Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Jeder Beitrag hilft.

Jetzt spenden

dine93

Hey ihr lieben,
Ich hoffe euch allen geht es den Umständen gut.
Mein letzter Beitrag ist jetzt über ein Jahr her, aber ich hatte einfach extrem viel um die Ohren und gesundheitlich ging es mir auch nicht so prickelnd. Ja wo soll ich anfangen, ich merkte zwar immer wieder wie müde und erschöpft ich bin und das meine Kraft mich nach dem Arbeiten verlässt und ich immer schlimmere Kopfschmerzen bekam . Hab es aber immer ignoriert, weil ich ja funktionieren muss, sei es im Job oder mit meinen Kindern. Ja Ende Juli war es dann soweit,ich konnte eines morgens alleine nicht mehr aufstehen weil meine rechte Seite wieder fast so war wie nach meiner dritten OP. Hab mein wann dann geweckt und er half mir aus dem Bett wobei ich trotzdem noch irgendwie arbeiten gehen wollte(was ja nicht wirklich funktioniert hätte). Bin dann zu meiner damaligen Ärztin und die meinte nur ja sie bleiben eine Woche einfach daheim dann wird es wieder. Was mich sehr enttäuscht hat weil sie ja meine ganze Krankengeschichte kennt. Bin dann mit meinem Mann zu seinem Arzt und er hat sofort die Notbremse gezogen und hat nochmal eine Reha in die Wege geleitet und hat mir ein Berufsverbot erst einmal ausgestellt. Im November konnte ich Gott sei dank(trotz corona????) in Reha in die schmiederkliniken. Dort halfen sie mir wirklich sehr und ich bin froh dort hin gekommen zu sein. Ende der Geschichte, ich musste volle Erwerbsminderungsrente beantragen und hab von denen auch ein Berufsverbot bekommen und die Pflegeberufe 2. Für mich brach in dem Moment eine Welt zusammen. Ich dachte nur, du bist 27 und darfst nicht mehr arbeiten und hast jetzt noch eine pflegestufe. Aber mit vielen Gesprächen und auch den lieben Menschen wo ich dort kennengelernt habe, konnte ich mich schnell wieder fangen. Mein Arzt dort meinte nur, Frau Siragusa denken sie an sich und ihre Kinder die sie brauchen. Sie haben nichts davon wenn sie irgendwann gar nichts mehr können und genießen sie die zeit mit ihren Kindern. Bei meinem letzten MRT konnte man auch nicht genau sagen ob der Tumor wieder zurück ist oder ob es doch nur Verwarnungen sind. Naja ich habe meine willensstärke nicht verloren und mache das beste daraus.
Liebe Grüße
Dine

wando

Meine liebe Dine,
als ebenfalls alter Hase von damals, Anfang 2013, melde ich mich auf Deinen Beitrag.
Was haben wir Beide damals uns hier im Forum oft Nachts ausgetauscht, wenn wir wieder mal nicht in den Schlaf gefunden haben und wir waren so dankbar, daß es dieses Forum zum Austausch für uns Betroffene gab/gibt (natürlich auch Nichtbetroffene) und wir waren damals eine ganz tolle Gemeinschaft. Sich gegenseitig stützen, Kraft geben und Mut spenden im Kampf gegen diese Krankheit - das war und ist für uns sehr wichtig und wertvoll. Ich habe diesen Austausch gebraucht, um auch mit Betroffenen bzw. Menschen außerhalb der Familie zu kommunizieren, die nicht in das unmittelbare Geschehen um die Krankheit involviert waren/sind.
Meine Liebe, Du mußt jetzt erst einmal an Dich denken und wieder zu Kräften kommen, und zwar in allen Bereichen. Du hast von Anfang an so sehr gekämpft, um für Deinen kleinen Sohn und Deine Familie da zu sein. Bist auch recht bald wieder Deiner Arbeit nachgegangen und dann kam Euer kleiner Sonnenschein noch zu Welt. Alles hast Du "gestemmt" - Kinder, Familie, Arbeit und hast Dir viel abverlangt. Ich kann das sehr gut verstehen, man möchte ja gern genau so wie früher vor der Krankheit funktionieren, aber mitunter ist das eben leider nicht mehr so möglich. Das war und ist auch für mich ein sehr langer Weg der Erkenntnis gewesen, den ich immer noch viel zu oft auch nicht so richtig einsehe und verstehe. Aber unsere Kraft ist eben auch ohne Krankheit nicht unendlich und durch die Krankheit eben doch eingeschränkt - auch wenn wir Kämpfer(innen) sind. Ich hab mal zu meiner Psychologin gesagt: "Es gibt so viele Menschen, denen es noch viel schlechter geht als mir." Darauf meinte sie: "Das stimmt schon. Aber, wenn es Ihnen schlecht geht, dann geht es eben Ihnen schlecht und nicht anderen und dann sind nur Sie wichtig." Das muß man wahrscheinlich auch dann mal zulassen, daß es eben auch mal nicht geht.
Meine liebe Dine, ich drücke Dir ganz fest die Daumen, daß es Dir bald wieder besser geht. Nimm Dir alle Zeit der Welt, denke an Dich und vergiß nicht - "wir sind gemeinsam stark".
Deine Andrea

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.