Ihr Lieben!
Erst heute melde ich mich wieder, weil die letzten Wochen vorbeigeflogen sind:
Am letzten Tag der diesjährigen Sommerzeit ist mein Mann ganz friedlich und ruhig in meinen Armen eingeschlafen. Es waren wunderschöne 5 Tage, die wir ihn noch hier bei uns zu Hause hatten. Es fühlte sich so gut an: Er war zu Hause, bei uns. Wir waren wieder "richtig vollständig". Alles was da sein mußte, war da.
Nach drei Wochen "Somnolenz" wurde er mir wach gebracht. Er war gut 2,5 Tage wach und wirklich zu Hause. Hat es gesehen, Seine Kinder gesehen. Sie konnten ihm "Gute Nacht" wünschen
Ich konnte mit ihm kommunizieren durch Zwinkern, Nicken und sogar sprechen. und es waren die schönsten Tage seit Monaten, in aller Ruhe und in aller Traurigkeit. Er machte sogar Scherze, wie er immer. Wir konnten uns verabschieden. Und als hätte er darauf gewartet, dass seine Kinder "Tschüss Papa sagen"...!
Er hatte keine Schmerzen sondern schlief uns davon. Es war so schön. Hat man doch solche Angst, er stirbt allein, oder unter einem Anfall oder im Krankenhaus.....
Ich vermisse ihn so sehr und werde das einfach nicht begreifen... Die Mädels sind tapfer, aber es wird eben nicht wieder gut. Warum, kann mir keiner beantworten, aber fragen werde ich es noch sehr lange.
Ich danke allen hier, für Eure Unterstützung, Eure Worte, die so viel Mut machen und Wärme geben. LG, W.
P.S.
Was ich jedenfalls noch sagen möchte: Aufgrund des Keppra, was er die 10 Monate seit der Diagnose bekam, mußte er sich in den letzten vier Wochen seines Lebens mit einer Nasen-Magensonde abfinden. Weil es Keppra nicht anders, als in Tablettenform gibt. Kann man das glauben? Gibt es dann, wenn es möglich ist, dass der Patient irgendwann nicht mehr schlucken kann, kein anderes Mittel? Es tat mir weh, ihn mit diesem Kabel in der Nase zu sehen, welches ihn ganz offensichtlich sehr störte. ...Ich bin kein Arzt, aber gibt es tatsächlich keine andere Möglichkeit?