@Songoku:
Zu Duderstadt:
Die Behandlung läuft dort wie folgt ab: Dem Patienten werden durch eine Blutwäsche Monozyten aus seinem Blut entnommen. Durch Laboruntersuchung wird der Grad der bestehenden Immunstimulation untersucht. Bei noch ungenügendem Reaktionsgrad werden die Immunzellen "geprimed", d.h.: Mit dem patientenindividuellem Tumorgewebe trainiert. Anschließend werden diese körpereigenen Immunzellen im Labor vervielfacht und auf die Art ein individueller Impfstoff erzeugt. Die initiale Therapie besteht aus 3 Impfungen im Abstand von ca. 4 Wochen. Danach wird die Wirksamkeit auf den Tumor überprüft und die weiteren Impfzyklen festgelegt: Typischerweise anfangs 1/4 jährlich, später dann -je nach Verlauf- ausgeweitet auf alle 1..2 Jahre. (Eine Patientin macht das laut Aussage der Praxis dort seit 10 Jahren so)
Blutwäsche und Impfung wird in Duderstadt gemacht, notwendige Diagnostik geschieht via Hausarzt / Hausklinik.
Kostenpunkt des initialen Paketes inkl. der ersten 3 Impfungen liegen bei ~€25'000..30'000; GKVs übernehmen Nullkommanull davon, PKVs variieren in ihrer Kostenübernahme von "gar nix" bis zu "selbstverständlich alles".
Allgemeine Anmerkungen:
-Immuntherapien müssen individualisiert sein, wenn sie erfolgreich sein sollen -> unbedingt darauf achten, dass bei einer OP entsprechend ausreichend Tumormaterial für's "priming" gewonnen und aufbewahrt wird
-Immuntherapien sind eine ideale Ergänzung zu allen anderen Therapieformen, solange letztere nicht das Immunsystem schwächen -> Bestrahlung z.B. ist da eher kontraproduktiv
-alles, was das Immunsystem stärkt, verstärkt gleichzeitig auch die Wirksamkeit der Immuntherapie -> Das ist der Grund, warum Dr. Neßelhut/Duderstadt bspw. den dendritschen Zellansatz neuerdings kombiniert mit einer Methode zur Deaktivierung von immunsuppressiv wirkenden Zellen, die von Prof. Marion Schneider vom Uni-Klinikum in Ulm entwickelt wurde (siehe https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0043-104756), um die Immunantwort nochmalig zu verstärken; die spanische Immuntherapiepraxis "Immucura" verwendet aus demselben Grund sog. "Transferfaktoren" zur massiven Verstärkung des Immunsystems -und die neue G47-Virotherapie in Japan eben Viren (https://forum.hirntumorhilfe.de/neuroonkologie/virusbehandlungen-mit-onkolytischem-virus-g47-delta-15494.html#unread)
-Immuntherapien können "überschießen", d.h.: sie müssen zumindest anfangs engmaschig überwacht werden -> Hausarzt frühzeitig einbinden-Immuntherapie (wie auch alle anderen Therapien) sollten normalerweise relativ schnell nach einer OP begonnen werden, um als Ausgangsbasis ein möglichst geringes Volumina an zu bekämpfenden Tumorgewebe zu haben
Wenn jemand hier im Forum noch von anderen konkreten Immuntherapieangeboten für GBM-Patienten weiß, würde mich das auch interessieren, danke im voraus!