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magicmerle88

Hallo, mein Bruder, Gliosarkom ED 7/2018, hat ein Ödem.

Er kann schlecht laufen und ist sehr geschwächt. Der Onkologe hat ihm morgens 2 mg Kortison verschrieben. Der Zustand ist nach 10 Tagen nur leicht besser geworden. Daraufhin wurde die Dosis ab Donnerstag auf 4 mg morgens erhöht. Der Zustand meines Bruders ist gleich geblieben. Hier lese ich immer über viel höhere Dosierungen. Ist die Dosierung meines Bruders zu schwach. Wer von Euch hatte auch diese Dosierung?

Grüße

Mego13

Liebe Magicmerle,

bekommt Dein Bruder Dexamethason? Das ist wahrscheinlich, aber wichtig zu wissen. Die Dexamethasondosierung muss in enger Zusammenarbeit mit den Ärzten abgestimmt werden. Gegen die Ödeme lassen sich stationär sowohl höhere Dosen des Dexamethason, als auch andere Mittel geben. Für jeden muss die individuelle Dosis gefunden werden. Soviel wie nötig, so wenig als möglich. Bekommt Dein Bruder Magenpuffer zum Dexamethason? Soll Dein Bruder dauerhaft Dexamethason bekommen? Welche Wirkung habt ihr euch erhofft?

LG
Mego

magicmerle88

Liebe Mego13,

ja, mein Bruder bekommt Dexamethason. Es wurde meinem Bruder von seinem Onkologen verordnet. Ein Magenpuffer bekommt er speziell dafür nicht, nimmt aber Granisetron aufgrund seiner Therapie. Dauerhaft soll es nicht verabreicht werden. Die erhoffte Wirkung ist natürlich, dass das schlechte Laufen, dass durch die Schwellung verursacht wird, wieder normal wird.

Mego13

Liebe Magicmerle,

hilf mir noch einmal auf die Sprünge, welche Therapien Dein Bruder zur Zeit bekommt. Das Granisetron hilft gegen die Übelkeit während Bestrahlung oder Chemo. Lasst euch auf jeden Fall einen Magenpuffer dazu geben, ansonsten kann Kortison zu Magenschleimhautentzündungen führen. Eigentlich ist es sogar Standard beides zusammen zu verschreiben.

LG
Mego

magicmerle88

Liebe Megao13,

mein Bruder hat ein Rezidiv und bekommt alle drei Wochen Avastin und
Irinotecan.

Gruß

Mego13

Liebe Magicmerle,

dann würde ich auf jeden Fall auf die Magenpuffertabletten bestehen. Schau Dir vielleicht einmal die Nebenwirkungen von Avastin und Irinocetan an, ob die Probleme auch davon kommen können. Besprich auch mit dem Arzt, wie hoch er mit dem Dexamethason maximal gehen möchte. Vielleicht kannst Du Deinen Bruder auch zu Bewegung überreden, Dexamethason zehrt ganz schön an den Muskeln. Wenn Spazieren nicht geht, ist auch Gymnastik super, wenn das nicht möglich ist, hilft Hockergymnastik und sogar Bettgymnastik. Jede Bewegungsminute ist toll.

Ganz liebe Grüße

Mego

Tulip

Avastin kann in manchen Fällen das Kortison ersetzen, insofern ist es nicht unbedingt zu niedrig dosiert, auch wenn andere evtl. höhere Dosen bekommen. Das lässt sich nie vergleichen. Wir konnten z B Kortison überhaupt erst ausschleichen/weglassen, als wir mit Avastin begannen.
Tatsächlich können die Symptome auch Folgen der Vorbehandlung sein (vermutlich gab es eine?), die nicht unbedingt weg gehen, oder auch des Ödems. Das kann Euer Arzt am besten anhand der Bilder und bisherigen Behandlung beurteilen.

magicmerle88

Für Eure Antworten vielen Dank.

@Mego, Nebenwirkungen sind es nicht. Die Beinschwäche kommt von einem Ödem, das allerdings erst während der Therapie mit Avastin und Irinocetan auftrat. Mein Bruder versucht im Rahmen seiner Möglichkeiten sich zu bewegen, aber erst muss das Ödem abschwellen, dann wird er auch wieder "richtig" laufen können.

@Tulip, ja, mein Bruder hatte im Sommer 2018 30 Bestrahlungen und die CCNU-Chemo. Beides hat er sehr gut toleriert. Das letzte MRT vor 4 Wochen aufgrund eines Rezidivs hat gezeigt, dass es stagniert und die Kontrostmittelaufnahme weniger wird. Von einem Ödem hat der Onkologe nicht gesagt, obwohl mein Bruder bereits seit Anfang März die Beschwerden hat. Wir haben es immer auf die Avastin und Irinocetan-Therapie bezogen. Also meinst Du, dass die niedrige Dosis Kortison langsamer anschlägt, aber besser verträglich ist?

Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet

Mego13

Liebe Magicmerle,

jedes bischen Bewegung zählt. Ich weiß nicht, ob man meine Erfahrung während der Bestrahlung vergleichen kann. Vielleicht ist sie trotzdem wertvoll für Dich. Vor der Bestrahlung hatte ich kaum Ödembildung und diese war nicht behandlungsbedürftig. Die Resektionshöhle war auch groß genug, so dass die Ärzte davon ausgingen, dass Dexamethason für mich verzichtbar wäre. Direkt nach der ersten (!) Sitzung drehte sich meine Welt, der Baum im Garten schwebte nach meinem optischen Eindruck auf und ab. Mir war auch sehr übel. Das ging während der gesamten Bestrahlung so weiter. Von der passionierte Hobbyläuferin (Treppenläufe, Halbmarathon) verwandelte ich mich in ganz kürzer Zeit zu schlapper Bettlägerigkeit. Ich konnte nur an 4 oder 5 Tagen 200 - 300 Meter durch den Stadtpark schlurfen, an den das Strahlentherapiezentrum angrenzt und kam durch diese Zeit nur mit täglich 4 mg Dexamethason und Odansetron. Dafür zeigte das erste MRT im Dezember 2019 unerwartet gute Ergebnisse: Anstatt Pseudoprogression tatsächlich eine Verkleinerung der Tumorreste.
Das heißt aber, laut der behandelnden Ärzte, dass sich während der Behandlung schon früh Tumorbruchstücke gebildet haben. Der Abbau geht wohl auch mit Ödembildung einher.
Vielleicht kannst Du fragen, ob Ähnliches bei Avastin und Co auch vorstellbar ist.

Liebe Grüße aus dem "Pott" zurück
Mego

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