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Thema: Diagnose / Therapie evtl. Hirntumor

Diagnose / Therapie evtl. Hirntumor
PeterJ
09.01.2012 00:17:40
Sehr geehrte Forumsmitglieder,

ich wende mich als Neuling an Sie, stellvertretend für meine Schwiegermutter, die in Moskau lebt und mangels schnellem Internetzugang leider nicht selbst an Foren teilnehmen kann.

Meine Schwiegermutter (Jg. 1947) wurde vor zwei Wochen nach einem Kreislaufkollaps mit hohem Blutdruck mit Verdacht auf Schlaganfall in ein Krankenhaus eingeliefert. Im Zuge der dort vorgenommenen MRT-Untersuchung wurden im rechten Stirn-/Schläfenbereich neben dem Hirnstamm und jeweils neben einer Arterie zwei jeweils ca. 1 cm große Neubildungen mit starker Kontrastmittelspeicherung festgestellt. Die zur Verifizierung erfolgte CT / Angiographie ergab, daß die Neubildungen mit Blutgefäßen durchsetzt sind. Eine Augenuntersuchung bestätigte erhöhten Hirninnendruck.

Eine präzisere und sichere Diagnose ist laut den behandelnden und zu Rate gezogenen Ärzten derzeit nicht zu treffen. Eine Biopsie soll aufgrund der ungünstigen Lage nahe des Hirnstamms und in der Nähe von Blutgefäßen nicht möglich sein. Es soll sich nicht um Zysten handeln. Ein aggressiver Hirntumor soll wegen des Fehlens von Nekrosen sehr unwahrscheinlich sein. In Frage kommen andere Tumorarten, Kavernome oder auch Metastasen eines anderortigen, dann aber bislang unentdeckten Tumors. Bei der "Komplettuntersuchung" im Krankenhaus nach der Noteinlieferung wurde in dieser Hinsicht nichts Auffälliges entdeckt.

Von einer operativen Entfernung der Neubildungen wird wegen des hohen Risikos von Begleitschäden oder sogar Tod abgeraten. Als mögliche Option wurde eine Bestrahlung mittels "Gamma-Messers" benannt, dazu soll in den nächsten Tagen ein Termin bei einem darauf spezialisierten Arzt statfinden.

Der Allgemeinzustand ist mittlerweile wieder einigermaßen normal und verbessert sich tagtäglich. Leichte Beschwerden sind noch etwas "Schlappheit", ein wenig Unsicherheit beim Gehen, ab und zu kurzzeitig niedriger Blutdruck. Typische Symptome für Kopfkrankheiten wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen, ... sind nicht vorhanden.

Nach der langen Vorrede möchte ich meine Fragen an das Forum vorbringen:

1. Welche weiteren Möglichkeiten der Diagnostik könnten evtl. noch Aufschluß über den Charakter der Neubildungen geben?
2. Welche anderen Behandlungsmöglichkeiten könnten evtl. in Frage kommen? - Ich weiß, daß dies in Anbetracht des Diagnosestands möglw. nicht beantwortbar ist.
3. Falls eine Behandlung mittels "Gamma-Messers" relevantz ist - Wie hoch kann der Erfolg eingeschätzt werden und wie oft müßte eine solche Behandlung durchgeführt werden?

Vielen Dank für Ihre Geduld.
Falls weitere Angaben erforderlich sind, werde ich diese soweit ich vermag natürlich nachliefern.
PeterJ
Prof. Mursch
09.01.2012 18:47:22
Außer Spekulationen werden Sie keine Ergebnisse erhalten.
Sie sollten alle Bilder und Befunde, deren Sie habhaft werden können, mitnehmen und sich einen Termin bei einem erfahrenen Neurochirurgen oder eventuell Neuroradiologen geben lassen.
Alternativ dazu könnten Sie sich, weil ja diese Behandlung vorgeschlagen wurde, an einen Spezialisten für Gamma-Knife, Cyber-Knfe oder andere Radiochirurgie wenden.

Prof. Dr. Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
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