@alma:
"Ich finde es günstiger, wenn die Lenkung des Themas der restlichen Lebenszeit vom Betroffenen ausgeht. Aber das ist auch nur ein Ideal."
...da stimme ich dir voll zu in dieser Geschichte ist das aber genau in die andere Richtung gelenkt- nichts mit patientengerechter Information, das ist gelenkt, in die vollkommen falsche Richtung, das sind u.a. Doppelbotschaften- ich sag dir was aber sags nicht weiter.
Die gewünschte Eigenverantwortung für das vielleicht restliche Leben oder die Selbststeuerung kann man so nicht verordnen, das hier gesagte führt zu Chaos und macht ANGST, das ist m. E. eine unverständliche Vorgangsweise.
Und wenn ich Arzt wäre und merke , dass ich das nicht kann, dann wäre es besser zu schweigen und vielleicht nur den wertvollen Rat zu geben, sich an eine psychoonkologische Beratungsstelle zu wenden- im Hinblick auf die Erkrankung und dem Umgang damit....Besser wäre es überhaupt gleich im medizinischen Alltag einen persönlichen -aber unverbindlichen- Kontakt dorthin herzustellen (Kontaktangebot, Rückruf, Folder usw. )
@ Kaho, styrianpanther und alle:
nicht die Prognosstellung ist das Übel , vielleicht die Informationsweitergabe- siehe oben.
Aber wenn ichs schon davon erfahre, soll ich mich nicht diesem Schicksal hingeben und angstbesetzt zuwarten ohne zu Leben.
Es ist jedem von uns überlassen, ob er sich ins Schneckenhaus zurückzieht oder nicht, für die Diagnose können die Ärzte dann doch nichts.
Eigenverantwortung ist dann schon gefragt, das Leben ist keine Versicherungsleistung, endlich sind wir alle, jeder Arzt, jeder Patient, jeder Mensch. Nur herzugehen, mit der Prognose ist alles am Arsch, wäre mir dann doch zu langweilig und das ist Verantwortungsabgabe- die anderen sind schuld.
Aufwachen bitte und sich um das restlich Leben dann doch selbst kümmern und nicht im Selbstmitleid suhlen, der Arzt hat gesagt oder ich habe gelesen....Leben, zumindest es versuchen - Carpe Diem - mag schmerzvoll sein, macht aber Sinn.
Und damit zur Frage, welchen Sinn gebe ich meinem Dasein hier und jetzt. Wir beschäftigen uns dann doch mehr mit dem Leid und vielleicht auch mit dem Selbstmit-Leid. Alles ist so ungerecht, Scheiss Erkrankung, Scheiss Diagnose, Scheiss Leben , Ich hatte noch so viel vor, meine Kinder...,
Na Hallo !
Aufforderung zum Leben ! Aufwachen !
Das Leben ist wie gesagt keine Versicherungsleistung, so sehr die Werbung uns das vormacht, nicht alles ist versicherbar und reparierbar, so ist das.
ABER das Leben ist nach wie vor einzigartig und wer Kinder hat darf sich glücklich schätzen, der hat Leben weitergegeben, die schaffen das schon.
und verlasst euch auf die Solidarität eurer wertvollen Mitmenschen und Angehörigen, die gibt es nämlich auch noch.
So, nicht übel nehmen, aber Trübsal blasen hin und her, das musste ich heute schreiben, das ist mein Impuls ;-) für eine andere Sichtweise und ich weiss, wie schwierig die Situationen individuell sein können.
Schönes Leben trotz allem
und heute mal ein Schönes Wochenende !
styrianpanther