Ich bete ja zutiefst, dass ich für diesen Beitrag nicht gesteinigt werde. Ich weiß einfach manchmal nicht mehr wie ich mit manchen Situationen umgehen soll. Eigentlich ist es ja mein eigenes Problem und ich bin "nur" Angehörige. Also kurz zu meinem Thema. Mein Mann hat seit dem 10.09.19 die Diagnose Hirntumor (Astrozytom Grad II), 30% konnten entfernt werden, der Rest wird aktuell mit Bestrahlung und Chemotherapie behandelt. Wir haben eine kleine Tochter (3 Jahre alt), er geht nicht mehr arbeiten (geht auch nicht mehr, da begleitend Epilepsie mit täglichen fokalen Anfällen, trotz Medikamenten) und ich arbeite im 3-Schichtsystem in einem Kinder- und Jugendheim für Kinder mit Behinderung. Noch dazu haben wir uns kurz vor Diagnose ein Haus gekauft. Unser Leben hat sich natürlich um 180 Grad gedreht, genau wie bei vielen hier sicher. Es geht mir bei diesen Beitrag weniger um ihn, als viel mehr um mich. Ich würde gern wissen, wie andere Betroffene mit dieser Belastung umgehen. Mal abgesehen davon, dass die ganze finanzielle Last jetzt hauptsächlich auf meinen Schultern liegt, genau wie die Sicherstellung der Betreuung unseres Kindes, weil er nicht immer so kann, wie er gern will. Ich fühle mich so überschattet, ich weiß nicht wie ich das anders ausdrücken soll. All unsere Familienmitglieder Fragen nur nach ihm, schreiben mir nur um zu wissen wie es ihm geht, reden wenn sie da sind fast nur noch mit ihm. Versteht mich nicht falsch, es ist für mich absolut nachvollziehbar, aber ich bin genauso betroffen von der Krankheit. Auch mein Leben hat sich geändert, meine Sorgen, meine Pläne für die Zukunft, einfach alles. Ich würde mir so sehr wünschen, dass auch mal jemand fragt wie es mir geht. Ich hoffe ihr empfindet das nicht als Egoismus, das ist es nicht. Es dreht sich nur alles nur noch um ihn und seinen Tumor. Ich hab das Gefühl dieser Tumor frisst mein Dasein auf, die Aufmerksamkeit auf unsere Tochter und mich, die wir ja auch zur Familie gehören und auch ein Recht haben nach unserem Befinden gefragt zu werden. Gibt es vielleicht jemanden hier, der mich verstehen kann, der schonmal ähnlich gefühlt hat oder fühlt? Mega Text, danke für jeden der es liest. Es belastet mich so sehr. ;(