Hallo,
auch mein Vater leidet unter dem ständigen Auf und Ab beim Ausschleichen aus Dexamethason, und wir leiden mit, wie ich hier im Forum schon öfter kundgetan habe. Vor knapp zwei Wochen ist er von Dexamethason (D) 0,5 mg auf Hydrocortison (H) 30 mg/Tag (20 morgens, 10 mittags) mit weit geringerer Halbwertszeit umgestiegen, weil das Absetzen von D. nicht funktioniert hat. Er hatte "Gummibeine", die ihm unter körperlicher Belastung einfach weggesackt sind, er sah aus, als hätte er tagelang nicht geschlafen, hatte keinen Appetit mehr und saß nur noch apathisch im Sessel herum. Nach ein paar Tagen H.-Einnahme war eine deutliche Verbesserung zu sehen. Er beginnt wieder aktiv ein Gespräch, ist wesentlich wacher und mag auch wieder essen.
Ein Riesenproblem ist der Abbau von aktiver (Muskulatur) und die Zunahme von passiver Körpermasse (Fett) im Zuge der Einnahme von Cortison. Mein Vater wog im Dezember 2016 (ED) 72 kg, verlor dann täglich Gewicht, man konnte förmlich zusehen, wie er Bleistiftbeine entwickelte und sein Po sich verabschiedete. Bei 63 kg war der Umkehrpunkt, ab da wuchsen die Speckgürtel an Bauch, Gesicht und Nacken sowie das Wasser in den Beinen. Heute wiegt er 75,5 kg, und der Körperfettanteil ist gewaltig. Ich habe ihn nicht berechnet, aber die Zange zur Körperfettmessung (Caliper) bekommt sehr viel zu fassen.
Mittlerweile hat er Probleme beim Aufstehen vom Stuhl und auch beim Gehen, und wir sind gerade dabei, eine ambulante Reha für ihn zu beantragen. Das Training zu Hause mit Radergo und eigenem Körpergewicht reicht nicht aus, um diesen horrenden Muskelabbau aufzufangen. Zudem ist er vor allem am Rücken komplett verspannt, die Muskeln, sofern noch vorhanden, sind steinhart.
Was ich persönlich über die Verordnungspraxis von D. im allgemeinen denke, behalte ich besser für mich.