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hexalotte

Hallo
Ich bin neu hier und hätte eine Frage zu der Diagnose Kavernom.

Vor drei Woche habe ich den Befund bekommen, dass ich zentral im Bereich der Pons ein 0,8 bis 1 cm großes Kavernom habe. Es dürfte auch schon mal geblutet haben.

Ich ging zum Arzt, da ich seit meinem 5.Lebensjahr Migräne Patient mit Aura bin und sich meine Anfälle bzw. die Aura verändert hat. Bei jedem Anfall habe ich Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und Sprachstörungen. d.h. ich denke und lese richtig kann es aber nicht aussprechen, ich plappere dann irgendwas.

Mit 14 hatte ich eine halbseitige Gesichtsnervenlähmung die sich nicht vollständig zurückgebildet hat. Der Grund dafür wurde nicht gefunden.

Jetzt habe ich schon seit längerem Beschwerden, ob die von dem Kavernom kommen, weis ich nicht, bin ja keine Arzt.
Nächtliche, höllische Kopfschmerzen, Schwindel und in letzter Zeit fallen mir öfter Gegenstände aus der Hand, ohne ersichtlichen Grund. Kribbeln in den Armen so wie Ameisenlaufen, Hände und Gesicht schlafen öfters mal ein. Schwierige Fremdwörter kann ich dann auch nicht aussprechen.

Am Mittwoch habe ich einen Termin in der Neurochirurgie und jetzt würde mich interessieren was auf mich zukommt.

Ich versuche mit meine Angst vor meiner Familie nicht anmerken zu lassen, aber ganz ehrlich ich habe eine Scheiß Angst

Vielleicht kann mir wer die Fragen beantworten.

lg
Hexalotte

Prof. Mursch

Ein Cavernom ist kein Tumor, sondern eine Art "Blutschwamm", der selten massiv blutet. Leider kann im Bereich des Pons (des Hirnstammes) durchaus auch durch kleinere Blutungen eine komplexe Symptomatik entstehen. Man muss sich sehr gut und qualifiziert beraten lassen, denn auch eine Operation in diesem Bereich kann eine Menge Probleme verursachen. Zuerst einmal ist wichtig, welche Symptome wirklich vom Cavernom herrühren, dann, ob es operiert werden muß, und dann, wer es operiert. Das sollte bei besonders spezialisierten Neurochirurgen erfolgen.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

hexalotte

Hallo Hr. Prof.

gibt es auch in Österreich solche Spezialisten?

Prof. Mursch

Ich kann und möchte im Internet ungern Kollegen bewerten. Googlen Sie doch selber einmal, z. B. " Brainstem cavernoma Austria " , da sehen Sie immerhin, wer darüber wissenschaftlich veröffentlicht hat.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

asteri1

Ich habe mir einige Homepages von Unikliniken in Österreich angesehen und auch recherchiert, welche der Leitenden Neurochirurgen schon Veröffentlichungen im Bereich von Kavernom-Operationen vorzuweisen haben.

Immer wieder bin ich auf den Namen Prof. Dr. Engelbert Knosp, dem ärztlichen Leiter der Klinik für Neurochirurgie, aus der Universitätsklinik in Wien gestoßen.

Gib mal bitte bei Google "Gefäßmalformationen-Cavernom Gesellschaft für Ärzte in Wien " ein. Du wirst auf einen 18-minütigen Vortrag stoßen, indem Dir Prof. Dr. Knosp alles über Kavernom-Operationen erklären wird.

Dieser Arzt scheint ein wissentlicher Experte auf dem Gebiet zu sein. Ob er allerdings auch ein guter Chirurg ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

Ich würde an Deiner Stelle auf jedem Fall im Internet noch weiter recherchieren.

Holly

Hallo Hexalotte,

warte doch erstmal den Termin am Mittwoch ab, notiere dir vorher deine Fragen und höre dir die Vorschläge der Neurochirurgen an. Wenn du eine Zweitmeinung möchtest, kannst du deine MRT-Aufnahmen auch noch an andere Kliniken schicken. In Österreich kenne ich mich nicht aus, aber in Deutschland sind Prof. Sure in Essen und Prof. Bertalanffy in Hannover Experten für Kavernome im Hirnstamm. Ich selbst habe multiple Kavernome (unter anderem im Pons) und kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass eine gute und umfassende Beratung sehr zur Beruhigung (auch von Angehörigen) beitragen kann.

VG Holly

hexalotte

Hallo

Komme gerade von der Untersuchung in der Neurochirurgie in Linz.
Das Kavernom liegt mittig im Pons und lt. Ärzte auf gar keinen fall operabel. Anfang November habe ich einen Termin zur Kontrolle bekommen (stationär), da will man nachschauen, ob es gewachsen ist und noch genauere Untersuchungen machen. Danach alle 4-6 Monate Verlaufskontrolle.

Tja, was soll ich sagen, ich hatte jetzt ein paar Tage/Wochen Zeit mich damit zu befassen und abzufinden, dass ich das jetzt habe.
Anfangs hab ich das Schicksal verflucht, Ich bin heuer 50 geworden, habe zwei erwachsene Kinder, die jetzt beide ausgezogen sind und könnte eigentlich mein Leben genießen und dann dass.

Aber mittlerweile habe ich mich etwas damit abgefunden, dass ich eine Zeitbombe im Kopf habe. Ich habe mich damit auseinandergesetzt und angefreundet, soweit dies möglich ist. Ich denke im Laufe der Zeit wird das sicher noch leichter werden.

Jeder der mich fragt und genau wissen will warum ich in der Neurochirurgie war, der bekam zur Antwort, Ich habe einen Vogel im Kopf und die müssen nachschauen ob man die Krallen schon stutzen muss. ;-)

Ansonsten tja ich habe jetzt einen Freund im Kopf und versuche damit zu leben. Die Ärzte meinten heute ich solle weiterleben wie bisher und falls Ausfallserscheinungen auftreten mich umgehend in die Neurochirurgie bringen lassen.

Ich werde es nicht an die große Glocke hängen, denn ich könnte das Mitleid nicht ertragen. Meine Familie habe ich natürlich informiert, die machen sich natürlich Sorgen.

Ansonsten mache ich was der Arzt mir geraten hat, Notfallausweis mitführen Organspenderausweis und eine Patientenverfügung machen, da ich keinesfalls an Schläuchen enden möchte. Was ja für alle eine gute Sache wäre. Im Fall der Fälle möchte ich nicht, dass meine Familie eine Entscheidung treffen muss.

Und vor allem: Mein Leben leben, neu beginnen, bewusst genießen.
Ich möchte es nicht bereuen müssen, im Falle dass, das schlimmste Eintritt ich das Gefühl habe etwas versäumt zu haben.

Danke euch für die Hilfe und ich werde euch auf jedenfall am laufenden halten.

lg
Hexalotte

Holly

Hallo Hexalotte,

die Einstellung, die du gefunden hast hört sich für mich sehr gut an. Wie du selbst geschrieben hast, dauert es sicher eine Weile alles zu verinnerlichen, aber die Richtung ist gut.

Erstmal abwarten und regelmäßige Verlaufskontrollen sind bei inoperablen Kavernomen sinnvoll und üblich. Weißt du schon, welche weiteren Untersuchungen für deinen stationären Aufenthalt geplant sind? Vielleicht kann man deine geschilderten Symptome etwas "sortieren" und etwas zur Verringerung des Einen oder Anderen tun.

Auf jeden Fall klingt es so, als wärst du in guten Händen und ich wünsche dir weiterhin alles Gute.

VG Holly

hexalotte

Hallo Holly

Außer MRT in noch mehreren Schichten,kann ich es nicht genau sagen, ich habe eine ganze Mappe mitbekommen und einen Berg Zettel zum ausfüllen.
Ich lass das einfach auf mich zukommen.

Ich muss außerdem sämtliche anderen Befunde, wegen der Bandscheibenschäden und eines beschädigten Nervs in dem Bereich mitbringen. Außerdem ist bei meinem linken Zeigefinger die Sehne und der Nerv kaputt. War ein Katzenbiss letztes Jahr und ich hätte beinahe meine Hand verloren. Ist aber alles soweit wieder gut, bis eben der Zeigefinger.
Außerdem wollen die versuchen rauszufinden woher meine chronischen Schmerzen in der Wirbelsäule kommen.

Die Symptome werden dann auch gleich "auseinander genommen" und sortiert.
Das mit dem Gleichgewicht habe ich schon seit ich 14 war, also seit der Fazialisparese. Ob das von meinem "Freund" stammt, kann man nicht mehr ergründen. Damals gab es ja kein MRT.
Ein Teil stammt wahrscheinlich von der Wirbelsäule. Ich wäre schon froh wenn was gegen die ständigen Kopfschmerzen getan werden könnte.

Ich werde versuchen einen Einstellungsschein zu bekommen, das wären bei uns 50° Behinderung, Dann kann mich die Firma nicht rausschmeißen, wenn ich häufig im Krankenstand bin, wenn ich Symptome habe.

Was solls ich versuche das Beste daraus zu machen, das Leben ist einfach zu kurz um sich Sorgen zu machen.

lg
hexalotte

annasuska

Liebe Hexalotte,
Du bist echt tapfer! Ich hab auch ein Kavernom am Hirnstamm, noch ein zweites woanders, das aber keine Probleme macht. Eine OP wäre sehr riskant und ich hab mich an den Rat eines Experten gehalten und auf die OP verzichtet, obgleich andere Spezialisten operieren wollten. Nun such ich nach einem ganzheitlichen Weg (kann ja nicht schaden) Ich nenne die Kavernome "meine Rosinen im Kopf". Hier in D ist das eine Redewendung für verrückte Ideen, hoch hinaus wollen. Tja, das passt zu mir;)
Ich hab inzwischen einen Grad der Behinderung von 60%.
Ich kann Dir nur zustimmen in Deinen Ansichten! Geniess das Leben solange Du kannst. Lass Momente der Schwäche zu, umso eher hast Du wieder Kraft für die schöneren Dinge.
Ich drück Dir ganz fest die Daumen!

Liebe Grüsse,
Susanna

Holly

Die Rosinen sind gut. Mein größtes Kavernom habe ich damals "Kermit" genannt, dass machte es irgendwie sympathisch und wir führten bis zur Operation eine freundschaftliche Beziehung :-)

hexalotte

Hallo

Danke für deine aufmunternden Worte. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass mein Freund im Kopf einer ist, gegen den man nix machen kann, außer akzeptieren.
Das Problem ob eine OP in Frage kommt stellt sich bei mir nicht, es ist nicht operabel. Es sitzt genau Mittig im Pons.
Dadurch ist es für mich leichter den Freund zu akzeptieren, er ist halt mein ständiger Begleiter wir gehören halt einfach zusammen.
Einen Namen hat er noch nicht, aber das wird noch kommen :-)

Als erstes werde ich meinen Job und mein Arbeitsumfeld umorganisieren, damit der Stress wegfällt. Ich habe eine Super Chef und ein Aufgabengebiet das ich mir selber einteilen kann und ein Büro für mich ganz alleine. Und einen Job der mir viel Spaß macht. (Das kann nur gut sein glaube ich)

Als zweites kommt Urlaub, ich möchte sobald es geht nochmals Urlaub auf den Kapverden machen.

Als drittes wird wohl meine Tochter heiraten (hat sich gestern an ihrem Geburtstag verlobt) und wird mir ein Enkelkind bescheren.

Und als vierten Punkt hab ich mir aufgeschrieben, keine Pläne mehr zu machen sondern den Tag nehmen wie er kommt und spontan die Sachen tun, die ich mir für die Pension aufsparen wollte.

Und wenn mein namenloser Freund im Kopf nicht spurt, dann soll er gefälligst wen anderen nerven oder ausziehen ;-)
lg

sunflower

Liebe Hexalotte,

auch ich habe ein (leider nur Verdacht auf ein) Kavernom und war am Anfang sehr mitgenommen und voller Ängste. Da ich noch mehr "Baustellen" in meinem Körper habe, dachte ich: warum DAS auch noch, warum ich,...
Da ich wohl keine Antwort zu erwarten habe, lebe ich nach dem Motto:
Ich kanns nicht ändern, also akzeptiere ich es und versuche das Beste daraus zu machen.
Ich nenne es meist "das mein Ding im Kopf". Da ich lieber Sarkasmus als Trauer, Wut und Ängste an den Tag lege (was leider nicht immer funktioniert), nenne ich es auch oft "Einschussloch", da es dunkel, begrenzt und auf einem Bild kreisrund aussieht.

Das erste halbe Jahr bis zum Kontroll-MRT war sehr anstrengend und voller Gefühlschaos. Seit ich nun weiß, dass das Ding nicht gewachsen ist, bin ich viel ruhiger geworden und entspannter.
Außer dass mein Daumen immer wieder meint er müsste aktiv werden, vergesse ich es oft und nehme "es" in mir nicht mehr so wichtig.

Das mit "wen anderen Nerven oder ausziehen" finde ich eine gute Idee, werde ich meinem "Ding" mal vorschlagen....

Ich versuche bewusster zu leben und Ärger und Stress (vor allem im Job)lockerer zu nehmen, denn es gibt so vieles Wichtigeres.
Mein Mann, unsere 4 Kinder und 2 Enkel lenken mich zusätzlich ab (ob ich will oder nicht ;-)).

Lass Dich ablenken von der Vorfreude auf die Hochzeit und dem bevorstehenden Familienzuwachs.

Ich wünsche Dir alles Liebe

Sunflower

Jockel

Liebe Hexalotte,

nach massiven Ausfällen wurde bei mir 11/2013 ein Kavernom diagnostiziert. Mitten inder Pons. Es war inzwischen so groß, dass die Ärzte das Risiko einer OP gegen andere Folgen abgewogen haben. 6 Wochen nach der Diagnose wurde dann bei mir operiert. Heute 2 1/2 Jahre nach der OP führe ich ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben. Mein Kavernom hatte den Hirnstamm gut ausgefüllt (siehe MRT Bild unter meinem Profil). Das größte Wunder für mich ist, dass auch nach dieser Zeit immer noch Fortschritte passieren. Auf einer gerade abngeschlossenen Reha sind die nach OP bestehenden Doppelbilder verschwunden. Deine Ängste kann ich gut nachvollziehen. Deine Einstellung ist gut, richtig.und wichtig. Es gibt nur ein nachvorne schauen!

LG Jockel

Mäusi15

Hi,habe mit ,Jockel"auch Kontakt.Bei uns ging es leider sehr schnell,und man muss Entscheidungen treffen..bei Jana war es leben oder gehen..da war sie 15 ...haben uns für OP entschieden.WIR HATTEN SOOOO sagenhaftes Glück..das wünsch ich dir auch..lg

hexalotte

Hi, vielen Dank für die Aufmunterung.

Derzeit gibt es gute Tage, d.h. ich vertränge es und denke nicht daran, schaue nur nach vorne und schlechte Tage, ich hadere mit meinem Schicksal.
Warum gerade ich? Weil ich eine Starke Persönlichkeit bin und das leichter wegstecken kann? Als hätte ich noch nicht genug durchgemacht in meinem Leben.

Mittlerweile wurde mein Kontrolltermin bereits 2x verschoben. ursprünglich sollte am 9.11. die Kontrolle erfolgen jetzt sind wir schon bei 23.1.2017. Auf nachfrage in der Neurochirurgie in Linz sagte man mir nur es geht nicht anders wegen Wartungsarbeiter. Da kommen dann die schlechten Tage.
Für weitere Diagnostik benötigen die aber neue, detailliertere Bilder, ich komme mir vor als wäre ich halt nur eine Nummer. Zumindest konnte sich die Ärztin an meinen Fall erinnern, ohne dass sie vorher nachschauen musst.
Mein Kopf rattert dann, was ist wenn es wächst? Was passiert dann? Zumindest hat die OP bei euch geklappt und ihr seid noch da um anderen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dafür bin ich dankbar.

"Es" hat jetzt einen Namen, ich habe es Krümelmonster getauft. Dann fällt es mir leichter darüber zu sprechen.

lg

Jockel

Liebe Hexalotte,
ja, die Frage was passiert wenn es wächst(?), die kann Dir niemand beantworten. Im Gegensatz zu mir weist Du aber davon, das da ein Krümelmonster sitzt. Der Unterschied zu uns Beiden ist allerdings, ich habe nicht gewußt was da oben in meinem Kopf entsteht. Im Nachgang betrachtet, ergeben nun viele kleine Ereignisse und Erlebniosse Sinn. Ich habe diese auf Stress und Überarbeitung geschoben. Wie dann 2013 auch noch meine Frau schwer erkrankte, war es für mich eindeutig "burnout". Falsch! Den Ärzten ist es zu verdanken, dass dann schnell und erfolgreich "gesucht" wurde und nach einer gefühlten Ewigkeit von 6 Wochen war es dann soweit, mir wurde gehofen. Klar habe ich Ärzte erlebt, denen es anscheinend "egal war". Im Nachhinein war es meiner Meinung nach oft Selbstschutz. Eine der Schwestern im Krankenhaus hat es mir dann in einem Gespäch im Nachgang "gepetzt", die haben alle mit mir gebangt. Meine OP war kurz vor Weihnachten, und einen Tag vor Heiligabend bin ich von der Instensivstation gekommen. Heiligabend bin ich dann mit einem Stützgestell in der Kaffeteria gewesen! Von da an ging es dann aufwärts. Auch heute bange ich noch vor jeder Untersuchung, aber die Einstellung durch das Durchlebte hat sich verändert. Heute leben wir, trotz noch gebliebener Einschränkungen, bewußter. Ich Arbeite wieder Vollzeit und lebe bewußter wie vorher. Dies ist in Kurzform meine Geschichte, und diese geht bis heute und wird auch noch weitergehen. Selbst heute sind immer noch Veränderungen/Verbesserungen da. LG Jockel

hexalotte

Hallo Jockel
Wie es scheint gehörst du zu den Glückskinder, ich hoffe für dich, dass das so bleibt.

Mir scheint auch, dass die Ärzte nicht wissen, was sie machen sollen und das Gefühl ich bin nur eine Nummer. Kurzer Blick auf das MRT und sofort die Antwort: das kann man nicht operieren.

Da ich mich mit solchen Antworten nicht zufrieden gebe, weiß ich mittlerweile, dass mein Krümelmonster so zentral in der Pons sitzt, dass es egal ist ob operiert wird oder ob es blutet. Dort sitzen anscheinend alle wichtigen Funktionen. Und wenn Krümelmonster mit seinem Keks bröselt ist mein Gehirn Matsch, sofern ich es überhaupt überlebe.
Deine Geschichte macht mir jedoch Mut.

Ich habe jedoch noch Schwierigkeiten zu Unterscheiden ob ich "nur" Kopfschmerzen oder Migräne habe, da bei meiner Migräne seit ca. 2 Jahren auch Sprachstörungen auftreten. d.h. ich denke und lese richtig, kann es aber nicht aussprechen, sondern plappere dann irgendwas daher.
Auf Grund der Fazialisparese ist es oft so, wenn ich sehr müde bin oder es mir nicht gut geht, dass mein Mundwinkel anfängt zu hängen und das Gefühl in der linken Gesichtshälfte nicht mehr voll da ist.

Soll ich bei jedem Anfall ins Krankenhaus fahren und es ist nix oder abwarten und es ist doch was?

Tatsache ist: Ich will leben und mein Leben genießen können. Ich möchte alt werden ohne Probleme. Ich habe meiner Oma versprochen ich werde älter als sie und sie wurde immerhin 99 Jahre 10 Monate und 2 Wochen alt.Also habe ich noch fast 50 Jahre vor mir, die ich genießen möchte, krank sein steht da nicht am Plan.

lg hexalotte

Jockel

Hallo Hexalotte,

ich erkenne mich in Deiner Beschreibung wieder, nur mit dem Unterschied Du weist um das Krümelmonster. Ich habe diese Symptome jahrelang ignoriert. Was macht der Mensch, wenn er Doppelbilder bekommt? Ist doch logisch, eine Arbeitsschutzbrille nehmen, ein Auge abkleben, und weitermachen. So bin ich mit mir umgegangen! Jahrelang habe ich mich selber ignoriert. Ich war in der Schmerzklinik und habe nach der Ursache meiner Kopfschmerzen suchen lassen, ...kein Ergebnis. Heute akzeptiere ich schwache Momente bei mir und anderen, und habe gelernt, dass auf sich achtgeben wichtig ist, aber nicht alles von einer Sache herrührt. Das Gefühl für einen selbst zu entwickeln ist schwierig und es gibt kein Geheimnrezept.

Interessant ist, gerade heute morgen hat mri meine Frau die Frage gestellt, ob ich mir ein Ziel gesetzt habe wie alt ich werden möchte. Dieses habe ich bestätigt, aber es nicht genannt. Es ist zwar nicht so ambitioniert wie Deines, aber es geht weit über 10 Jahre hinaus :-)

LG Jockel

hexalotte

Hallo Jockel

Ja es ist nicht immer einfach und die guten und schwachen Momente halten sich die Waage.
Ich hatte jetzt 2 Wochen Urlaub, Kopfschmerzen und sonstige Beschwerden waren nur minimal und Wetter bedingt vorhanden. Selbst mein zu hoher Blutdruck war normal und ich musste keine Betablocker nehmen. Sollte ich zwar wegen der Migräne, aber ich hasse Tabletten.

Ab Dienstag hat mich der Stress in der Tretmühle wieder und ich habe schon Angst davor. Bisher habe ich es noch nicht geschafft meinen Aufgabenbereich anders aufzuteilen und Arbeit liegen lassen geht meistens auch nicht. Immerhin hatte ich die Überstunden reduziert.

Die Zukunft ist noch so weit weg, dass ich gar nicht daran denken mag. Einen Tag nach den anderen und nix auslassen.
Ich glaube das könnte ganz gut funktionieren, wir werden sehen.
Irgendwie habe ich noch keine Vorstellung davon, was ich damit anfangen will oder könnte. Nach meinem Gefühl gibts nur ein jetzt, was morgen ist? Ich habe keine Vorstellung davon.

Der Kontakt mit euch im Forum hilft mir bei der Bewältigung der Diagnose sehr, vor allem, dass es welche gibt die trotz Blutungen und OP's wieder auf die Beine gekommen sind. Dafür möchte ich euch danken.

lg
hexalotte

Holly

Hallo hexalotte,

ich bin auch trotz mehrfacher Blutungen, OP und noch einigen verbliebenen Kavernomen fit. Die Epilepsie ist medikamentös gut eingestellt, ich arbeite vollzeit und es geht mir gut! Gegen alt werden mit Kavernom spricht wirklich nichts :-)

VG Holly

annasuska

Hallo Hexalotte,
wenn Du im Urlaub weniger Probleme hast würde ich mal überlegen die Arbeit aufzugeben. Stress ist nach Forschungen ein bekannter Blutungsauslöser.
Vielleicht kannst Du Dich ja verrenten lassen? Bei mir ging das nicht und ich lebe derzeit von ALG II. Aber lieber leb ich mit wenig Geld als mit einer unerfreulichen Arbeit die mich obendrein überlastet und mich möglicherweise umbringt.
Ich will Dir auf gar keinen Fall Angst machen, bitte versteh mich nicht falsch! Aber hierzulande (und auch in Ö) wird Erwerbsarbeit oft überbewertet.
Ich versuche rauszufinden wozu ich diese "Rosinen im Kopf" brauche und was ich wirklich will. Das ist schon ein Halbtagsjob. Täglich Meditation und noch ein paar Übungen, so oft wie möglich raus in die Natur.
Als ich die Wahl hatte zwischen einer OP mit ungewissem Ausgang und Nicht-OP mit ebenso ungewissem Ausgang aber der Chance auf Stillstand der Grössenzunahme hab ich mich für keine OP entschieden. Weil ich mir und meinem Körper (wieder) vertraue. Auch eine höhere Macht kommt ins Spiel.
Diese Themen findet man seltsamerweise kaum hier. Ich finde die allerdings sehr wichtig.
Und es gibt immer wieder positive Entwicklungen hier! Kavernome die kleiner werden, Jockel dessen Doppelbilder doch noch verschwinden. Daran denke ich und das lässt mich optimistisch sein.
Dir liebe Hexalotte wünsche ich das Allerbeste! Den Anderen natürlich auch!

Gruss,
Susanna

hexalotte

Hallo
das mit Arbeit aufgeben wäre schön, aber leider nicht machbar. Von irgendwas muss man ja leben und Miete zahlen. Auf Grund meiner Rückenerkrankung und dem Rheuma brauche ich ein Auto und eine Wohnung mit Lift im Haus. Das gibt leider nicht umsonst.

Meine Arbeit mache ich sehr gerne und sie macht mir Spaß, ich muss nur für mich lernen, loszulassen und Arbeit abzugeben damit ich den Stress vermeiden kann. Das wird halt noch etwas dauern. Autogenes Training hilf mir dabei, das lernte ich wegen der Rückenschmerzen.

Stress und Aufregung vermeiden, kein Sport, Blutdruck senken sowie keine Medikamente mit Blutverdünnern nehmen. Das war das erste was mir geraten wurde.

Damit sollte mein Krümelmoster brav sein und nicht bröseln. Ob es stimmt wird die Zeit zeigen.

Ich versuche auch auf meinen Körper zu hören, so habe ich meinen Urlaub zu Hause verbracht, faul auf der Couch und nur das gemacht, wozu ich Lust hatte. Bei der Hitze viel mir das auch nicht schwer.(ich vertrage die Hitze nicht so gut)
lg

Mäusi15

Hi,wir wünschen dir weiterhin das Beste..nur mit MRT Terminen hatten wir auch,da muss man dran bleiben,wenn auch woanders..ist schwer wenn man arbeiten muss und co.lg

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