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Gabriela

Am 13.12. hatte ich eine Tumor-OP am rechten Temporallappen. Am 20.12. wurde ich entlassen. Nach einer Behandlung mit Cortison bekam ich eine handfeste Depression mit suizidalen Gedanken. Die schlimmen Gedanken sind weg, aber die Depression bin ich noch lange nicht los. Meine Ärztin hat mir am 6.1. Mirtazapin 30mg verordnet. Konnte von der halben Dosis wieder schlafen. Insgesamt geht es mir nicht viel besser. Was kann ich tun? Gabi

Harte Nuss

Hallo Gabi,
vor allen Dingen nie die Hoffnung aufgeben und über deine Gedanken mit Vertrauenspersonen sprechen. Da du schon mit deiner Ärztin gesprochen hast, hast du einen ersten sehr guten Schritt gemacht.
Vielleich rät sie dir auch eine Psychotherapie zu machen, ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen: tue es. Dort erfährst du auch viel über das Thema Depression überhaupt und wie man sich selber wieder rausholen kann, wenn man die ersten Anzeichen verspürt. Ich wurde 1981 + 1990 am re. Temporallappen operiert und 2008 wurde bei mir erst die richtige Diagnose gestellt. Suizid Gedanken kenne ich weiß Gott und will sie auch nie wieder erleben. Bei zwei Aufenthalte in einer psychiatrischen Akutklinik wurde ich auf 2x täglich 150mg Venlaflaxin (Trevilor) eingestellt und habe viel über mich und mein Verhalten gelernt. Es war harte Arbeit, hat manchmal auch weh getan aber ich komme jetzt selber wieder weg von den Gedanken ohne mich selber in Gefahr zu bringen. Im Internet gibt es auch Hilfe unter http://www.kompetenznetz-depression.de
Es geht immer weiter, die OP hast du geschafft also schaffst du die Depression auch. Ich drücke dir fest die Daumen. Ach so, du brauchst sehr viel Geduld, bei mir hat es 4 Wochen gebraucht bis das Medikament gewirkt hat, dass erste hat gar nicht gewirkt. Ich will dir aber keine Angst machen, jeder ist ja anders und reagiert anders. Kopf hoch

bluesky

Hallo!
Ich habe diesen Beitrag gelesen, nicht weil ich eine Lösung habe, sondern eher, weil es mir genauso geht. Ich wurde Ende April diesen Jahres operiert: Ein Oligodendrogliom, Typ Astrozytom, WHO II im rechten Temporallappen/Insula. Die OP ging gut. 2 Monate vor der OP musste ich beginnen, Keppra zu nehmen und jetzt, 5 Wochen nach der OP ebenso (2x täglich 1500mg). Ich warte sehnsüchtig darauf, dass ich mit der Dosis irgendwann runtergehen darf. Ich hatte nie epileptische Anfälle vor der OP. Allerdings hatte ich Geruchshalluzinationen und ein starkes Entfremdungsgefühl, welches als "leichte Anfälle" interpretiert wurden. Nunja, ich vermute einfach auch irgendwie, dass das Keppra Mitauslöser der Depression ist. Immerhin steht es ja mehrfach in der Packungsbeilage als mögliche Nebenwirkung. Ich bin noch krank geschrieben, bin lustlos, sehe keine Zukunft, kann mir nicht vorstellen, wieder arbeiten zu gehen, bin hoffnungslos und einfach traurig. Depressiv eben. Und weiß einfach nicht weiter.

Gabriela

Guten Tag blusky,endlich habe ich es geschafft zu antworten.Dank der Hilfe der Macher dieser Einrichtung.Ich wollte schon aufgeben.Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alles(oder vieles)als Nebenwirkung auftritt.
Habe eine Niedrigdosis ausgehandelt(500/-/750).Das ist bisher gut gegangen.So dass ich von mir aus auf 500/-/500 reduziert hab.Meine Strategie ist momentan:ich suche mir Beschäftigung.Gehe bei einem Bekannten helfen.Der hat eine Physiotherapie und da komm ich und mach so lange ich kann.Tresendienst,hauswirtschaftliche Sachen.Das hilft mir, mich besser zu fühlen.Ich wünsche dir alles Gute .Gabriela

Tausendfüßler

hallo
wie sollte man nach solcher Diagnose bei den Behandlungen und Medikamenten nicht einfach traurig sein ??
Selber Glio Grad IV Dez.2010 ,durch diese Tal gehen wir doch mehr oder minder alle.
Das Leben ist anders tausendFragen kommen einem in den Sinn und keine wird richtig beantwortet.
Das Leben erfährt einen solchen Einschnitt ,die Zäsur überhaupt darin liegt-
die größte Chance, das Leben neu ordnen.
Wie soll das gehen ,eins nach dem anderen , es geht darum auf sich selbst schauen zu dürfen - zu ?müssen? ,die Krankheit fordert einen immens heraus.
@Gabriela
du gehst Schritt für Schritt-neue Wege beschreiten-das war auch meine erste Intuition,was kann ich denn noch so machen,und da tut sich soviel auf,dass ich die Bremse treten muss um nicht zu übertreiben...
@bluesky
wie mutig du berichtetest ,ist ein Schritt sich nicht damit abfinden zu wollen dass es so bleibt, ?
ich fand es schier unerträglich zu lesen in der Beschreibung von Keppra, wenn sie das Gefühl haben "sich etwas antun zu wollen""informieren sie ihren Arzt !! ((das ist sinnwörtlich wiedergegeben))
Was ist das denn für eine Medizin ,die mir den Dolch in den Rücken st...will ???
Sehr skuril, aber es wird besser ,es gibt durchaus Alternativen ,in der Anfalls Schutz Medikation ,aber das können Profis besser einschätzen bin kein Arzt .
Zurück ins Leben
LG
T.-F.

bluesky

Hallo zusasmmen, Gabi danke auch für die message.

ja, das keppra. es macht mir alles extrem zu schaffen. und leider muss ich sagen, dass der gedanke, dass ich mir etwas antun möchte, bereits mehrfach da war.
eine stütze hab ich gefunden hier: "fragile suisse", eine organisation für menschen mit hirnverletzung.
neue wege beschreiten: ja, ich dachte irgendwie auch, dass nach der OP ein "neues leben" beginnt. dazu würde für mich erstmal gehören, das rauchen aufzuhören und meine beziehung zu retten. aber die depression lässt mich nur noch mehr zu zigaretten greifen, nebenbei bin ich schon paranoid und bilde mir ein, dass ich bestimmt eh schon krebs hab und sicher eh bald sterben werde. und meine beziehung ist endgültig den bach runter gegangen ):
der arzt meinte, ich brauche das keppra. bis zum juli auch auf jeden fall noch in der hohen dosis. ich muss es also durchstehen. ich gehe morgen zu "fragile suisse" und vielleicht bekomme ich über die organisation eine professionelle psychologische beratung. ich bin zwar schon bei einer beratungsstelle, jedoch sehr unregelmäßig und auch eher so "nebenbei". es ist keine "richtige" therapie.
ich muss aus diesem schwarzen loch raus. sonst seh ich bald wirklich nur noch schwarz.
für heute abend hab ich eine einladung zu einem konzert. der gedanke, dass ich mich dafür anziehen muss, rausgehen muss und so tun muss als ginge es mir halbwegs gut, zermürbt mich schon jetzt....
ich bin noch für 2 wochen krankgeschrieben. dann soll die wiedereingliederung in die arbeit schrittweise beginnen. ich kann es mir noch beim besten willen nicht vorstellen. überhaupt gar nicht.

Gabriela

Hallo bluesky,habe gerade deinen beitrag gelesen.Du hast es gut.Ich wäre gern wieder in meine alte Arbeit zurück gegangen.Dort bin ich durch Bossing raus und so gibt es keinen Weg zurück.Ich denke, du hast doch dann zumindest etwas, was dich "retten" kann.Nette Kollegen..eine Aufgabe.Die depession she ich bei mir mal so und mal so.Ich schaffe es schon besser mir zu sagen...das sind doch nur Gedanken...es geht weiter.Treffe nette Leute.Hab es jetzt wieder besser. Bin in meine alte Heimat gezogen. War ja nur ca.2 Jahre weg.Es bleibt schwer.Was echt blöd ist:ich kann keine Bücher mehr lesen.Meine Merkfähigkeit und Konzentration sind ziehmlich im Dutt...auf Dauer.Gestern war ich zum Konzert.Irische Musik.Hab auch getanzt.Das sind Momente wo ich lebe.Ich habe auch einen lieben Mann.Unsere körperlichen Aktivitäten helfen mir auch sehr...Sex ist toll bei Depri.Fühlen, dass ich lebe!

gramyo

Liebe Gabriela, liebe bluesky,

ja, Depression , ein ganz schwieriges Thema. Zuerst einmal
liebe Gabriela,
es klingt wirklich schon sehr gut, was du so machst und wie du dich fühlst.
Machmal ist ein Wohnungswechsel sehr wichtig, ein Neuanfang. Da wird mein einfach mobilisiert.

Tanzen ist suuuper! Man bekommt sofort ein anderes Körpergefühl.

Gut finde ich, dass du das Thema Sex einmal ansprichst. Es ist ein sehr heikles Thema, weil viele Medikamente , z.B, auch Keppra zu massiven Störungen des Sexuallebens führen können, aber nicht müssen.
Ein Thema, was gerne verschwiegen oder nicht besprochen wird.
Sollte einmal, allerdings sehr vorsichtig und einfühlsam hier besprochen werden, wenn es ein Thema sein sollte..

Liebe bluesky,
du hast dir schon einen so schönen Namen ausgesucht, ein blauer Himmel, was will man mehr.
Wenn man den aber in seinem Leben nicht mehr sieht, sondern alles nur noch grau und schwer, ist professionelle Hilfe angesagt.

DAS IST GUT UND STEHT DIR ZU !

Mein Vorschlag für dich, ist aber wohlgemerkt nur ein Vorschlag.

Suche dir eine gute psychiatrische Klinik aus und gehe dort in Behandlung. Das ist kein Makel und du musst dich keineswegs dafür schämen. Wenn du dich so selbstmordgefährdet siehst, bietet dir eine solche Klinik Hilfe, damit du bald das Gefühl wiederbekommst, dass das Leben doch sehr schön und sinnvoll, freudig sein kann.

Rauchen ist zwar nicht gut, genauso wie manches Essen, aber es gibt immer die Möglichkeit und das kann jeden Tag passieren, dass man aufhören kann.
In einer geschützten Umgebung ist auch das besser möglich.

An deiner Stelle würde ich mich weiter krankschreiben lassen, bis es dir besser geht.

Wir wünschen dir von Herzen
Frieden und einen schönen blauen Himmel in naher Zukunft
Gramyo und ihr Mann in anderem "Sein", der so nah bei ihr ist

wando

Liebe Bluesky,
ich kann mich voll und ganz den Ausführungen von Gabriela und gramyo anschließen.
Sieh es doch auch einmal so. Deine Operation war ja erst Ende April - das ist noch nicht lange her. Der Körper braucht seine Zeit, um so einen Eingriff zu verkraften und auch die Nebenwirkungen von Medikamenten sind in keinem Fall zu vernachlässigen. Das ist eben das Problem bei solchen "Bretterknallern", daß sie auf der einen Seite ja doch irgendwie helfen und auf der anderen Seite eben irgendwelche negativen Begleiterscheinungen haben. Ich habe z. B. Mitte Januar über 1 Woche sehr hoch dosiert und dann über 4 Wochen ausschleichend Cortison bekommen. Hat die damalige Krankheit "besiegt", hat aber mir auch schlechte Blutwerte (Zuckerwerte und Cholesterin - eben Nebenwirkungen von Cortison) beschert, die auch heute noch nicht wieder in Ordnung sind. Das braucht alles seine Zeit.
Mit dem Tanzen ist eine gute Idee. Ich leide außerdem nämlich schon seit über 30 Jahren (war damals gerade 20) an Weichteilrheumatismus. Auch nichts Schönes, weil dir einfach der ganze Körper wehtut. Habe mich damit arrangieren müssen, obwohl es mich manchmal auch sehr einschränkt, wenn es mir ganz schlecht geht, dann kann ich kaum laufen. Bin schon seit der Zeit bei einer Rheumaärztin in Behandlung. Hatte vor ein paar Jahren dann "Bauchtanz" für mich entdeckt. Das hat mir richtig gut getan, weil das sehr sanfte Bewegungen sind und auch das Zusammensein in der Gruppe war sehr gut. Lenkt ab und macht Spaß.
Da ich aufgrund meiner momentanen Tumorerkrankung auch nicht so viel machen kann/darf, habe ich Handarbeiten, insbesondere stricken, nach vielen vielen Jahren wieder für mich entdeckt. Nur einfache Sachen, weil ich mich manchmal nicht so gut konzentrieren kann. Auch, wenn ich manchmal alles ein paar mal auftrennen mußte, weil ich mich verzählt hatte. Aber das macht mir trotzdem viel Spaß und lenkt mich vor allem ab.
Zu Deinem Partner möchte ich sagen, wenn er Dich jetzt allein läßt, in einer Zeit, wo Du ihn brauchen würdest - dann war/ist es einfach nicht der Richtige gewesen. Du wirst ein neues Glück finden - es kommt immer irgendwo ein Sonnenstrahl her. Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen - konzentriere Dich jetzt ganz auf Dich!!!
Gramyo hat auch Recht mit der Klinik. Das ist absolut kein Makel und dort bekommt man professionelle Hilfe. Habe in meiner Firma auch eine Kollegin, die arge Probleme mit Depressionen hatte. Sie ist dann in eine Tagesklinik gegangen, wollte sie erst auch nicht und dann hat sie gesagt, daß sie es ohne diese Hilfe nicht geschafft hätte. Schau mal, ich bin jetzt zur Reha - da habe ich auch mehrere Termine bei einem Psychologen - ist für mich absolut in Ordnung. Ich glaube, man kann dort auch seinen eigenen Blick auf die Dinge erweitern/verändern. Das wird auch Dir helfen.
Kopf hoch, es wird bessere Zeiten geben - ganz bestimmt!!!
Liebe Grüße.
Andrea

Irmhelm

da fällt mir folgender Spruch ein;


und wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!!!

In diesem Sinne alle Gute, es lohnt sich zu leben, auch mit einem Glio !!!!

Gabriela

Hallo all ihr da draußen.....
jeden von uns hat es irgendwie "getroffen".
Ich versuche soviel zu machen wie geht.Bin Mittags platt und schlaf dann 2-3 Stunden.
Aber ich nehme alles mit.Handarbeiten mach ich auch.Hab heute an der Nähmaschine gesessen und viel Spaß dabei gehabt.Einfach machen.

Leider ist die Umgebung nicht auf uns eingestellt.Ich rede mit allen die es hören wollen darüber.Kläre auf.Mein Tumor hätte schon viel früher gefunden werden können.Ich hatte welche,die man schon bei der Geburt dabei hat.Und ich bin ein medizinischer Sonderfall.DNET mit 53 das ist schon was.Mich gibts eigentlich nicht mehr.Weil...so alte Menschen mit DNET sind sehr sehr selten.Aber egal.

Meine Rente habe ich nach 1,5 Jahren dann auch bekommen.Nun möchte ich mich erholen nach ca.12 Jahren Epi(unbehandelt) und
der Tumor OP(2011/Dez.).
Will sehen, dass ich es hinbekomme.Oft genug komme ich an meine Grenzen.Nun ist Sommer.Viel Zeit zum draußen verbringen.Ich habe viele Leute,die mir wohl gesonnen sind.Treffe Menschen, die Zeit für einen Kaffe haben.Und ich kann helfen.
Mein Bekannter freut sich ,wenn ich komme.Seine Physiopraxis braucht so dringend eine gute Seele.Bin nicht so zuverlässig...naja,wenn ich da bin kann ich nützlich sein und das ist das wichtigste für mich

Ich bekomme auch Rückmeldung von meinen ehemaligen Schützlingen(ich war Sozialarbeiter,Kinderheimerzieher.)....soviel Wärme, wie ich gegeben habe kommt zurück.

Allen möchte ich sagen.Zieht euch nicht zurück.Bleibt im Leben.

enie_ledam

Hallo,

warst du schon zu einer Reha? Das hat mir schon geholfen. Dort kannst du mit einer Psychologin sprechen und falls du ein paar Ausfälle kannst du die auch trainieren. Ich denke das ist ein guter Schritt in die richtige Richtung.

Zu mir sagten die man soll jeden Tag rausgehen, egal was man macht, jeden Tag etwas im Supermarkt holen oder spazieren gehen. Sich mit Leuten treffen, Sport bzw. Bewegung ist sehr wichtig. Ansonsten suche dir Sachen die dir Spaß machen, im Garten odr malen, basteln. Tanzen und singen sind natürlich auch super. Also dem Bekannten helfen ist schonmal perfekt.
Lass deine Schilddrüse untersuchen, wenn die aus dem Lot ist kannst du auch depressiv werden. (ich spreche da aus Erfahrung).
Geh wenn die Sonne scheint raus, schließe deine Augen und richte dein Gesicht der Snne entgegen, tanke mit deinen Handinnenflächen Sonne.
Milch mit Mandeln hilft auch gegen Depression auf natürlichem Weg. Oder Wechselduschen, ein paar Grad kälter reichen schon ;)
Wenn du denkst das du Krebs hast, geh zum Hausarzt und lass dich durchchecken, wenn du dann weißt das es nicht der Fall ist entsannst du auch schon. Du kannst Meditationskurse oder Entspannung nach Jacobson machen. eine Depression hat so viele Punkte. Grübelst du die ganze Zeit? Schreib es dir auf und nimm dir Zeit drüber nach zudenken, das hilft super wenn du deswegen nicht schlafen kannst. Oder ändere die schlafposition, stelle dein Bett um das kann auch helfen. Mach dir leise beruhigende Musik an zum schlafen. Das alles dauert eine Weile weil dein Körper ja nicht dran gewöhnt ist.. Wenn du gute Freunde/Familie hast rede mit denen dadrüber oder wenn du die Kraft hast suche dir einen Psychologin, frag deine Ärztin und die Kasse ob die dir helfen können.
Versuche einen Festen Tagesablauf zu haben. Mach jeden Tag Gehirnjogging. Oder ansonsten Ehrenamtliche Sachen, Tiere helfen auch sehr gegen Depression. Du musst mit dem rauchen ja nicht sofort aufhören, weniger reicht auch schon. Und wenn deine Beziehung sich von dir trennt ist das nicht der Weltuntergang, so weißt du wie sehr du dem Partner vertrauen kannst und es ist besser das das jetzt zu Bruch geht als wenn du dein Lebenlang etwas vorgelogen bekommst. Zieh das Positive aus den geschehenen raus. Suche das Positive und arbeite damit. Du bist nicht die 1. bei der die Beziehung an einer Krankheit scheitert, andere haben trotzdem einen lieben Partner wieder gefunden. das kannst du auch!

Gabriela

Hallo enie ledam,danke für deine Zeilen.
Ich war schon zu einer Reha und es war furchtbar.Ich bin rechtstemporal operiert und habe enorme Schwierigkeiten mit dem Kurzzeitgedächtnis.Die Option ist, dass ich damit klar kommen muß.Mein Leben so zu Ende zu leben ist für mich eine gruselige Vorstellung.
Ich denke, ich tue mein Möglichtes,um die Tage zu überstehen.Ich gehe jeden Tag zu einem Bekannten,der eine Physiopraxis hat.Dort mache ich mich nützlich.Eben wie ich kann.Stundenweise.Der hilft mir dann auch ,wenn es mir schlecht geht.Meine notwendigen Behandlungen bekomme ich nicht verschrieben.So versuche ich,über die Runden zu kommen.Mein Mann ist lieb,aber auch unzufrieden mit mir.Ich soll mich nicht so anstellen.Meine Kopfschmerzen,die ich seit der OP habe,zermürben mich. Ich mache einfach weiter und manchmal...da tanze ich.Mein Leben würde ich heute so einschätzen.95% sind anstregend und 5% fühl ich mich gut.Rauchen tu ich nicht.Grübeln ,naja...denke schon darüber nach,wie es wäre,wenn ich nicht diese Tumore gehabt hätte.Könnte meine Arbeit noch haben...am Leben teilnehmen.Ich fühle mich so ziehmlich ausgeschlossen.Nutzlos.Gespräche mit einer Psychologin hab ich auch angefangen.Sie meint,dass ich gut mit meinem Problemen zurecht käme.

Pomperipossa

Hallo Gabriela,

vielen Dank für Deinen Bericht. Die Diagnose Hirntumor und die OP - dies alles sind Zäsuren im Leben. So wie Du schreibst, ist die Version Gabriela 2.0 dabei, die "Trauerphase" gut zu bewältigen.

Kannst Du wegen der Kopfschmerzen bei deinem Neurologen nachfragen, ob es zusätzliche Mittel gibt (Novalgin oder Tilidin (für die ganz harten Fälle)?

Eine Sache stimmt mich traurig "mein Mann ist aber unzufrieden".
Wie äußert sich das? Wie empfindest Du seine Reaktion? Vielleicht wäre es hilfreich für Euch beide, wenn er mal mit zu Deiner Psychologin geht. Oder wenn er sich als Angehöriger an die Betreuungs-Hotline der Hirntumorhilfe wendet.

Mein Mann vertritt die Haltung "Wie es Dir wirklich geht, dass kann ich nicht wissen." Er unterstützt mich, wo er kann. Manche Sachen mache ich einfach auch ihm zuliebe, weil er nicht nur mein "Pfleger ist" (auch wenn ich hinterher dafür körperlich "leiden" muss).

Ich habe für mich erkannt: Die Devise lautet: "Neu aufstellen, weil körperlich wiederherstellen unmöglich ist". Das gilt für mich persönlich, beruflich und natürlich auch für die Partnerschaft. Wie heißt es im Hohelied der Liebe...
bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe; aber die Liebe ist die Größte unter ihnen.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Geduld, Kraft, Lebensfreude und Genesung.
Sei behütet!

Beste Grüße
Pomperipossa

Tausendfüßler

hallo Gabriela
gut ,dass du dich hier so aufrichtig zu Wort meldest, es ist hart ,sehr hart sogar,was du da von dir gibst.
Es scheint,dass deine Umgebung dich anders wahnrnimmt,als es dir wirklich geht,
ist dein nach außen geirchtestes Verhalten divergent ?, der Psychologe meint, du bist fit ?dein Mann meint ,stell dich nicht so an,?
du meinst 95 % des Lebens sind nichts mehr ?
du hast so viel durchgemacht ,die anstrengende Op, dann die Einschätzung der Diagnose ,ja DU bist ein Wunder,dafür ,dass es dich nicht mehr geben sollte ,bist du sehr lebendig,
Ich habe deine Einträge noch mal gelesen ,Sozialarbeiter,dito ,also zusätzl. Heilpädagoge,mit beh, und nicht beh. Kindern und Jugendlichen gearbeitet.
Du bist zu ALT für die Diagnose ,ich zu JUNG ,das meinte damals der Arzt, wir leben ,ja anders ,verlangsamt ,gehandikapt, ja und ........
Niemand der im Forum ist ,denkt nicht mal daran was war vorher und was ist jetzt, egal ob Angehöriger oder Betroffener,,das ist doch normal...
In der Physiopraxis hilfst du aus ,das ist doch prima, die ehemaligen Schützlinge und Freunde .Bekannte das scheinen viele gute Kontakte zu sein ,die dir guttun.
Der Partner bekommt hautnah mit ,wie verändert man ist, nein,ich denke du stellst dich nicht an....
sage dir
---ich bin an erster Stelle--
jetzt bin ich dran --
ich kümmere mich um mich--
dass du hier schreibst ,tut gut und entlastet dich hoffentlich.
Verliere den Glauben nicht ,es ist ein anderes Leben --aber du lebst....
Was mir auffiel .
welche Behandlungen erhälst du nicht ??
Leben ist lebenslanges Lernen
liebe das Leben und es liebt zurück
Von Herzen
Tausendfüßler

Gabriela

Guten Tag,
ich möchte mich bei Poperipossa und Tausendfüßler für die hilfreichen Worte bedanken.

Eine Zeit habe ich Lymphdrainage für den Kopf bekommen.Da wohnte ich noch in Lauenburg und mein Hausarzt hat mir bei Bedarf diese Behandlung verschrieben.Hier bekomme ich diese Behandlung weder von meiner Hausärztin noch von meiner Neurologin.Wenn es zu schlimm ist,dann hilft mir mein Bekannter,der Physiotherapeut ist.

Heute war ein anstrengender Tag.Ich bin alleine ins Krankenhaus zu einer Untersuchung mit dem Bus gefahren.Ich bin total kaputt.Meine Schliddrüse ist das Problem.Ich weiß erst morgen,was weiter passiert.Heute war Blut,Cinti,Ultraschall und Punktion.Ich hoffe so sehr,dass ich nichts Schlimmes hab.Im schlechtesten Fall....Krebs.Ein Tablettchen mehr würd ich schon nehmen.
Gerade hab ich mit meinem Mann telefoniert.Er kommt schon heute nach Hause.Das ist schön.
Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende.Bei uns in Wismar ist Weinfest.Ende des Monats ein Folklorefestival mit Tänzern aus aller Welt.
Gabriela

Tausendfüßler

nur ganz kurz ,
dir viel Glück
Wismar da gibt es diie Serie Soko,der Ort ist wunderschön,
feiert schön ,genießt eure Zweisamkeit
herzlich
T.-F.

Pomperipossa

Hallo Gabriela,

erst einmal Glückwunsch, dass Du das Abenteuer "Allein mit dem Bus fahren" geschafft hast. Natürlich bist Du kaputt, aber bestimmt auch stolz.

Ich wünsche Dir, dass der worst case bei Deiner Schilddrüse nicht eingetreten ist. Die Schilddrüse - dieses kleine und leider so häufig unterschätze Organ ist so wichtig. Leider haben einige Medikamente, die Hirntumor-Patienten bekommen, negative Auswirkungen auf die Schilddrüse. Daher ist eine regelmäßige Untersuchung wichtig.

Bei mir wurde gerade ein Medikament ausgetauscht, weil sich meine Werte verschlechtert haben (als Hashimoto Patientin des Typ Ord-Thyreoiditis kann ich das nicht gebrauchen).

Kennst Du den Spruch von Konstantin Wecker "Wer nicht genießt, wird ungenießbar".

Genieße den Wein und den Tanz, genieße die Zeit mit Deinem Mann oder kurz gesagt: genieße das Leben.

Beste Grüße
Pomperipossa

Gabriela

Danke für deine lieben Worte Pomperiossa,
deine Ermunterung kommt mir gerade recht.Ich sitze mit Puls 102 am Leptop.Mir ist ....komisch.Wir waren beim Weinfest und hab dort getanzt.
Da vergesse ich immer alles.Hast du auch Hirntumore gehabt?Ich werd mal meinen Operateur mailen.Vielleicht gibts ja einen Zusammenhang mit der OP?
Alles gute auch für dich
Gabi

oetzi

Bei mir wurde im Jahr 2000 ein Neurinom rechts frontal am Balkenknie operiert. Heilung superschnell, ich war überglücklich. Ein halbes Jahr später rutschte ich zum ersten Mal in eine Depression. Seit 13 Jahren immer wiederkehrende depressive Phasen, verschiedene Antidepressiva, Psychotherapien, Klinikaufenthalte. Die Ärzte verneinen einen Zusammenhang zwischen der OP und den Depressionen. Weiß jemand etwas darüber?

Weihnacht.

Hallo Oetzi,

Das kann auch von den Medikamenten kommen - besonders dafür bekannt ist Keppra/Levetiracetam. Das nehme ich - und die von dir beschriebenen Gefühlsabgründe auch.

Lg
W.

orco5000

Hm. Bei mir ist die lage ähnlich.
Seit der op keine ruhe mehr gehabt.
Kribbeln in den fingern, schlechter Mundgeschmack als 2 monatige Phase, verbliebende sehstörungen verschlechtern sich, Benommenheitsgefühl, Probleme mit den Augen zu fixieren... Umsatzzahlen durch wirtschaftliche Lage runter, nun Arbeitsplatzverlust in dem der Vertrag nicht verlängert wird.
Alle MRT Kontrollen sauber, Antidepressiva, und jetzt kommt eine stationäre Therapie.
Ich bin unter Dauerstrom und sehe ganz ganz schwarz für die Zukunft mit meinem 36 Jahren.

Weihnacht.

Ach Orco,

Du warst sooo(!) stark während und nach deiner OP!!! Habe deine Beiträge mit grosser Spannung erwartet und gern gelesen. Sie waren schräg und doch optimistisch!

Bin in einer ähnlichen Lage (ohne OP): Geld bald alle, Hirntumor, Epilepsie und überhaupt ... Kein Wunder, dass ich manchmal traurig oder zornig bin, oder?! Uns geht es doch allen hier irgendwie so, oder so ähnlich.

Ich sage mir: Mir geschieht nur dasjenige, was ich auch zu ertragen bereit und zu überwinden fähig bin.

Alles alles liebe an all diejenigen, die immer wieder von traurigen Gefühlen und Hoffnungslosigkeit heimgesucht werden.

Weihnacht.

oetzi

Danke für eure Beiträge!
War inzwischen stationär in einer psychiatrischen Klinik. Die Ärzte schließen einen Zusammenhang zwischen der OP und den Depressionen tatsächlich nicht länger aus. Ich versuche jetzt, den Grad der Behinderung zu erhöhen - von 30 auf 50. Wer hat dazu Erfahrungen?

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