Hallo Zusammen,
nach dem ich von so vielen Krankengeschichten in diesem Forum gelesen habe würde ich euch nun auch gern meine erzählen.
Im November 2009 bekam ich mit 23 die Diagnose rechtes Keilbeinflügel Meningeom WHO Grad I mit Ummauerung der rechten a. carotis interna und Ausdehnung bis in die Sella, nachdem ich aufgrund von Doppelbildern auf der rechten Seite ein MRT machen ließ.
Der Schock war natürlich erstmal sehr groß.
Von Dezember 2019 bis Oktober 2010 wurde ich mit einem Spezialbeschleuniger für Hochpräzisionsstrahlentherapie mittels Multileaf-Kollimator mit 6-MeV-Photonen in Einzeldosen von 1,8 G, 5 Fraktionen pro Woche bis zu einer Gesamtdosis von 54 Gy bestrahlt. Ich habe mich damals gegen eine OP entschieden, da man nur hätte 10 – 30 % des Tumors entfernen können und ein großes Risiko bestand, dass der Sehnerv beschädigt wird. Mir wurde zuerst eine OP und anschließend zu einer Bestrahlung geraten. (Ich habe mir bezüglich der OP noch eine 2. Meinung eingeholt, die dasselbe ergeben hat)
Der Tumor ist durch die Bestrahlung um 20 % geschrumpft und war bis jetzt unauffällig. Ich war einmal jährlich zur Kontrolle im MRT. Da ich aufgrund der Bestrahlung Probleme mit der Hypophyse habe bin ich deswegen auch in Behandlung und bekomme 75 mg L-Thyroxin. Hier hat sich aber laut einer Kontrolle vor einer Woche nichts verschlechtert.
Kürzlich war ich wieder mal zur Kontrolle in einer Sehschule, da ich immer noch Doppelbilder habe. Diese sind natürlich deutlich besser wie 2009. Bei diesem Test ist herausgekommen, dass die Doppelbilder früher kommen und mein Auge nicht mehr so weit nach rechts wandert wie davor. 2018 hatte ich aufgrund dieser Doppelbilder ein Prisma von 2. Und die Doppelbilder kamen bei 15-20 Grad Rechtsblick. Beim Letzten Termin 02/2020 hatte ich ein Prisma von 9 und die Doppelbilder kamen bei 10-15 Grad Rechtsblick.
Nun ist mir aufgefallen, dass auf den letzten 2 MRT Befunden stand „kurzfristiger Verlauf konstantes, im längerfristigen Verlauf gering größenprogredientes Keilbeinflügelmeningeom“ Als ich den Arzt bei dem letzten MRT vor 1 Woche darauf ansprach, auch in Bezug auf den Befund von der Sehschule, meinte er, dass definitiv ein Wachstum da ist man aber noch warten oder jetzt schon was machen könnte. Ein bisschen „Platz im Kopf“ machen war seine Aussage. Leider weis ich von meinen OP Beratungsterminen 2009, dass so eine OP gravierende Folgen haben kann und nicht so „easy going“ ist wie er das gesagt hat. Deswegen bin ich gerade dabei mit meinem Fall in verschiedenen Kliniken vorzusprechen.
Habt ihr vielleicht Empfehlungen für mich? Wo wurdet ihr operiert und wie geht es euch damit? Im Moment tendiere ich eher zu einer weiteren Bestrahlung. So eine OP macht mir richtig Angst. Erst recht seitdem ich im September Papa geworden bin. Habt ihr eine 2. Bestrahlung machen lassen? Ich bin für jede Empfehlung dankbar.