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Sandra[a]

Hallo nochmal,
hatte am 16ten schonmal geschrieben, unter Glioblastom -Bestrahlung in Kassel? Nun habe ich mit Rücksprache des Arztes im Krankenhaus erfahren, dass er meiner Mutter aufgrund der inoperablen Lage des Tumors (Größe ungefähr Golfball) und mehrere kleiner Tumoren, noch eine Zeit von ca 3-6 Monaten gibt -da weiß ich gar nicht, ob eine Chemo noch sinnvoll ist?
Habe gerade von dem 66 jährigen Herrn gelesen, der mit inoperablem Glioblastom, Bestrahlung und Chemo nun schon 4 Jahre lebt...hängt das so sehr mit der Lage des Tumors zusammen..? Vielen Dank für Kommentare

Oliver[a]

Hallo Sandra,

das sind immer mehrere Faktoren. Das Lage des Tumors, Operabilität. Wieviel konnte nach OP entfernt werden? Allgemeinzustand des Patienten. Psychische Situation des Patienten. Alter des Patienten.

Also, diese Frage, Chemo oder keine Chemo kann dir hier keiner beantworten. Das ist die Entscheidung deiner Mutter, den Angehörigen und den Ärzten.

Was bedeuten zwischen 3-6 Monate? Wenn keine Behandlung erfolgt? Oder was? 6 Monate sind die doppelte Zeit von 3 Monaten.
Das ist so wie wenn man einer Dartscheibe den Rücken zukehrt und darauf wirft. Ich kann treffen oder auch nicht treffen. Der Arzt hat, wenn die Angaben stimmen, eine präzis unpräzise Aussage gemacht. Diese Aussage kannst du getrost in die Tonne kloppen. Sicherlich gibt es statistische Werte, aber bei jedem Menschen ist der Verlauf der Erkrankung anders. Dazu gehört auch die Lebenszeit nach Diagnose eines Glioblastom.

Was haben denn die behandelnden Ärzte zu einer adjuvanten Chemo gesagt? Kann es die Lebensqualität verbessern, die Lebenszeit verlängern und wie sieht es deine Mutter und die Angehörigen? Das ist doch der Knackpunkt.

Ciao

Sandra[a]

Danke für deine Antwort, meine Mutter weiß nichts von dieser zeitlichen Aussage des Arztes, sie weiß nur, das man "ihr auf Dauer nicht mehr helfen kann". Sie wird ab Dienstag bestrahlt (2x 38,5 Gray/ Tag, 2 1/2 Wochen lang) und dann soll evtl. eine Chemo angeschlossen werden. Da aber der Tumor auf der Verbindung zwischen li/re Hirnhälfte wächst, hat der Arzt wohl keine grossen Hoffnungen mehr. Ich denke, die Ärzte wollen den Bestrahlungserfolg abwarten, bevor sie letztendlich mit der Sprache meiner Mutter gegenüber rausrücken..die müssen doch mal irgendwie sagen, ob das noch aussicht auf Erfolg hat, eine Chemo dranzuhängen?

Kirsten[a]

Hallo Sandra!

Erstmal zu der Frage der Lebenserwartung.
Meiner Mutter hat man vor gut 2 Jahren ohne Therapie noch 3 Monate und mit OP/Bestrahlung und Chemo noch 12 Monate gegeben. Jetzt lebt sie nach OP/Bestrahlung und Chemo bereits fast 24 Monate, allerdings in den letzten 4 Monaten in relativ schlechtem Zustand. Die übrigen 20 Monate waren aber gut!!!

Als Glioblastom-Patient und als Angehöriger erlebt man leider immer wieder, abgeschrieben zu werden. Davor sollte man sich aber hüten. Natürlich können sich die Prognosen auch bewahrheiten, aber es kann eben auch ganz anders laufen und dann ärgert man sich, wenn man anfangs eine Chance nicht genutzt hat.

Aus dem Bauch heraus würde ich Dir zu einer zusätzlichen Meinung bezüglich der Operabilität des Tumors und auch zu der Frage, ob nicht parallel zur Bestrahlung bereits eine Chemotherapie begonnen werden sollte, raten. Das macht natürlich keiner gern, in eine bereits abgesprochene Behandlungsstrategie einzugreifen, aber bestrahlen kann man eben nur einmal richtig und diese Chance sollte man nicht leichtfertig vergeben.

Deine Mutter ist ja auch noch sehr jung, was ja für die Prognose gut ist.

Auch wenn ich sehr wenig über Deine Mutter weiß würde ich
aus dem Bauch heraus und als allgemeine Strategie sagen: Hole erst noch einmal ein oder zwei weitere Meinungen ein und lass Dir nicht zu früh die Hoffnung und eine Chance nehmen, die Du nur einmal hast!!

Ich hoffe, Du gerätst an Ärzte, die bereit sind, mit Euch zu kämpfen!
Außerdem gibt doch mal unter google "Ben Williams" und glioblastoma ein. Unter einem der dann erscheinenden Links findest Du eine relativ aktuelle Übersicht über mögliche Behandlungsmethoden beim Glioblastom (auf Englisch) aus dem September 2004.

Die nächsten Tage werden bestimmt nicht einfach, aber es lohnt sich bestimmt, jetzt ein bisschen Gas zu geben und sich einen Überblick zu verschaffen.

Ich wünsche dir dafür viel Glück und Kraft!
Liebe Grüße,
Cirsten.

Helena[a]

Ich dachte auch, dass die allgemeine Standardtherapie zur Zeit die Bestrahlung in Kombination mit Chemo sein soll. Mein Vater hat heute damit angefangen. 3 Tage nur TMZ-Chemo, um die Sensibilität für die Bestrahlung zu steigern und ab Donnerstag wird dann bestrahlt. Bei ihm ist anscheinend auch keine OP möglich bzw. er läßt es nicht machen!

Gruß Helena

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