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struwwelinchen95

Guten Abend Ihr Lieben.
Erst mal muss ich euch sagen, wie dankbar ich für dieses Forum bin. Wir sind nicht alleine und können uns gegenseitig helfen und trösten.
Ich habe meinen geliebten Mann im November verloren. Er litt 9 Jahre am Hirntumor. Zuerst war es ein Astrozytom, dann 2016 ein Glioblastom. Wir haben seine Krankheit 8 1/2 Jahre verheimlicht, so konnte er wenigstens in der Zeit, in der es ihm gut ging, sein Leben leben: seinen Hobbies nachgehen, verreisen usw ohne dass er ständig zu hören bekommt, was er in seiner Situation alles nicht mehr machen darf. Er wurde als normaler Mensch und nicht als bemitleidenswerter Kranker behandelt. Als er nach der 4. OP zum Pflegefall Grad 5 wurde, ermöglichte mir mein Arbeitgeber, die Pflegezeit in Anspruch zu nehmen und ich durfte ihn bei mir zuhause pflegen. Das war eine sehr intensive Zeit des Abschieds. Die Kinder haben mich sehr unterstützt. Das Palliativteam und die Hospiz waren auch mit im Boot. Ich bin sehr dankbar für diese Zeit. Wir konnten ihn noch einmal spüren lassen, wie wir ihn lieben. Und durch diese Nähe zuhause und Gespräche mit den Kindern fiel es allen leichter, den Verlust zu verarbeiten. Sein Gesicht war durch die Medikamente und die Spastik gezeichnet. Als er starb, sah er wieder völlig entspannt und erleichtert aus. So konnten wir seinen Tod als Erlösung hinnehmen.
Jetzt lebe ich von den Erinnerungen : wunderschöne und schlechte - nämlich seine letzten Wochen.
Was mich auch sehr belastet, ist die Verantwortung, die ich jetzt ganz alleine habe für die Kinder (14 und 17) und meine 92jährige Mutter und die viele Arbeit in Haus und Hof. Er hat immer so viel gemacht (handwerklich) und ich kriegs nichts auf die Reihe, muss mir ständig Hilfe organisieren.
Wie geht es euch damit? Wie verkraften es eure Kinder? Wie lange braucht es, bis es nicht mehr so weh tut?

Fabi

Hallo erstmal und mein Beileid. Ist es denn üblich, dass sich ein Astrozytom zu einem Glioblastom weiterentwickelt? Welche Therapien hat er denn gemacht? Ich hoffe ich kann dich das fragen.

Schön beschrieben hast du ja, wie es scheinbar eine Erlösung für ihn war dich „vorerst“ alleine zu lassen. Ich wünsche dir und deinen Kindern nur das beste für die Zukunft. Bleib stark.

Mit freundlichen Grüßen
Fabi

struwwelinchen95

Guten Morgen Fabi,
ja, ich denke es ist üblich, denn Astrozytome neigen dazu, in Grad 3 oder 4 überzugehen.
Erst als das erste Rezidiv kam, haben wir zusätzliche Therapien begonnen. Ernährungsumstellung, Nahrungsergänzungsmittel, Weihrauch, Aprikosenkerne, Ozon-Therapie.... Später dann, als es ein Glioblastom war, Methadon zur Chemo. Die musste er wegen OP absetzen. Nahm Methadon trotzdem als Palliativtherapie weiter.

Fabi

Darf man fragen wie alt er war?
Ich bin selbst auch Polizist und erkrankt und spüre dadurch natürlich eine Art Verbindung.

Fabi

Ich wünsche dir alle Kraft der Welt. Und so tief ein Loch auch sein mag. Irgendwann muss auch dieses ein Ende haben.
Fühl dich virtuell gedrückt.

struwwelinchen95

Danke, das ist lieb von dir.
Mein Mann war 52 Jahre alt. Wir hätten ihn noch so sehr gebraucht, vor allem die Kinder.
Auch ich fühle mich hier sehr verbunden mit allen, die zwischen Angst und Hoffnung stehen.
Und ich wünsche Dir und allen hier im Forum ebenfalls Kraft, Hoffnung, Glück, Freude am Leben...

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