www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Depression nach Hirntumor (malignes Lymphom)?

Depression nach Hirntumor (malignes Lymphom)?
Gaby Fohrmann
26.10.2003 10:42:22
Unsere Tochter hatte 1997 (im Alter von 16 J.) ein primäres malignes ZNS-Lymphom. Inoperabel, Lage zw. 3. und 4. Ventrikel, ca. 4 x 3 cm groß. Polychemotherapie hochdosiert in der Uni-Kinderklinik Hamburg, einschl. intrathekal MTX über Rickham-Reservoir.
Nach 6 Zyklen (eigentlich wegen Nebenwirkungen nur 4 wirklich erhalten!) ist unsere Tochter geheilt!!!! Bisher kein Rezidiv, keine Metastasen!
Nun aber leider seit 2 Jahren mittelschwere Depression, die mit Zoloft (unzureichend) behandelt wird. Persönlichkeitsstörung, Wesensveränderung.
Tochter ist aber selbständig, macht Ausbildung in einem Berufsbildungswerk, fährt Auto usw.
Wer kann mit über Zusammenhänge von damaliger Therapie und Depression etwas sagen bzw. wer kennt Behandlungsmöglichkeit vont Depression bei Zust. n. Hirntumor? Raum Hamburg / Kiel / Hannover?
Gerne erwarte ich Ihre Antworten!
Mit freundlichem Gruß
Gaby Fohrmann
Jürgen[a]
26.10.2003 10:43:15
Hallo Gaby,

ich würde mich sehr wundern, wenn auch nur einer der Betroffenen hier im Forum nicht mit Depressionen zumindest ab und an zu kämpfen hätte.Als bei mir der erste Schock über die Diagnose vorbei war und ich mich mit der ganzen Materie befaßt habe indem ich Infos sammelte, bin ich regelmäßig in tiefe Löcher gefallen.Mein Neurologe hat mir anfangs Stimmungsaufheller verschrieben, hat aber nichts gebracht.Ich hatte sogar den Eindruck, daß nach Absetzten die Depressionen schlimmer wurden.Schliesslich hat mich mein Neurologe an eine Psychotherapeutin überwiesen und dort habe ich ein Jahr Gesprächstherapie gemacht.Die Kasse zahlt bei einer solchen Erkrankung ohne Probleme.Daß hat mir echt viel gebracht.Mit Gesprächen mit dem Partner kann man daß nicht vergleichen, die sind natürlich auch wichtig, aber profesionelle Hilfe sollte man denke ich in Anspruch nehmen, wenn die Depressionen einem zum Alltag werden.

Viele Grüße
Jürgen
Jürgen[a]
Kathi[a]
28.10.2003 10:30:37
Hi Gaby,
ich hatte nach einer Astro II Operation noch eine Bestrahlung und hatte danach einen Depressionsschub. (Habe ununterbrochen Weinanfälle bekommen. Ich wäre da selbst nicht mehr rausgekommen) Ich habe (bin leider in Wien zu Hause aber das Medikament wird es in Deutschland auch geben) einen sehr guten Psychiater der auch Neurloge ist und sich mit den Zusammenhängen Gehirntumor/Depressinon sehr gut auskennt aufgesucht. (Im Krankenhaus wurde mir ein Psychiater zugewiesen der mir nicht helfen konnte) Dieser hat mir gesagt, dass aufgrund der Gehirntumorentfernung oft der Serotoninaustausch im Gehirn nicht mehr funktioniert. Er hat mich mit IXEL einem leichten Antidepressivum mit wenig bis gar keinen Nebenwirkungen behandelt. Dosierung morgens- mittags- abends je eine Tablette. Nach einem halben Jahr Reduzierung auf 1-0-1. Das ist nun 2 Jahr her und es hat mir sehr gut geholfen.Fahre ebenfalls mit dem Auto und bin voll Berufstätig.
Aber ich würde auf jeden Fall einen Neurologen in Verbindung mit Psychiater suchen.

Viel Glück und alles Liebe
Kathi
Kathi[a]
NACH OBEN