten.

Meist werden DCs für Hirntumorpatienten nur aus Lysat von frischen Zellen verwendet.. Vielleicht sind sie nicht optimal, da man das Lysat dann rasch verbraucht und zudem eher mehr CD4+Lymphozyten statt CD8+Lymphozyten entstehen.

Persönliche Meinung zur möglicherweise verbesserten DC-Therapie:
1+2: CD4+ plus CD8+-Lymphozyten:
Separation der Monozyten aus patienteneigenem Blut, in vitro- Herstellung von Dendritischen Zellen (z.B. mit IL-4 und GM-CSF). Subkutane Injektion der DC; Wanderung zu den Lymphknoten; Reifung der DC in den Lymphknoten durch spezifische CD+8-Lymphozyten (aus breiten Peptiden oder mRNA) oder aktive CD+4 Lymphozyten (aus Lysaten). Die Kombination aus beidem (CD4+- und CD8+-Lymphozyten) wäre wahrscheinlich vorteilhaft.
3: In vivo DC-Zellen zu in vitro DC-Zellen hinzu:
Desweiteren, auch durch Peptide (+ etwas Adjuvans, z.B. GM-CSF, Tb, u.a.?) in vivo (direkt ohne in vitro DC), z.B. durch intradermale Injektion entstehen zusätzlich spezifische, aktivierte eher CD8+- Lymphozyten durch DCs vom Langerhans-Zelltyp .

Es wäre vorstellbar, dass aktuelle Patienten nicht wie in Studien nur mit einer Substanz behandelt werden, sondern, dass mehrere Substanzen (von denen man ja den therapeutischen Erfolg im Einzelnen nicht vorhersagen kann) kombiniert werden. So könnte die Wahrscheinlichkeit des Behandlungserfolges vervielfacht werden.
Beispielsweise wurden beim malignen Melanom mehrere Jahre ausschließlich einzelne Peptid-Vakzinierungen durchgeführt. Patienten sollten besser nicht nur nach großen Raster behandelt werden, sonderen auch mit individuellen Methoden.

Vielleicht hätte die DC-Therapie einen Vorteil in Kombination mit anderen Therapien:
Z.B.: lokale verringerte Aktivität von TGF-beta2 (antisense-TGF-beta2=AP12002, oder inaktivierte Rezeptor transforming growth factor-beta=SB431542- bisher noch für -beta-1?!); bestimmte Viren (wie damals Herpes simplex Virus mutant HSV 1716?, zu riskant?)?; andere spezifische Apoptotisches Therapien?; Hyperthermie?;...?

Entschuldigung für meine eigenen Sprachprobleme.

Dr. Peter Möller. kape.möller@t-online.de.
Peter[a]
Peter[a]
16.04.2004 21:33:05
Neu: Etwas korrigierter Text, Peter

Peter:
Es ist noch relativ offen, ob die Dendritische Zell (DC)-Therapie von Vorteil für Hirntumorpatienten ist. Wenn zur Zeit ja, dann käme sie eher einzelnen Patienten zu gute.

Für Hirntumor und Dendritische Zelltherapie:
Neben privaten Firmen, gab und/oder gibt es auch frühe Universitätstudien (Rutkowski/ Würzburg; Gool/ Leuven; Sabel/ Düsseldorf; ...?).
Vorsicht vor unreifen Dendritischen Zellen (DC), besser reife DC, z.B. durch IL1+ IL6+TNFa-+PGE2.

Relativ allgemeine Literatur:
(Brainstorm zur Dendritischen Zelltherapie: Rutkowski 3/2002, Möller 3/2002, Sabel 1/2003.)
Sonstige wissenschaftliche Daten: www.clincaltrials.gov; www.ncbi.nlm.nih.gov/PubMed)

Sonst zusätzlich weitere ergänzende, (zu) wissenschaftliche Tipps:

Größte Studie für DC-Therapie (mehr als 100 Patienten?) gibt es beim Melanom (schwarzer Hautkrebs). Die Ergebnisse im Vergleich von Dendritischer-Zell-Therapie mit DTIC (Chemotherapie) ergibt zur Zeit wohl ähnlich bei 15% Response (Teil- und Vollremission) (Schadendorf u.a., in Mannheim u.a Unikliniken; offizielle Ergebnisse ca. Juni. 2004). Natürlicherweise sind Melanom und Nierentumore allgemein relativ günstig für Immuntherapien und auch für etwas spontane Immunantworten.

Vergleichbar zu der bekannten DC-Therapie mit synthetischen Peptiden beim Melanom existieren für Hirntumore (z.B. Astrozytome) relative wenig Untersuchungen (evt: p53-Tumorantigene für HLA-A2-Gewebeträger) ( www.SYFPEITHI.de).
Dennoch kennt man vielleicht schon mögliche Tumorantigene (z.B. GAGE-1, HOM-MEL-40/SSX2, HOM-MEL-40/SSX4, HOM-TES-14/SCP-1, HOM-TES-85, SART3, IL-13Ra-2, Telomerase, EGFRvIII, p53, ..?). Bessere Behandlungsmöglichkeiten ergeben sich bald durch die weitere Verarbeitung der mRNA des (schnell gefrorenen) Tumorgewebes des individuellen Patienten.

Meist werden DCs für Hirntumorpatienten nur aus Lysat von frischen Zellen verwendet.. Vielleicht sind sie nicht optimal, da man das Lysat dann rasch verbraucht und zudem eher mehr CD4+Lymphozyten statt CD8+Lymphozyten entstehen.

Persönliche Meinung zur möglicherweise verbesserten DC-Therapie:
1+2: CD4+ plus CD8+-Lymphozyten:
Separation der Monozyten aus patienteneigenem Blut, in vitro- Herstellung von Dendritischen Zellen (z.B. mit IL-4 und GM-CSF), Reifung durch weitere Substanzen, (z.B. IL1+ IL6+ +TNFa,+PGE2 ), Aufnahme von Tumorantigenen (z.B. Lysat, Peptide, mRNA). Subkutane Injektion der DC; Wanderung zu den Lymphknoten. DC in den Lymphknoten aktivieren dort insbesondere spezifische CD+8-Lymphozyten (aus breiten Peptiden oder mRNA) oder CD4+ Lymphozyten (aus Lysaten). Die Kombination aus beidem (CD4+- und CD8+-Lymphozyten) wäre wahrscheinlich vorteilhaft.
3: In vivo DC-Zellen zu in vitro DC-Zellen hinzu:
Desweiteren, auch durch Peptide (+ etwas Adjuvans, z.B. GM-CSF, Tb, u.a.?) in vivo (direkt ohne in vitro DC), z.B. durch intradermale Injektion entstehen zusätzlich spezifische, aktivierte Lymphozyten durch DCs vom Langerhans-Zelltyp .

Es wäre vorstellbar, dass aktuelle Patienten nicht wie in Studien nur mit einer Substanz behandelt werden, sondern, dass mehrere Substanzen (von denen man ja den therapeutischen Erfolg im Einzelnen nicht vorhersagen kann) kombiniert werden können. So könnte die Wahrscheinlichkeit des Behandlungserfolges vervielfacht werden.
Beispielsweise wurden beim malignen Melanom mehrere Jahre ausschließlich einzelne Peptid-Vakzinierungen durchgeführt. Die Patienten sollten besser nicht nur nach großen Raster behandelt werden, sonderen auch mit auf ihre Situation bezogenen individuellen Methoden.

Vielleicht hätte die DC-Therapie einen Vorteil in Kombination mit anderen Therapien:
Z.B.: lokale verringerte Aktivität von TGF-beta2 (antisense-TGF-beta2=AP12002, oder inaktivierte Rezeptor transforming growth factor-beta=SB431542- bisher noch für -beta-1?!); bestimmte Viren (wie damals Herpes simplex Virus mutant HSV 1716?, zu riskant?)?; andere spezifische Apoptotisches Therapien?; Hyperthermie?;...?

Entschuldigung für meine eigenen Sprachprobleme.

Dr. Peter Möller. kape.möller@t-online.de.
Peter[a]
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