Hallo Grüngrau,
als meine Frau vor drei Jahren an einem Glioblastom erkrankte hat sie an der Cleopatra-Studie (Heidelberg) teilgenommen, bei der am Ende der 6-wöchigen konventionellen Bestrahlung nach Stupp, eine Bestrahlung mit Kohlenstoffionen erfolgte. Aus der Tatsache, dass meine Frau (MGMT negativ) trotzdem nach nur 13 Monaten gestorben ist, schließe ich, dass die Ionenbestrahlung bei ihr nicht wirksam war.
Dies stimmt überein mit dem Ergebnis einer retrospektiven Analyse in 2013, nach dem bei der Überlebensdauer (OS) kein signifikanter Unterschied zwischen konventioneller Bestrahlung und Kohlenstoffionenbestrahlung besteht (http://www.thegreenjournal.com/article/S0167-8140(13)00305-8/abstract)
Ich habe Ende August diesen Jahres das Heidelberger Ionenstrahl Therapie Zentrum (HIT), dort wurde die Bestrahlung durchgeführt, gefragt, ob inzwischen Ergebnisse der Studie vorliegen. Ich habe bis jetzt keine Antwort erhalten.
Alle klinischen Studien werden unter https://clinicaltrials.gov/ aufgeführt, es erfolgt regelmäßig eine Aktualisierung. Bei der Cleopatra-Studie erfolgte seit mehr als 2 Jahren keine Aktualisierung, so dass der status der Studie dort als als "unknown" bezeichnet wird. Auch die Studie für GBM-Rezidive, Cinderella, wird mit dem status "unknown" aufgeführt.
Die bei der Studie aufgeführte Leiterin Dr. Combs ist schon seit einiger Zeit (April 2014) Leiterin einer radioloonkologischen Klinik in München.
Die Betreuung der Cleopatra-Studie war extrem unbefriedigend.
Ich kann daher nicht dazu raten, an einer Ionenstrahltherapie mit Kohlenstoffionen teilzunehmen, insbesondere nicht im Rahmen der Cleopatra-Studie (ich nehme an, die Anfrage bezieht sich auf die Ionenstrahltherapie in Heidelberg).
Alternative:
Wenn der Tumor an mehreren Stellen neu auftritt, so dürften diese Stellen noch nicht sehr groß sein, dann käme eine Entfernung mit der Photodynamischen Therapie (PDT) infrage. Das kann man an Kliniken in Münster oder München machen lassen. Eine Beschreibung und Adressen dazu finden Sie auf meiner webseite www.glioblastom-studien.de.Beide Kliniken werde Sie sicher gerne beraten.
Ich nehme an, Sie kennen die CUSP9-Therapie. Warum kommt diese Therapie nicht in Betracht ?
Alles Gute, logossos (Claus Voigt)