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Andreas1001

Folgende Diagnose nach MRT mit anschließendem CT-Untersuchung:
Hochgradiger V.a. hinreigener Tumor, 15 mm Durchmesser (DD Glioblastoma multiforme) DD Metastase im rechten Temporallappen mit ausgedehntem perifokalem Ödem und in erster Linie postiktalen Diffusionsrestriktion des temporalem und Inselkortex. Mäßige SAE. Keine Zeichen einer Ischäme.
In Uniklinik, Erstmeinung: Operation; allerdings nicht richtig erklärt worin Vorteil von Biopsie liegt.
Haben Sie Erfahrungen ob eine Biopsie Sinn macht oder Medikamentöse bzw. Strahlentherapie nicht Sinn macht?
Da es sich um den Bereich des Gehrins handelt in dem wohl auch das Gedächtnis verortet ist sorgen wir uns vor einer direkten Entfernung.
Vielen Dank für Ihre Erfahrungen!!!

Harte Nuss

Hallo Andreas1001,
du hast unter Tumor im rechten Hippocampus geschrieben. Herzlich Willkommen erstmal im Forum.
Ich bin Laie und kenne mich mit deiner Diagnose nicht aus.
Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung berichten. Mir wurde 1990 der rechte Hippocampus im Zusammenhang mit Epilepsieherd und Astro 1 Rezidiv entfernt. Seitdem "arbeitet" nur noch mein Linker. Mein Gehirn war relativ jung (27) so konnte es sich auf die Situation etwas einstellen.
Der Hippocampus ist zuständig für die Abspeicherung von Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis.
Du darfst mich heute (61) nicht nach einem Weg fragen.
Ich sage dir am Briefkasten recht - geradeaus bis zum Frisör dann an der Kneipe links. Ich selber finde alle Wege. Mein großes Hobby ist tanzen seit der Jugend. Schrittfolgen kann ich dir nicht sagen, ich kann sie einfach, darum konnte ich keine Tanzleiterausbildung machen, ich kann es keinem anderen erklären.
Aber ist das wichtig?
Ich hatte meinen ersten Hirntumor Astro 1 mit 18 und ich lebe noch. Das ist was für mich zählt.
Wünsche dir ähnlich gute Erfahrungen, Hoffnung und viel Geduld, die wirst du brauchen.
Gruß von harte Nuss

Sicher bekommst du noch andere Informationen, die dir weiterhelfen
In diesem Forum sind eigentlich alle sehr hilfsbereit.
Ab und zu schleicht sich mal ein Troll ein aber den überließt man dann

Andreas1001

Liebe Harte Nuss,
vielen Dank für Deine Ausführungen!
Lasse ich mal auf mich wirken.
Viele Grüße
Andreas

Mirlie

Hallo Andreas1001,
in einem Forum kann keiner wirklich einschätzen, welchen Nutzen in deinem Fall die Biopsie oder OP haben könnte, da wir alle Individuen sind und jeder Fall anders verläuft.
Herauslesen kann ich als Laie im o.g. Befund, dass ein Verdacht auf einen hirneigenen Tumor, am ehesten ein Glioblastom besteht, welcher als Differenzialdiagnose (DD) auch eine Metastase sein könnte. Vermuten kann ich daher nur, dass man mit einer Biopsie ggf. herausfinden möchte, worum genau es sich handelt, um geeignete Therapien zu finden oder den Herd der vermeintlichen Metastase. Das Vorgehen bzw. Ergebnis wird in der behandelnden Klinik im Tumorboard besprochen. Inwieweit Areale die für das Gedächtnis zuständig sind, übermäßig betroffen sein werden, stellt sich oft erst im Nachhinein heraus. Leider kann man dazu nichts handfestes sagen, Neurochirurgen kennen mit Sicherheit die Risiken und klären ihre Patienten in der Regel auch darüber auf.
In jedem Fall könntest du dir woanders eine Zweitmeinung einholen und noch offenen Fragen gezielt stellen.

Gruß Mirlie

Andreas1001

Hallo Mirlie,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Metastasen können zum Glück ausgeschlossen werden. Ich mutmaßte, dass je nach Boopsieeegebnis eine auch eine Strahlentherapie oder Chemoterapie ohne operative Entfernung möglich sein könnte.
Viele Grüße
Andreas

fasulia

wenn einer Biopsie mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eine OP folgen würde, wenn auch nur mit Teilentfernung, dann wird oft direkt zur OP geraten;
sonst müsste der Patient Biopsie UND OP in relativ nahem Zeitraum durchstehen. Eine Biopsie im Gehirn ist mit ähnlichen Risiken wie eine OP behaftet ( man muss durch Hirnmasse um zum Tumor zu kommen):

Nur wenn eine OP ganz ausgeschlossen ist, macht eine Biopsie Sinn um zu wissen mit was man es zu tun hat.

Die beste Therapie bei einem Glioblastom ist immer noch die OP ( auch Teilentfernung) - wirkt sich auf die Prognose aus.

Chemotherapie macht man üblicherweise nur, wenn die Art des Tumors bekannt ist; wenn es doch ein gutartiger ist, wäre eine Behandlung, wie mit Kanonen auf Spatzen schießen. Mit Strahlentherapie kann man versuchen (für die Lebensqualität) den Tumor zu verkleinern, aber wenn man bei der Lage nicht operieren kann, dann ist auch Strahlentherapie gfls. limitiert; wenn man keine "Ausfälle" in Kauf nehmen möchte.

Wenn ihr kein oder zu wenig Vertrauen zu den behandelnden NC habt oder es zu wenig Erklärung gibt, sucht eine Zweitmeinung.

Andreas1001

Sehr geehrter fasulia,
vielen Dank für die profunde Mitteilung. Dies kann ich auch nach Ausführungen weiterer Personen sehr gut nachvollziehen!
Viele Grüße
Andreas

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