Hallo,
mit großem Kummer im Herzen über den Tod meines Vaters vor einigen Wochen infolge eines primären ZNS-Lymphoms (diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom) im Hirnstammbereich schreibe ich hier erstmals.
Er war regelmäßig in internistischer und zugleich hausärztlicher Betreuung, insbesondere wegen eines stark schwankenden Blutdrucks,verbunden mit immer wiederkehrenden hypertensiven Krisen, besonders nachts bis 220/115 mmHg, verbunden mit hochrotem Kopf, Schwindel, Angst.
Oft waren die Werte aber auch vollkommen normal. Es lagen keine der üblichen Risikofaktoren, wie Rauchen, Übergewicht, Diabetes, Bewegungsmangel vor.
Diese Krisen verstärkten sich zunehmend, die gängigen Antihypertensiva, konnte er nicht nehmen, da die Schwankungsbreite von HF und RR so enorm war, z.T. HF 45, Blutdruck 90/60 im unteren Bereich.
Trotzdem lautete die Diagnose immer primärer(essentieller) Bluthochdruck.
Weitere Untersuchungen der Nieren, Nebennierenhormone, Kopf-CT, Tumoruntersuchungen nach organischen oder hormonellen Ursachen wurden nicht gemacht.
Er resignierte mit der Annahme einer genetischen Disposition und behalf sich im akuten Anfall mit Nitrospray, das ihm die Ärztin anstandslos verschrieb! Die Angst gipfelte in 5(!) häuslichen Blutdruckmessgeräten und fast rund um die Uhr durchgeführten Messungen.
Anfang 2013 stellten sich die ersten neurologischen Ausfälle ein, Schwerhörigkeit, Sehstörungen (beides ohne organische Befunde), Gangunsicherheit und Wesensveränderungen, vorher bereits Inkontinenz.
Er bekam ein Hörgerät!
Letztlich wurde er bestrahlt, der Tumor ging zurück, nach 9 Monaten Qual und immer noch Hoffnung verstarb er.
Mußte es dazu kommen? Symptome lagen reichlich vor, so wurde alles unnötig verzögert.
Ich muss auch erwähnen und da bin ich entsetzt, dass seine Patientenkartei
noch zu seinen Lebzeiten der Aktenvernichtung zugeführt wurde, trotz 10jähriger Mindestaufbewahrungspflicht und ich bei der Ärztin keinen Gesprächstermin bekam.
Was kann ich nun tun? Es schmerzt so.
Allen Betroffenen alles Gute,
Manu35