Hallo Michael,
es tut mir für Dich und deine Familie sehr leid... Bei deinem Vater ging es wirklich auch sehr schnell...
Du fragst, wie du am besten damit umgehst. Meiner Meinung nach gibt es nicht, „den richtigen Weg“. Jeder muss für sich selbst wissen, wie er trauert und die Vergangenheit und die gemeinsame Zeit in Erinnerung behalten möchte. Ich gehe oft an Mamas Grab und spreche mit ihr. Das „hilft“ manchmal.. Auch schaue ich mir viele Bilder von ihr an... Ich denke immer, egal wo ich bin, Mama ist bei mir. Das hört sich vielleicht komisch an, aber ich spüre ihre Nähe, vor allem dann, wenn es mir gerade nicht so gut geht und ich viel weinen muss. Sie sagte immer, seid nicht traurig und weint nicht. Sie war sehr stark und hat vor mir und meiner Schwester nie geweint... Sie wollte immer, egal wie schlecht es ihr ging, als starke Mama für uns da sein.
Ich glaube, dass ich jetzt erst nach der Beerdigung am 15.09.17 so „richtig“ verstanden habe, dass Mama nie wieder kommt. Aber ich weiß, dass man sich, wenn sich unsere Schicksale vereinen, im Himmel wieder sieht. Das gibt mir Hoffnung, und ich weiß, da wo sie jetzt ist, geht es ihr besser! Natürlich haben wir uns an die 2 Jahres Prognose geklammert... Aber dann denke ich oft auch, wenn sie nur noch im Bett gelegen hätte und starke Schmerzen gehabt hätte... und das vielleicht über Monate... Das wäre nicht lebenswert... Meine Mutter sagte immer, sie möchte nicht als „sabbernder Idiot“ enden... Sie war immer sehr direkt und ehrlich... Sie wollte nie nur noch vor sich hin vegetieren... Darum denke ich und weiß auch, dass der kürzere Weg, auch wenn ich natürlich noch unendliche viele Jahre mit meiner Mama haben wollte, dass dies der „bessere“ Weg war. Für Mama selbst und alle aus der Familie... Ich vermisse sie sehr und sehe sie in meinem inneren Augen noch lebendig vor mir. Ich denke, dass es noch sehr lange dauert, bis man alles verarbeitet hat.
Mir tut sie auch leid. Weil ich weiß, wie viele Dinge sie noch erledigen und erleben wollte. Aber aufgrund der Wirbelsäulen Metastasen war sie schon so eingeschränkt, dass überhaupt nichts mehr ging... Sie konnte einfach nicht mehr..
Ich kann dir nur sagen, dass man seine Eltern, denke ich zumindest, immer um sie herum „fühlt“ und weiß, dass sie von oben auf uns herunter schauen und immer für einen da sind. Wenn auch nicht körperlich, aber auf andere Weise. Daran glaube ich ganz fest, dieser Glaube hilft mir sehr, denn anders weiß ich nicht, wie ich damit umgehen sollte..
Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen und wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft!