Man muss noch dazu sagen, dass eine Hirntumordiagnose mit Angabe des Grads nur eine Vermutung sein kann, also V.a. Gesichert wird das erst durch den histologischen Befund.
Ich hatte eine Biopsie. Es fühlt sich in etwa genau so an wie eine OP. Und danach gab es drei unklare Diagnosen, die alle falsch waren. Das darf man natürlich nicht verallgemeinern.
Die Vorstellung, dass durch eine Biopsie der Tumor erst recht wild wird, ist falsch und bezieht sich eher auf andere Krebsoperationen in stark durchblutetem Gewebe. Eine Hirntumor-OP läuft absichtlich relativ unblutig ab, denn durch auslaufendes Blut wird das Gehirn geschädigt.
Was im MRT sichtbar ist, ist eh nur ein Teil, unabhängig vom Grad. Aber im Umfeld sind weitere Tumorzellen verstreut. Die kann man weder mit Biopsie noch mit OP erreichen. Nicht die weiter entfernten, sondern die neben dem Rand der Resektionshöhle sind i.d.R. der Ausgangspunkt für neues Tumorwachstum. Was das Wachstum anstößt, weiß man nicht. Auf jeden Fall ist es kein mechanischer Eingriff, denn das würde bei der OP-Aufklärung dazu gehören.
Außerdem ist es sicherer, wenn man den Tumor im Ganzen histologisch untersucht, statt sich den unter dem Elektronenmikroskop sich den offenbar am meisten entarteten Teil für den Einstich der Nadel auszusuchen.
Da Klinikärzte nicht immer zum Wohle der Patienten entscheiden, sondern auch zum wirtschaftlichen Wohl des Krankenhauses, würde ich meine Bedenken noch einmal vortragen und mir außerdem eine Zweitmeinung holen.
Dafür bitte eine eigene Krankenakte mit allen Befunden anlegen.
Gruß, Alma.