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Tschulie

Hallo meine Lieben,

mein Papa ist am 26.08. 73 Jahre alt geworden. Seit dem Tag nach seinem Geburtstag gehts ihm zunehmend schlechter.

Am Donnerstag haben wir endlich das Pflegebett für ihn bekommen und seit Samstag kann er kaum sprechen, hustet viel und irgendwie hört es sich an, als sei Wasser in der Lunge.

Ich würde ihm so gern helfen, es tut so weh, ihn so leiden zu sehen. Wobei ich nicht weiß, inwieweit er noch mitbekommt, was um ihn herum passiert. Er schläft sehr viel und wenn er mal kurz wach ist, versucht er zu sprechen, aber wir können ihn nicht verstehen. Auch seine Augen sind glasig und trüb, so dass wir den Eindruck haben, dass er duch uns durchsieht.

Morgen kommt das Palliativteam. Ich hoffe sehr, dass sie es meinem Papa "leichter" machen können.

Diese Krankheit ist einfach schrecklich und es ist schrecklich, dass mein Papa und viele andere Menschen so leiden müssen.

Jeden Abend bete ich, dass er erlöst wird.


Eure traurige Tschulie

Sverige

Liebe Tschulie,

wie gut kann ich Dich verstehen.
Ja es ist sehr schwer zuzusehen. Der Verlauf hört sich fast genauso an wie bei meiner Mama. Sie hatte nur keinen Husten.

Es ist schwer, aber es hilft wenn Du da bist und ihm Ruhe vermittelst.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit. Wie lange diese sein wird kann Dir niemand wirklich sagen.

Liebe Grüße
Sverige

Nicky

Liebe Tschulie,

das was ich aus deinen Zeilen lese,erinnert mich an die letzten Tage meines Mannes und ich kann verstehen,das du für deine lieben Papa um Erlösung bittest.
Ich kann dir aber sagen,daß dein Papa alles mitbekommt,er kann sich jedoch nicht mehr äussern,so war es auch bei meinem Mann,er wollte ein paar Tage bevor er ging auch mit mir reden,doch es ging nicht mehr und er schaute mich an und deutete hoch zum Himmel.

Das ,was sich sich anhört,als hätte er Wasser in der Lunge,das er nicht mehr richtig abhusten kann und den Speichel nicht mehr so schlucken kann,wie wir,dies sammelt sich an und es hört sich an wie ein Rasseln.

Redet ruhig mit ihm,er bekommt alles mit,das habe ich auch damals gemacht und mich mit aller Liebe von meinem Mann auch verabschiedet,er hat sehr gekämpft,doch wusste er dann,das er gehen kann,dies sagte ich ihm auch.

Leider können wir nichts gegen diese schlimme Krankheit tun,aber wir können ihnen ein friedliches Gehen ermöglichen,durch Ruhe und viel Liebe.

Ich drücke dich mal ganz lieb und wünsche dir und deiner Famile viel Kraft .
LG Nicole ,die ganz tief in ihrem Herzen weiß,daß ihr Heinz-Willi nur vorausgegangen ist.

Tschulie

Vielen Dank für Eure Worte :-) Bin sehr froh, dass ich Euch kennenlernen durfte!

Ich spreche viel mit ihm, wenn ich da bin. Heute morgen hat er schon meine Mama gefragt, wo ich bin. Ich werde gleich nach der Arbeit zu ihm fahren.

Das schlimme ist, dass ich heute Nacht geträumt habe, dass er mich angerufen hat und ganz klar und verständlich (einfach so wie immer) mit mir gesprochen hat. Das war ein so schönes Gefühl und dann kam die bittere Wahrheit heute früh.

MZ154

Hallo Tschulie,

mit Tränen in den Augen habe ich deine Zeilen gelesen...
Ich kann es sehr gut nachempfinden was in dir vorgeht.
Meine Frau ist vor gut einem Jahr nach einem erfolglosen Kampf gegen den Krebs von mir gegangen und wenn ich ehrlich bin, zieht mich jeder Gedanke daran wieder in das tiefe schwarze Loch aus dem ich dann schwer wieder heraus komme.
Sei für deinen Vater da und gebe ihm alle Liebe... denn uns bleibt nur eine begrenzte Zeit auf Erden, für unseren Liebsten da zu sein.
Wir sind doch alle nur Gast auf der Erde.....

Ich wünsche dir viel Kraft....
LG Manfred

Kölner Weste

Ich bin seit Mittwoch betroffener Sohn...
Seit Mittwoch Nachmittag, an dem der Radiologe die Apokalypse verkündete.
Meine liebe Mutter bekommt Montag die Biopsie, dann beginnt der Weg, dessen Ziel ich durch dieses Forum nun kenne.
Und die Hilflosigkeit (deshalb antworte ich --> Bezug zur Hilflosigkeit) schockt mich JETZT SCHON so massiv, dass ich es nicht beschreiben kann.
Mein Vater starb vor 7 Jahren von einer Sekunde auf die andere, nun ist meine Mutter dran, mit knapp 62 Jahren...
Für mich ist sie seit Mittwoch tot, meine Aufgabe ist es nun sie schmerzlos und würdevoll zum Fährmann zu begleiten.
Dieses Forum ist sehr hilfreich, aber wenn ich alles zusammen nehme, und alles lese, diese unbeschreiblichen Einzelschicksale lesen muss...dann weiß ich, dass es bald sehr wahrscheinlich vorbei ist.
Mir laufen nur die Tränen hinunter...
Wie viele Familien hier zerstört wurden...
Alles ist endlich, und Krankheiten gibt es viele, jeder hat sein Bündel zu tragen, aber diese eindeutige Gewissheit, und dieser so extrem kurze Zeitstrahl lassen mich schier ohnmächtig werden.
Und wir stehen ja erst bei Kilometer Null...
Ich habe als Einzelkind (meine Mutter hat auch keine Geschwister, mein Vater auch nicht) so unfassbare Angst vor den nächsten zwei Jahren.
Ich weiß nur, dass ich der Mama ab morgen sage, dass ich geträumt habe, das Papa diese Krankheit geschickt hat, damit er sie so schnell wie es geht bei sich hat. Er würde es nicht mehr ohne sie aushalten.
Ich hoffe, dass gibt ihr Kraft und nimmt Angst.
Evtl. ist die Annahme der Situation dann etwas leichter...

Tschulie, ich wünsche Dir nichts mehr, als das Dein lieber Vater schnellstens erlöst wird...

Irmhelm

Kölner Weste,
habe DIr eine PN geschickt.

hopeflower

Kölner Weste, ich dachte ihr geht noch nach Düsseldorf? Scheinbar habt ihr euch doch gleich für die Biopsie entschieden.

In jedem Fall: es ist schwer, aber deine Devise sollte "Step by Step" lauten. Du sagst es selber, der Kilometerstand ist bei Null. Und jedes Schicksal ist einzeln. Was andere trifft muss euch nicht treffen. Und manche leben viele Jahre gut mit so einem Teil nach einer OP und Chemo.

Warum es als Toderurteil sehen? Sterben müssen wir alle. Es wurde ja nur an der Zeit gedreht. Ich sehe es eher als Lebensurteil. Jetzt ist die Zeit alles intensive zu genießen. Noch nie hab ich den Herbst so schön gesehen wie letztes Jahr. Die Sonne die durch die goldenen Bäume scheint, der Nieselregen der meine Haut anfeuchtet, das Lachen unseres Babys. Wenn ich daran denke dass mein Mann nicht dabei sein wird wenn unser Baby mal Hochzeit feiert, kullern mir auch die Tränen. Aber wenn ich jetzt mit ihm zusammen aufwache, mit ihm frühstücke, mit ihm und unserm Baby spiele....dann ist das viel besser als es jemals hätte sein können.

Was ich sagen will: genießt die Zeit zusammen. Come what may.

Es ist auch alles noch sehr frisch für dich. Fragt nach psychoonkologischer Hilfe. Es wird besser werden für dich/euch. Man "gewöhnt" sich an den Gedanken.

Alles Gute für euch.

Kölner Weste

Danke Hopeflower,
der Chefarzt (hatte Dienst) hat gestern noch lange mit der Mama telefoniert.
Und die Logik der Biopsie in ihrem Fall ist nun auch für mich nachvollziehbar.
Ohne das hier lang zu erörtern (auf Wunsch gern).
Das wichtigste:
Mama möchte, dass es losgeht.
Sie will nicht warten.
Und in der Uni-Köln ist sie nun wirklich in guten Händen.

Das man mit dem Gedanken der Endlichkeit zu leben lernt glaube ich.
Kennt jemand einen "guten" Psychoonkologen in Köln?

Viele Grüße

hopeflower

Hallo,

dann erstmal alles Gute für Montag dass es gut verläuft bei der Biopsie.

Adressen kannst du bekommen bei z.B. der Ärztekammer, oder bei

www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/adressen/psychoonkologen.php

oder
www.krebs-initiative-koeln.de/

oder Dt. hirntumorhilfe. Auch der Sozialdienst im KH in Köln kann dir wsl. helfen bei ersten Fragen oder Adressen. Eventuell schon stationäre Betreuung, wenn deine Mama noch im KH ist.

LG, hopeflower

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