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Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Ein Zeichen und Trost von unseren Lieben?

Ein Zeichen und Trost von unseren Lieben?
gramyo
12.01.2014 17:18:51
Ihr Lieben alle,

dies ist ein Versuch von mir, euch einen, meiner Meinung nach , nicht nur ein an mich gerichteten Trost und gleichzeitig ein so glückliches
Erlebniss , zu schildern.

Wie viele hier schon wissen , gehe ich fast jeden Tag in den Ruhewald zu der Buche, wo die Urne von Burkard liegt. Ich fühle mich sehr verbunden mit ihm, wenn ich die Hand an die Buche lege und "still, Zwiesprache " mit ihm habe. Danach gehe ich den Weg hinunter zum Andachtsplatz, setze mich auf die Bank und meditiere. Das ist meine Art des Glaubens.

An dem Tag seiner Urnenbeisetzung haben wir ganz viele silberne Sternenluftballons und rote Herzenluftballons in den Himmel steigen lassen mit Beschriftungen , oder Briefchen oder bei meinen Enkeln waren es gemalte Bilder . 2 Sterne und ein Herzluftballon blieben in einer Buche , ganz nahe am Andachtsplatz in den Zweigen hängen. Die Sterne waren nach ein paar Tagen dann doch in die Lüfte gestiegen, aber der Herzballon blieb... für mich... habe ich schon mal geschrieben.

Mein erster Blick geht also immer in die Zweige der Buche und da blinkte er, wurde mit der Zeit auch silbrig-goldig, entgegen. Heute sah ich ihn nicht mehr. Ein kurzes Erschrecken, Bedauern... er ist nicht mehr da...

Doch dann kam ein solches Glücksgefühl in mir hoch, weil ich ihn auf dem Erdboden, direkt hinter "meiner Bank" liegen sah. Für mich war es einfach ein wunderschönes "Zeichen" von Burkard, das ausdrückte :"ich bin doch bei dir, mach dir keine Sorgen., alles wird gut". Das meine ich jetzt zum Treffpunkt mit Kreativwerkstatt.Jetzt ist der Luftballon, zwar nicht mehr gefüllt, aber mit Steinchen beschwert im Garten, neben unserer Buddhastatue unter der Kiefer , oberhalb des kleinen Biotops...

Warum schreibe ich das? Es wäre sehr schön, wenn vielleicht hier auch andere von ihren Erlebnissen, "Zeichen", oder Gedanken berichten würden, die sie von "ihren Lieben" erhalten haben.

Es könnte doch dadurch so eine Art "Gedenkseite" entstehen, die ja durchaus einem Kraft und Trost spenden kann, auch in schwierigen Zeiten in dem Leben mit dem Hirntumor.

Für mich war es ein ganz wunderschönes Erlebniss und ich habe es hier einer Freundin aus dem Forum sofort erzählt und für sie war es ebenfalls berührend.

Ganz liebe Grüße an euch alle und ein Dankeschön vorweg, wenn ihr das bitte nicht als "esoterische Spinnerei" ansehen möchtet, sondern eben halt als eine Möglichkeit des Glaubens.

Herzlichst Gramyo/Claudia mit Burkard im Herzen und Leben
gramyo
Lagy
12.01.2014 18:10:13
Wow, eine schöne Geschichte, mein ganzer Körper
hatte Gänsehaut.

Meine Geschichte ist nicht so schön, wie deine....


1. Geschichte meiner geliebten Jenny

Meine Freundin ist im Alter von nur 9 Jahren an
ein Tumor an der Wirbelsäule verstorben.....
Es war und ist meine beste Freundin, noch heute.

Ich hatte leider nie die Möglichkeit mich richtig
von ihr zu verabschieden....und leider durfte ich auch
als ich noch zu Hause wohnte kaum raus, außer
mit meinen kleinen Geschwistern.

Irgendwann kam ich aber dazu zum Friedhof zu
gehen, wo meine geliebte Jenny liegt.
Ich hatte ein so grausames Leben, war
sichtlich grün und blau geschlagen.......

Ich sprach zu ihr und fühlte, dass sie ganz nah bei
mir ist.....

Ich entschuldigte mich dafür, dass ich so lange nicht
bei ihr sein konnte, erzählte ihr so viele Dinge........
Unter anderen, dass ich es zu Hause nicht mehr aushalten könne
und von dort weg will für immer........

Ich betete zu ihr und zu Gott, bat um Hilfe.

Am nächsten Morgen ging ich zur Schule.
Mein Sternchen hat mir von diesen Tag an ein Leben
in Freiheit geschenkt, mit liebenden Menschen bis heute.

Das war mein Tag, des Auszugs in ein neues,
erfülltes Leben.


In ewiger Liebe an den schönsten und hellsten Stern
meiner Motte/Jenny im Herzen. <3
Lagy
gramyo
12.01.2014 18:43:50
Meine liebe Lagy,

doch , deine Geschichte ist genauso "schön " und ergreifend .....Einen traurigen Grund dies hier zu schreiben, gibt es von deiner Seite ebenso wie von meiner Seite .....

Du hast dieses Erlebniss mit deiner Freundin Jenny auf dem Friedhof gehabt.... und danach ist dein sehr schweres Leben zumindest leichter und schöner geworden.

Du bist nach wie vor für mich, obwohl 40 Lebensjahre zwischen uns liegen, eine wunderbare , bewunderungswürdige, junge Frau die wirklich mit so viel Tapferkeit und Kraft, das muss wirklich nicht die körperliche sein, ihren Weg geht...

Die Sterne und der schönste , hellste Stern werden immer für dich scheinen . .....
Wir alle gehen irgendwann diesen Sternenweg....

fühle dich ganz lieb umarmt
deine Gramyo/Claudia mit Burkard im Herzen und Leben
wie deine beste Freundin Jenny für dich
gramyo
Lagy
12.01.2014 18:47:31
2. Geschichte meiner geliebten Jenny

Ich erhielt meine Diagnose "Glioblastom multiforme 4"
im Jahr 2011.

Mein Onkologe riet mir mich um eine palliativ Pflege
zu kümmer und dies tat ich.
Ich wendete mich an das Kinderospiz "Sternenbrücke."

Ich brauchte diese wunderschöne Einrichtung und auch
die Pflege zu Glück nicht.

Nach bereits einem Jahr konnten sie den Tumor eindämen,
so das nur noch Tabletten notwendig waren und eine regel
mäßige Kontrolle......

Nun vor einem Jahr und 4 Monaten war der Krebs wieder
voll aktiv.

Ich wendete mich nochmals an das Kinderhospiz.
Ein weiteres Gespräch folgte.....

Als ich gehen wollte sah ich plötzlich an der Wand vom
Eingang ein Bild hängen......
Ich dachte ich traue meine Augen nicht!
Ein Bild von meiner Jenny.

Ich sprach sofort die Brückenschwester auf das Bild an.
Ich konnte es immer noch nicht glauben, meine Jenny.

Es kamen tausende Fragen in mir hoch.
Mein Kopf überschlug sich....

Ich fragte, ob sie auch hier war.

Nächsten Tag bekam ich einen Anruf von der Hospiz-
leiterin "Ute Nerge".
Sie erzählte mir eine unglaubliche Geschichte.

Ihr fragt euch nun, war sie nun auch in den
Kinderhospiz?

Nein, zu diesen Zeitpunkt gab es das Hospiz noch nicht.
Es gab nur eins für Erwachsene......

Ute Nerge war damals als Krankenschwester tätig und
begleitete mein Sternchen bis in den Tod...

Sie sprachen gemeinsam darüber, dass es ein Haus geben
müsste für so kranke Kinder, wie Jenny.
Jenny erzählte, wie es aussehen sollte und wie es sein
sollte.

Es soll ein großes Haus sein in blau, sie meinte das Haus
darf nicht so aussehen wie ein Krankenhaus.
Es soll freundlich sein farbenfroh und einladend.
Kinder sollten dort mit ihren Eltern wohnen können.
Es sollte genügend Hilfdgerätschaften für alle Kinder
haben..... Die Gänge müssen breit genug sein, dass man
auch gut mit den Rollstuhl durchkommt und so vieles mehr.....

Mein Sternchen sagte: "Ute, du musst dieses Haus bauen!"

.........das Haus wurde gebaut, und meine Jenny war der Grund.


Meine liebe Jenny, dein Wunsch ist wahr geworden!
Du warst der Anlass, dass es nun dieses wunderschöne
Hospiz gibt, ganz nach deinen Vorstellungen.


Für die jenigen, die mehr an meiner doch sehr besonderen
Geschichte teilhaben wollen: Ute, hat ganz nebenbei ein Buch
geschrieben ;-)
Es heißt: "Ein Regenbogen zu den Sternen"

Es ist ein sehr bewegendes Buch, dass aller schönste
und traurigste Buch das ich je gelesen habe!

Durch dieses Buch habe ich mehr über den so schweren
Weg meiner Jenny erfahren, die so tapfer war und
noch so viel verarbeiten können.

Vieleicht teile ich mal das erste Kapitel.....


Herzlichst, Lagy.


Für mein schönsten und hellsten Stern.
In ewiger Liebe zu meiner Jenny.
Lagy
Malati
12.01.2014 18:56:14
Gänsehaut
Malati
gramyo
12.01.2014 18:58:49
Liebe Lagy,

danke, danke für deinen Bericht über dein Stern Jenny. Mir stehen die Tränen in den Augen... aber es sind dennoch , so eine Art "Glückstränen".

Ich gehe mit meinem Hund jetzt mal die Sterne bei der Abendrunde ansehen... und denke an dich und deine Freundin Jenny

Alles Liebe
Deine Claudia mit Burkard im Herzen und Leben.

Da ist ein Kinderhospiz entstanden und hier soll
ein Treffpunkt mit Kreativwekstatt entstehen.
Das eine ist schon fertiggestellt ......
und meines wird fertiggestellt.....
gramyo
mona
12.01.2014 19:21:16
bezaubernde geschichten,ich habe tränen in den Augen,Lagy du schreibst so schön.
mona
Suse
12.01.2014 20:26:46
Liebe gramyo,
was für eine wundervolle Idee, die du da "ins Leben gerufen" hast!
Liebe Sonntagsgrüße
Suse
tinchen
12.01.2014 20:47:49
Liebe Claudia,

Ein ganz herzliches DANKE für die Eröffnung dieses Beitrags !!!
Die Schilderung des Erlebnisses um Burkhards "Herzballon" ist sehr sehr schön.

Liebe Lagy,
Du bist eine absolute Bereicherung dieses Forums, kannst so wunderbar, einfühlsam schreiben. Deine Geschichte "Stern Jenny" rührt zu Tränen...

tinchen
tinchen
Andrea 1
12.01.2014 21:07:34
Danke Claudia und Jackie für euer Vertrauen und eure tollen Erlebnisse, dass ihr uns hier daran teilhaben lasst.
Ich werde mir das Thema in den nächsten Tagen noch einmal in Ruhe zu Gemüte führen.
Alles Liebe für euch und bewahrt euch eure wunderschönen Erlebnisse ganz tief im Herzen.
LG Andrea :-)
Andrea 1
wando
12.01.2014 22:36:07
Liebe Gramyo und alle Zusammen,

eine sehr schöne Idee und deren Umsetzung, die "Verbindung" zu unseren Lieben nicht abreißen zu lassen und zu dokumentieren, seine gemachten Erfahrungen auszutauschen.

Auch ich habe eine solche wunderbare Begebenheit erlebt. Vor nun fast 9 Jahren ist ein guter Freund an den Folgen eines tragischen Unfalls verstorben. In der Zeit seiner Krankheit haben wir uns um einen seiner Söhne gekümmert, der damals mit unserem Sohn Abi gemacht hat. Es war also schon eine familiäre Situation.

Thomas, so der Freund, hatte mit noch zwei weiteren Partnern eine GbR, sehr großflächig, Spargel, Kartoffeln, Getreide. Unsere Kartoffeln habe ich immer bei ihm geholt, auch nach seinem Tod (den Verkauf übernahm dann ein Freund der Familie). Als ich im ersten Jahr seines Todes den 25-kg-Sack aufmache, finde ich eine Kartoffel in der Größe einer Männerfaust und in der
Form eines Herzens!!! Der Thomas schickt uns einen Gruß waren die Worte meines Sohnes und von mir. Die Herz-Kartoffel habe ich dann seiner Schwester und seiner Mutter gebracht, sie haben die Kartoffel an einem schönen Platz im Grundstück eingepflanzt, haben sie besucht und "neue Früchte" geerntet. Ja, uns das geht nun schon das 9. Jahr so. Immer, wenn ich einen Sack Kartoffeln öffne, ist immer ein Gruß von Thomas dabei - die Herz-Kartoffel, die ich dann an die Familie weitergebe und die sich darüber immer sehr freuen und die Kartoffel zu immer wieder neuem Leben erwecken.

Es gibt so viele wunderbare Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir mit unserem menschlichen Verstand nicht erklären können - aber, wir können
wahrnehmen und Kraft daraus schöpfen!!!

Herzliche Grüße an alle.

Andrea
wando
Heide
12.01.2014 23:03:18
Liebe Gramyo, Lagy u. anderen
wunderbare Geschichten, die zu Tränen rühren und ... Gänsehautfeeling pur.
LG Heide
Heide
Welle2013
13.01.2014 09:37:24
Hallo Ihr Lieben,
kennt jemand von Euch den Spruch:

"Was für die Raupe das Ende der Welt ist,
ist für den Rest der Welt ein Schmetterling" ?

Es gibt- wie ich inzwischen weiß, ein Kinderbuch "Abschied von der kleinen Raupe", das dies aufgreift.

Doch nun zu dem Spruch:

Am Tag, an dem mein Sonnenschein von den letzten Sonnenstrahlen der Sommerzeit abgeholt wurde, war ich mit meinen Kindern am Nachmittag in einer Porzellan-Mal-Werkstatt. Ahnungslos, was der Tag oder Abend noch mit unserem Leben vor hat. Obgleich das Datum seinem Geburtsdatum in verdrehter Art entspricht. Er wurde am längsten Sonnenstundentag des Jahres geboren. Dreht man das Datum 21.06., ist es der 26.10.

Dort - in der Werkstatt- kann man gemütlich mit Kindern sitzen und in Ruhe vorbereitete Keramikstücke nach eigenen Wünschen mit Glausur anmalen. Man kann die Stücke dann später gebrannt abholen.
Nachdem wir dort waren sind wir nach Hause. Mein Mann schlief an diesem Abend hinüber.

In der Werkstatt war ich nur mäßig konzentriert, habe aber auch die Fröhlichkeit der Kleinen genossen. Wir hatte davor mehrere Wochen nichts mehr zusammen unternommen.

Als meine Schwester für mich unsere Kunstwerke abholte und ich die verpackten Stücke auswickelte, mußte ich mich setzen:

Meine große Tochter hatte eine Raupe mit einem Lächeln angemalt, meine Kleine einen Schmetterling.

... Ich schaue sie mir jeden Tag an und weine darüber, daß es Zeichen gibt, die so häufig nicht verstanden werden. ...LG, W.
LG, die Welle
Welle2013
timmi
13.01.2014 11:46:35
Hallo ihr Lieben!

Bevor ich beginne möchte ich mich vorstellen. Durch den Tipp meiner Freundin bin ich hier zu diesem Forum gekommen. Ich bin Angehöriger.

Jetzt zum eigentlichen Teil meiner Geschichte.

Am 29.08.2008 kam mein Sohn zur Welt. Sein Name ist Leon.
Leon war ein Lebhaftes Kind. Egal war er auch gemacht hatte ich konnte ihn nie lange böse sein.

Er brauchte nur Lächeln und alles war vergessen. Für mich war es mein Sonnenschein. Seine ersten seine ersten Worte all das habe ich bewundert.
Wie schnell so ein kleines Kind doch lernt.

Leider kam ein ganz dunkler Tag im April 2012 der mich heute noch prägt.
Leon ist an diesem Tag durch einen Unfall Verstorben.
Es fühlte sich an als ob mir mein Herz zu Bruch ging.

Meine Freundin hat mir zu dieser Zeit ganz viel halt gegeben.
Das hat mir unheimlich viel Kraft gegeben.
Ich weiß das er im Himmel ist und auf mich schaut.
Mein Leon der Kleine Sonnenschein.

Meine Freundin ist ein Starker Mensch und ich bewundere sie sehr.
Ich muss dazu sagen das meine Freundin von einem Hirntumor betroffen ist.
Als Angehöriger muss ich sagen das man selber Ängste hat.
Die Ängste sind mehr in den Hintergrund geraten.

Vor meiner Freundin ziehe ich den Hut und sie hat meine Bewunderung und den Respekt. Sie ist für mich der Wertvollste Mensch in meinem Leben. Ich liebe sie egal ob die keine Haare auf dem Kopf hat durch der Chemo und der Bestrahlung. Egal wie ihr Gesundheitlicher Zustand ist.

Ich liebe dich so sehr Schatz <3
timmi
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