Guten Abend Ihr Lieben.
Erst mal muss ich euch sagen, wie dankbar ich für dieses Forum bin. Wir sind nicht alleine und können uns gegenseitig helfen und trösten.
Ich habe meinen geliebten Mann im November verloren. Er litt 9 Jahre am Hirntumor. Zuerst war es ein Astrozytom, dann 2016 ein Glioblastom. Wir haben seine Krankheit 8 1/2 Jahre verheimlicht, so konnte er wenigstens in der Zeit, in der es ihm gut ging, sein Leben leben: seinen Hobbies nachgehen, verreisen usw ohne dass er ständig zu hören bekommt, was er in seiner Situation alles nicht mehr machen darf. Er wurde als normaler Mensch und nicht als bemitleidenswerter Kranker behandelt. Als er nach der 4. OP zum Pflegefall Grad 5 wurde, ermöglichte mir mein Arbeitgeber, die Pflegezeit in Anspruch zu nehmen und ich durfte ihn bei mir zuhause pflegen. Das war eine sehr intensive Zeit des Abschieds. Die Kinder haben mich sehr unterstützt. Das Palliativteam und die Hospiz waren auch mit im Boot. Ich bin sehr dankbar für diese Zeit. Wir konnten ihn noch einmal spüren lassen, wie wir ihn lieben. Und durch diese Nähe zuhause und Gespräche mit den Kindern fiel es allen leichter, den Verlust zu verarbeiten. Sein Gesicht war durch die Medikamente und die Spastik gezeichnet. Als er starb, sah er wieder völlig entspannt und erleichtert aus. So konnten wir seinen Tod als Erlösung hinnehmen.
Jetzt lebe ich von den Erinnerungen : wunderschöne und schlechte - nämlich seine letzten Wochen.
Was mich auch sehr belastet, ist die Verantwortung, die ich jetzt ganz alleine habe für die Kinder (14 und 17) und meine 92jährige Mutter und die viele Arbeit in Haus und Hof. Er hat immer so viel gemacht (handwerklich) und ich kriegs nichts auf die Reihe, muss mir ständig Hilfe organisieren.
Wie geht es euch damit? Wie verkraften es eure Kinder? Wie lange braucht es, bis es nicht mehr so weh tut?