Hallo Mitstreiter,
bei meiner Mutter wurde am 12.6.14 die Diagnose Glioblastom multiforma gestellt. Seit dem 21.6.14 liegt sie im KH. Während dieser Zeit wurden verschiedene Befunde (bzw. Arbeitsbefunde) gestellt - erst Sarkoidose (eine Rheuma Erkrankung dann TBC) welche sich unglücklicherweise nicht bestätigten.
Zu Ihrem aktuellen Gesundheitszustand kann ich einfach nur sagen "Scheiße". Aber so richtig binnen 2 Monaten hat sie 15 20 kg abgenommen - und kratzt nun an der 60 kg Marke (wenn nicht sogar noch weniger)
Seit der Einweisung liegt sie nur noch - sie schläft viel - isst nichts mehr.
Wobei letzteres seit einigen Wochen/ Monaten andauert - angefangen im Februar/ März mit Schluckbeschwerden über Appetitlosigkeit und hin zu Essensverweigerung.
Sie hat nur noch sehr wenige wache und klare Momente - sodass mein Bruder und ich nun Ihre Entscheidungen treffen wollen/ sollen.
Ein Oberarzt/ Onkologe zeigte mir vergangen Freitag die Bilder -
Sie sind überall
Pons (Haupttumor), Frontal Lappen, Hirnstamm, Seitenventrikel, Rückenmark....
Zur Prognose konnte er nichts sagen - er meinte nur das ein Kollege aus der Charité meinte dass das was er gesehen hat der 3. Fall ist in seiner 20 Jährigen Berufserfahrung.
Wir mein Bruder, meine Mutter und Ich haben im Famlienrat beschlossen keine Lebenserhaltenden Maßnahmen durchzuführen um etwas aufzuschieben was nicht mehr zu ändern ist.
Nun hat meine Mutter letzte Woche den Wunsch geäußert eine Kombi Therapie (Radio-Chemo) zu beginnen. Eine Oberärztin meinte Sie wäre selbst dafür eig. zu schwach - bzw. man müsste Sie intravenös ernähren damit Sie die Therapie übersteht. Der Zugang wurde gestern Abend gelegt. Morgen soll die Therapie beginnen - es ist abgesprochen das wenn wir (meine Mama, mein Bruder und Ich) entscheiden das es genug ist und es ihr deutlich durch die Therapie schlechter geht, diese abgebrochen wird.
Heute morgen hat Sie die Ärztin gefragt ob sie durch die Therapie ihre Lebenszeit negativ beeinflussen könnte und wenn es so wäre dann möchte Sie keine.
Desweiteren haben wir zusammen mit Ihr am WE eine Patientenverfügung erstellt - diese ist zwar nicht wirksam aufgrund ihrer fehlenden Rechtsfähigkeit - nur im Geiste binden für uns.
In dieser steht das meine Mama keine Lebenserhaltendenmaßnahmen wünscht - außer Flüssigkeitsgabe.
Da fällt nun mal die künstliche Ernährung (kE) drunter.
Dem entgegensteht der Therapie-Wunsch.
Aber ohne kE kein "Therapie Erfolg" wenn diesen denn so nennen darf.
Nun ist es an mir und meinem Bruder diese Entscheidung zutreffen.
Ich weis nicht was ich tun kann - mein Herz schmerzt so sehr - ich habe das Gefühl das es ihr durch die Therapie noch bedeutend schlechter gehen wird - Sie erbricht doch auch so obwohl sie nichts gegessen hat. Sie trinkt nicht mehr und wenn dann sind es 200 ml am Tag.
Sämtliche Versuche mit Ihr über das Therapie-Thema und deren Problematik sind gescheitert - sie ist nach sehr kurzer Zeit eingeschlafen.
Sie fehlt mir so - bei allen Hürden und Problemen in meinem Leben war sie für mich da - ich konnte sie Tag und Nacht fragen und anrufen um Rat bitten. Nun geht es nicht mehr - ich weis ich egal welche Entscheidung getroffen wird ob Therapie oder nicht - bzw. kE oder nicht - meine Mama wird einschlafen und ihren Frieden finden.
Ich will nicht das Sie weiter leiden muss - ich will für Sie nur das Sie keine Schmerzen hat und ihn Ruhe einschlafen kann.
Was tun?
Welche Erfahrungen habt Ihr gesammelt bzw. getroffen?
Wie haben sich eure geliebten Menschen in den letzten Wochen verhalten bevor sie eingeschlafen sind?
VG
die Milaja