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Frank123

Hallo..

Bei mir erfolgte nachdem ein Tumor im Kleinhirnbereich das Aquädukt eingeengt hat und es zu einer Hindruckerhöhung gekommen war eine Drittventrikulozisternostomie .

Ergebnis der Drittventrikulozisternostomie :
Einblutung in den 1. und 2 Ventrikel. Ventrikel zu ca 1/3 mit Blut gefüllt
Keine Besserung des erhöhten Hirndrucks. Weiter stärkste Kopfschmerzen und Kopfdruck u.s.w.

Eine Öffnung am Boden des 3. Ventrikels ist im MRT nicht erkennbar.
Auch kein Flusssignal oder Flow Void.

Aussage im Krankenhaus : alles perfekt gelaufen, MRT erhalten Sie dann am letzten Tag des Aufenthaltes zum mitnehmen
Nach 7 Tagen und vielen Kopfschmerzmitteln aller Art erfolgte dann die Entlassung. Eine weitere MRT zeigt das es keine Größenzunahme des Blutes im Ventrikel gibt.

Ist es richtig eine Blutung in die Ventrikel einfach zu ignorieren und dem Patienten noch nicht einmal etwas davon zu sagen ?

Durch die Blutbeimischung kommt es doch nun erst Recht zu einer Abbaustörung des Liquors und noch weiter erhöhten Hirndruck ?

Bringt es jetzt noch etwas den Liquor abzuleiten und zu versuchen das geronnene Blut dann aufzulösen ?

Prof. Mursch

Wenn es dem Patienten gut geht, dann würde man das Blut nicht entfernen, denn das wäre schon ein größerer Eingriff.
Wenn die Indikation zur OP richtig war, benötigen Sie einen weiteren Eingriff, wenn dieser nicht erfolgreich gewesen ist.
Das ist sicherlich dann am besten, wenn das Blut abgebaut worden ist, denn Blut im Ventrikel nimmt bei Endoskopie die Sicht. Auch ein Ventil (Stunt) kann durch Blut eher verstopfen.

Mein Rat:
Wenn Sie den Kollegen nicht mehr vertrauen, holen Sie eine Zweitmeinung bei erfahrene Endoskopikern ein.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Frank123

Sehr geehrter Prof Mursch

Danke für Ihre Antwort.

Also warten bis das Blut abgebaut ist ? Wie lange kann das dauern ?
Kann das nicht nun den Abbauweg erst recht verstopfen ?

Habe etwas gelesen von :
Intraventrikuläre Blutung: Besseres Outcome mit Lyse und Lumbaldrainage
https://link.springer.com/article/10.1007/s15202-017-1844-y

Hier ein Bild der Seiten Ventrikel mit dem Blut das wohl offensichtlich geronnen ist :

https://ibb.co/V9hxvtt
auf der anderes Seite ist es etwas weniger :
https://ibb.co/6m4B6xz

Im 3. Ventrikel ist kein Blut sichtbar

Prof. Mursch

Das macht man nicht bei operativen Blutungen. Eine Lumbaldrainage ist bei Verschlusshydrozephalus u.U. lebensgefährlich!

Wenn es Ihnen gut geht, ist nichts machen wohl eher gut. Suchen Sie sich aber einen Neurochirurgen! In dieser Situation brauchen Sie Rat und Betreuung.



Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

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