Hallo Ihr Lieben,
meine Frage in die Runde: Wie geht es euch psychisch?
Momentan sind wir in der 5ten Runde der Tabletten-Chemo. Die Endbesprechung der Strahlentherapie ist nächste Woche, der Onkologe hat schon angedeutet, dass der Tumor augenscheinlich wenigstens nicht gewachsen sei und etwas mittig "eingefallen" ist (Vergleichsbefund lag nicht vor und er sei ja kein Radiologie, usw...die Kompetenz unserer behandelnden Ärzte ist aber ein anderes Thema...).
Meiner Ansicht nach erst einmal gut.
Dennoch ist mein Angehöriger sehr "weinerlich". Und dies extrem! Jeden Tag beschwert er sich über diesselben Symptome (sogar das Wetter zieht ihn runter - egal ob es regnet, warm und schön ist - es ist immer Mist) und erwartet eine rundum Genesung, anscheinend von einem Tag auf den anderen. Egal wie die Ärzte erklären, oder auch ich versuche an ihn ranzukommen und klarzumachen, dass er mitten in der Therapie steckt und die nunmal schwer ist und diese Symptome leider dazugehören - es kommt nicht an.
Bitte versteht mich nicht falsch - ich wiederhole täglich diesselben Erklärungen inkl. Motivation. Aber ich werde bald verrückt, da ich nicht mehr weiß, wie ich helfen kann!
Psychotherapeut ist leider überhaupt keine Option - da sträubt er sich. Er hat Angst noch mehr Medikamente nehmen zu müssen.
Kann dies am "Keppra" liegen? Ev. am Ödem? Der Tumor sitzt im Motorikzentrum, deswegen habe ich mit einer solchen Wesensveränderung nicht gerechnet...
Es wäre schön, wenn sich hierzu auch ein Arzt äußern könnte - denn die Ärzte die wir haben sind alle nicht zuständig. Der eine macht nur Onkologie, der andere wertet nur MRT aus. Hausarzt hat sowieso keine Ahnung was Sache ist. Und wenn ich jetzt einen Neurologen hinzuziehen will, dann ist das für meinen Angehörigen ein Weltuntergang, weil der Aufwand mit Termin machen, hinfahren, warten, Befunde anscheinend momentan zuviel ist...