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bianka5880

Hallo liebes Forum,

nachdem ich seit nun 5 Monaten stille Mitleserin bin, habe ich mich entschlossen, mich jetzt hier auch anzumelden. Mein 2x2x2 cm kleines Meningeom WHO I wurde am 27.10.2014 vollständig entfernt. Es saß auf der Kreuzung der Sehnerven. Bis kurz vor Weihnachten war ich dann zur Anschlussheilbehandlung gewesen, die mir leider nicht allzu viel Erfolg gebracht hatte. Meine Narbe bereitete mir bereits während der Reha Probleme, da sich auf ca. der Hälfte der Narbe eine dicke fette Eiterkruste gebildet hatte. welche auch immer wieder näßte. Leider wurde das in der Rehaklinik nicht ernst genommen. Als ich wieder zu Hause war, machte ich mich auf den Weg zum Krankenhaus wo die OP durchgeführt wurde. Das Ende vom Lied war, dass eine nette Entzündung der Wunde vorhanden war. So hieß es dann zwischen Weihnachten und Neujahr alle 2 Tage zur Klinik fahren zum Spülen und Verbandswechsel. Wenn die Klinik nicht 60 km von meinem Wohnort entfernt gewesen wäre, wäre das ja nur halb so schlimm gewesen. Da bis zum 06.01.15 die Narbe weiterhin ab und zu näßte und es mir körperlich auch immer schlechter ging, wurde ein Kontroll MRT gemacht, welche jedoch zum Glück unauffällig war. Die letzte Vorstellung beim Neurochirurgen war am 13.02.15. Die Narbe war noch etwas gerötet, aber trocken. Nun habe ich seit gestern folgendes Problem: Leichte Schmerzen in der rechten Schläfengegend (die OP erfolgte von der rechten Seite) und das Gefühl, als wäre mein ganzes Gesicht geschwollen (ist es aber nicht) es drückt nur wie verrückt von der Stirn über die Nase bis hin zum Oberkiefer. Schnupfen oder eine verstopfte Nase habe und hatte ich nicht, so dass ich die Nasennebenhöhlen ausschließen würde. Ist das normal, dass es 4 Monate nach der OP immernoch zu solchen Beschwerden kommt? Hat jemand Erfahrungen?

Vielen Dank im Vorraus
Bianka

Pomperipossa

Hallo Bianka,

eine HT-OP ist kein Schnupfen.
Deine Schilderungen erinnern an eine Aussage meines Operateurs: "Nerven sind wie Diven". Gereizte oder verletzte Nerven sind/können eine 'längerfristige' Baustelle sein.
Vielleicht kann eine Lymphdrainage oder eine ZNS Krankengymnastik Dir Linderung verschaffen? Die Verordnung bekommst Du über den Neurologen ausgestellt.

Weiterhin viel Kraft, Geduld und Zuversicht wünscht Dir
Pompi

Legolas

Hallo Bianka,
Ich würde da schon einen Arzt zu Rate ziehen. Das sind ja doch massive Beschwerden die Du hast. Bestimmt ist es wichtig mal die Blutwerte zu kontrollieren und ggf. medikamentös entgegen zu wirken.

Alles Gute

Geko100

Hallo Bianka ! Hatte auch ein Monströses ( siehe Profilbild ! ) Olfaktoriusmeningeom ! Hatte erst den Riechnerv zerstört , was ich gar nicht so richtig wahrgenommen hatte , ( arbeitete in der Textielveredelung mit viel Chemikalien und hatte da der Firma die " Schuld " gegeben ) , und dann konnte ich auch schlecht sehen und war deshalb bei der Augenärztin , welche mich dann zur Neurologin schickte , die dann auf dem CT diese Bild sah und mich gleich ( das war an meinen 50. Geburtstag vor 6 Jahren ) in die Uniklinik einwies . Hatte nach der O zwar keine Probleme , aber nach 2 Jahren konnte ich wieder schlecht sehen , da war das Ding wieder Gewachsen , bin nun ständig zur Kontrolle , hatte auch Bestrahlung , und muß erst wieder in 2 Jahren hin , da es ja wenn es wieder wächst , sehr langsam geht . wenn du möchtest , kannst du mir ja eine PN senden ! Ich wünsche dir alles Gute !! LG! Jürgen

Gspensterl

Hallo,
Meine Op war 3.13, also vor 2 Jahren.
Ich habe auch des öfteren Schmerzen auf einer Gesichtshälfte und auch der Kiefer schmerzt .
Das vergeht aber alles nach ein paar Stunden wieder.
Denke, dass sowas nach solchen Eingriffen durchaus "normal" sein kann.
Anita

Xelya

Hallo Bianka,

bei Zweifeln Deinerseits würde ich noch mal beim Operateur auf der Matte stehen. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig untersuchen lassen.

Wie geht es Dir denn heute?

Ansonsten kenne ich das mit den zickigen Nerven auch. Ich bin zwar nach meiner OP im Oktober 2014 topfit, aber seit die Nerven im OP-Gebiet sich regenerieren, zwickt, drückt, schmerzt und zwiebelt es.

Bei bzw. vor Wetterwechseln tut der OP-Bereich weh und manchmal habe ich das Gefühl, der Knochenrand um meinen Palacosdeckel schwillt an, die Muskeln ziehen sich einfach mal so zusammen und die Haarwurzeln schmerzen dann auch. Nicht so schlimm, aber lästig. Mein Arzt meint, so ein Heilungspozess könne bis zu zwei Jahren dauern, also ist vielleicht auch nur Geduld gefragt.

Aber wie gesagt, wenn das jetzt nicht besser wird, würde ich (ich spreche nur von mir) zum Arzt gehen, schon alleine, damit ich ruhig schlafen kann.

Liebe Grüße
Xelya

bianka5880

Vielen Dank erstmal für eure Antworten. Gestern hatte ich einen Termin beim Oralchirurgen, da ich seit der OP Probleme habe den Mund richtig zu öffnen. Dieser stellte fest, dass sich mein Schläfenmuskel durch die OP und starke Vernarbungen verkürzt hat und das der Druck durchaus auch davon kommen kann. Leider hat er mir keine großen Hoffnungen gemacht, dass ich den Mund wieder soweit aufbekommen werde, wie vor der OP, hat mir aber Wärmetherapie, Krankengymnastik und Manuelle Therapie für den Schläfenmuskel und das Gesicht verordnet. Es soll zumindest eine Lockerung erreicht werden, wodurch dann auch der Druck verschwinden sollte. Der Druck ist zum Glück auch nicht durchgängig so stark, seit Sonntag ist wieder etwas Ruhe eingekehrt.
Blutwerte waren bei der letzten Abnahme vor 14 Tagen vollkommen in Ordnung gewesen. Werden vom Hausarzt zum Glück regelmäßig kontrolliert, da ich noch sehr oft Schmerzmittel einnehmen muss. Weiterhin sollte ausgeschlossen werden, dass eine Entzündung vorliegt, da mir meine Narbe immernoch zu schaffen macht. Stellenweise bildet sich doch weiterhin eine gelbliche Kruste und es brennt. Die Stellen sollen aber nur oberflächlich sein. Habe jetzt Kortisontropfen bekommen, welche ich auf die Stellen auftragen soll. Ansonsten kann ich nur sagen, dass kein Tag wie der andere ist. Aber wem erzähle ich das......Von den Beschwerden und Defiziten seit der OP(schnelle Ermüdung, Gesichtsfeldausfall rechtes Auge, Schwindel, schnelle Überforderung, heißer Kopf ) mal ganz abgesehen erschreckt mich doch manchmal meine psychische Verfassung. Ich muss ganz oft an den Tag denken, an dem ich die Diagnose erhalten habe und sofort steigen mir Tränen in die Augen. Ich ärgere mich dann immer über mich selber, weil ich mir sage, du musst doch jetzt gar nicht mehr traurig sein, der Tumor war gutartig und wurde restlos entfernt, warum dann also immer dieses "zurückblicken"!? Auch die Zukunftsängste sind natürlich vorhanden. Wann kann ich wieder arbeiten gehen, wann bin ich wieder vollständig belastbar. Darf ich bald oder überhaupt irgendwann wieder Auto fahren. Fragen über Fragen auf die mir natürlich niemand eine Antwort geben kann. Aber vielleicht hat ja jemand Lust, mir seine Erfahrungen zu den genannten Sachen zu schildern.

Viele Grüße

Xelya

Liebe Bianka,

zu all Deinen Fragen habe ich keine Erfahrungswerte anzubieten, da meine OP nur eine Schädel-OP war und ich daher wenig neurologische Symptome hatte und habe. Nach der Gamma Knife Behandlung meines ersten Meningeoms hatte ich allerdings starke Erschöpfungszustände über ca ein halbes Jahr hinweg.... ich habe es mir damit erklärt, dass mein Körper gerade massiv Tumor abbaut und dass so etwas ja auch eine psychische Belastung ist, die nicht ohne ist.

Hast Du mal darüber nachgedacht, mit einem Psychotherapeuten zu sprechen? Ich habe das nach meiner Diagnose als sehr hilfreich empfunden und schliesslich hat sich bei Dir durch Diagnose und OP Dein Leben ja sehr schnell und radikal verändert... und das, ohne dass Du Einfluss darauf nehmen konntest. Da können einem natürlich die Tränen in die Augen steigen... auch mal für länger als nur für einen Moment!

Würdest Du Dich auch ärgern, wenn Deine beste Freundin diese Diagnose und OP hinter sich hätte und deshalb weinen würde? Vermutlich nicht, denn wir sind mit uns selbst meist viel strenger als mit anderen. Hab Dich in solchen Momenten lieb, verdeutliche Dir, was Du derzeit an Veränderungen erlebst und verarbeiten musst, was Dein Körper an "Reparaturarbeiten" leistet und sei ein bisschen gnädig mit Dir.

Liebe Grüße
Xelya

TumorP

Hallo Bianka 5880,
zum Autofahren: hattest Du Krampfanfälle vor, während oder nach der OP? Nimmst Du vorsorglich diesbezüglich noch Medikamente? Normalerweise, wenn keine Anfälle vorhanden sind, bzw. waren darfst Du nach 3 Monaten wieder Auto fahren. ABER vorher einen ERFAHRENEN, (ggf. Zweitmeinung einholen)Neurologen fragen, ggf. auch den Operateur zusätzlich.
Der "Rest" benötigt Zeit und Ruhe.
Alles Gute
TumorP

Birschi61

Hallo Bianka 5880,
du musst noch viel Geduld haben, es war schließlich keine Knie-OP. das Druck-Gefühl im Kopf kenne ich allzugut, man hat das Gefühl, der ganze Kopf schwillt an, die Nase ist zu und Kopfschmerzen...Meine OP war 04/13, auch Meningeom WHO I, die Größe eines Tischtennisballes. Ich hatte keine epileptischen Anfälle, bin aber auch erst nach 5 monaten wieder vorsichtig Auto gefahren aber nur erstmal in meinem Dorf. Ich habe täglich Spaziergänge gemacht bin schwimmen gegangen und mich zum Rehasport (Aquagymnastik) angemeldet. Das hat alles sehr gut getan. Ich war fast 7 Monate zu Hause, arbeite jetzt Teilzeit, mehr geht nicht. Nach fast zwei jahren kann ich für mich sagen, das einige Empfindlichkeiten sich legen, das Gehirn hat sich wahrscheinlich wieder platziert, Haare sind alle gut nachgewachsen aber die Konzentration ist nicht mehr gegeben, ich ermüde sehr schnell, bekomme sehr oft Kopfschmerzen, ganz schlimm wetterfühlig, vergesse sehr viel. Mein Arzt hatte damals gesagt ich soll für jeden Tag einen Zettel mit meinen Tagesaufgaben schreiben und wenn ich abends die Hälfte davon abhaken kann, ist das gut. Die Zettel muss ich heut noch schreiben....Was ich aber sehr belastend finde und das habe ich in diesem Forum schon viel gelesen, das wir uns immer wieder erklären müssen, man sieht es uns nicht an, das wir nicht mehr belastbar sind und sehr schnell erschöpft. Mich graut es vor Menschenansammlungen, die vielen Stimmen oder laute Musik, da krieg ich echt Panik.
Liebe Bianka, deine OP war erst vor kurzem, hab noch ein bisschen Geduld, einige Beschwerden legen sich, versuche, dich sportlich zu betätigen wenn du kannst, das tut dem ganzen Körper gut.
Ich drück dir die Daumen das Besserung eintritt und wünsche dir alles Gute.

LG Birschi

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