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Ich 40

Hallo liebe Gemeinde,

ich muss einfach mal nur schreiben. Wie einige hier wissen hat meine Tochter ein Astro WHO1 nächte Kontrolluntersuchung am 21.10. in Münster.
Als das schon nicht genug wäre, gestern rief mich meine Mutter voller Tränen an und sagte das mein Vater mit seinem 62 Jahren / Lungentumor austherapiert ist und von den Ärzten nur noch wenige Wochen bekommen hat.
Grund, es wurden jetzt Metastasen im Kopf gefunden. Ich ab ins KH---->

Da steht ein Mann vor mir (mein Vater) der mich Jahre lang behütet und mich vieles gelehrt hat und WEINT!!!! Und fragt mich was er tuen soll.........
Was antwortet man seinem Vater in so einer Situation?!?! Ich bin fertig......

Ich habe ihm gesagt das er auf sein Bauchgefühl hören soll, er dürfte weinen und es muss ihm nicht peinlich sein (er versuchte dies immer zu unterdrücken). Ich nahm ihn in den Arm und das wars dann.... mehr konnte ich nicht tuen.
Es fehlt nicht mehr viel, dann bin ich bereit für die "Klapse": Tochter Astro, Vater Lungenkarzinom, Schwiegervater überstandene Darmtumor op, Ehefrau Rheuma und schlägt sich mit der Rentenkasse rum.......!


Passt nicht ganz hierhin aber das musste einfach raus.

Liebe Grüße

Claus

HeikeLev

Hallo Claus, ich kann Dich so gut verstehen.

2005 Krebserkrankung meiner Tochter (Ärzte prognostizierten 1 Jahr, sie lebt heute noch *freu)
2010 Krebserkrankung meiner Mutter (ich begleitete sie bis zum Tod)
Juni 2014 meine Zwillingsschwester Epileptischer Anfang – Juli 2014 Diagnose Gliom – August 2014 OP bei meiner Schwester (Gliom WHO III/IV). Von da ab nur Krankenhaus, Chemo, Bestrahlung… es geht ihr sehr schlecht, Chemo und Bestrahlung musste abgesetzt werden.

Mit der Diagnose meiner Schwester, teilte mir meine Tochter mit, sie sei schwanger, obwohl die Ärzte sagten, dies sei aufgrund der Krebstherapie überhaupt nicht möglich. Auf der einen Seite langsames Abschied nehmen meiner Zwillingsschwester und der anderen Seite unbändige Freude auf ein Enkelkind und für meine Tochter.

Meine Schwester lag und liegt nun auf Onkologie. Vor 3 Wochen, mein Mann Schlaganfall. 3 Tage Intensiv, immer noch im Krankenhaus und anschließende Reha.
Vorgestern Vorsorge meiner Tochter (10 Schwangerschaftswoche….Herz des Babys hat aufgehört zu schlagen) Morgen OP meiner Tochter und somit habe ich zurzeit in einem Krankenhaus 3 Familienmitglieder liegen und ich weiß nicht mehr, wo oben und unten ist. Alles in mir ist leer und ausgebrannt, zumal ich auch noch vollberufstätig bin.

LG Heike

Dolledeern

Lieber Claus,
das, was Du jetzt durchmachen musst, ist kaum auszuhalten. Aber Dein Vater und Deine Tochter brauchen Dich jetzt ganz dringend. Auch Deine Mutter braucht Unterstützung. Es kommt eine schwere Zeit auf Dich zu. Deine Tochter hat Glück im Unglück, weil es "nur ein EINSER " ist. Der kann bestimmt herausoperiert werden, ohne Reste. Das wünsche ich Euch von Herzen. Lungenkrebs bei Deinem Papa ist nicht so toll, auch meine Mama starb am Lungenkrebs. Versuche Deinen Papa immer aufzubauen und dafür brauchst Du jetzt jede Menge Kraft. Alles Liebe für Deine Tochter und für Deinen Papa.
Dolledeern

Ich 40

Hallo Heike,

mir fehlen die Worte. Tut mir unsagbar Leid.
Aber Du wirst genauso wie Ich die Stellung halten müssen. Ich denke mir immer lass dich nicht unterkriegen (einfacher gesagt als getan).

Fühle dich gedrückt

Liebe Grüße

Claus

Ich 40

Hallo Dolledeern,

auch dir Danke für deine Worte. Werde versuchen allen gerecht zu werden.
Meine Tochter wurde in 2013 bereits operiert und es musste ein Zellsaum stehengelassen werden (Hirnstamm) da sie mit Kreislaufproblemen reagiert hat als Fr. Prof. Dr. Schick dort alles entfernen wollte.

Übrigends Prof. Dr. Schick. Ist auch jetzt am 18.10. in Berlin.

Naja, hoffen das beste für unsere Tochter, alles andere wird sich ergeben.


Liebe Grüße

Claus

HeikeLev

Ich danke Dir, Claus und wünsche Dir und Deinen Lieben alles erdenklich Gute und Dir viel Kraft.

LG
Heike

Marie Marple

Lieber Claus,
man fragt sich wirklich manchmal, was das Schicksal von "einem verlangt"... Wie stark man sein muss usw.
Und dann wiederum bluickt man zurück auf das, was hinter einem liegt...
Bei mir war es die "Entdeckung" des Tumors vor 11 Jahren - dazu noch ein Aneurysma im Kopf... Die Schlagader ist an einer Stelle erweitert und kann platzen... (durch Stress, körperliche Anstrengung)
Die Ärzte sind erst mal "davon gelaufen" mit der Bemerkung: "Viel zu gefährlich!" Ein Jahr mit 2 tickenden Zeitbomben unterwegs - dsann 2 OPs.
Seitdem auch berentet... (damals 40 Jahre alt) Mein Beruf als Erzieherin war mein Lebensinhalt - heute bin ICH SELBER zu meinem Lebensinhalt geworden... Brauche VIEL ZEIT für mich usw.
Erblindung des rechten Auges - das Linke ist auch "nicht fit".
Vor über einem Jahr machten dann die Beine schlapp... In der Klinik auf den Kopf gestellt worden - RATLOSIGKEIT...
NUN kann ich mit einem Rollator wieder etwas laufen und freue mich, dass es etwas aufwärts geht. Will aber nicht "zu laut schreien", weil man dann Angst hat, dass wieder was Neues kommt...
Dir und deiner Familie alles, alles Gute! Trotz vieler Rückschläge immer weiter kämpfen - ich weiß, was das heißt... Es verlässt einen auch der Mut - aber ein kleiner Lichtblick ist doch irgendwo zu sehen.
Das alles zieht so viel nach sich - das weiß nur ein Betroffener...
Ich wünsche dir, dass du Mut und Hoffnung nie verlierst!
Es hilft dir auch, das von der Seele zu schreiben... Sogenannte Freunde (dachte man, dass sie welche waren) können sich aus Hilflosigkeit von einem abwenden... Ich wünsche dir, dass du jemanden Zum Reden hast!
Liebe Grüße

Marie

Bean

Ich wünsche allen,die so viele Lasten tragen müssen ,ganz viel Kraft .
LG
Bean

bridget

Hallo Claus,
ich fand deinen Titel zuerst einfach nur interessant...und dachte auch, gut so...warum auch nicht mal hier seinen Sorgen, der Wut und den Ängsten Platz machen.
Gelesen...und dann war ich erst mal platt...es trifft dich, deine Familie gerade ganz schön heftig!
Ich denke, die Meisten hätten in deiner Situation genau das getan, was du gemacht hast.....in den Arm nehmen und trösten.
Das ist es ja.....man würde gerne viel mehr tun...ist aber machtlos.
So gut du kannst da sein...kommt einem zu wenig vor....ist aber genau das Richtige und sehr wertvoll !!!
Es braucht sicher noch Zeit bis du den Schreck, die Diagnose deines Papas ansatzweise verdaut hast.
In wieweit das möglich ist weiss ich nicht....schau auch etwas auf dich !
Du kannst nur da sein, wenn du nicht zusammenklappst!
Drücke euch für den Dienstag die Daumen.
Wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft !

Lieben Gruss, Bridget

Susi19

Hallo Claus
So ein ähnliches Jahr habe ich auch hinter mir!!
Mein Schwiegervater nach 10 Jahren Wachkoma, dann gestorben. 1.11. 2011 meine Zwillingsschwester Brustkrebs, 1.12.2011 mein Ehemann Hirntumor (anfangs 6 Wochen Lebensdauer), ich selbst 2012 ein Melanom (schwarzer Hautkrebs)
Nun schreiben wir das Jahr 2014 und irgendwie geht es weiter.
Meine Schwester ist so gut wie geheilt, meinem Mann geht es wieder einigermaßen gut und mein Melanom ist heraus.
Schau nach vorn und man kommt durch das tiefe Tal durch und irgendwie wendet sich doch alles anders wie man anfangs glaubt.
Drücke euch die Daumen dass doch noch alles gut wird!
Susi19

orco5000

Hallo "Ich 40".

Ich kann Dich gut verstehen.
Mir ging und geht es ähnlich. Ich dachte ich hätte das schlimmste mit meiner Hirntumor OP hinter mir. Aber es hörte nicht auf.
Es gab immer noch mehr oben drauf.

Gib die Hoffnung nicht auf, und halte die Stellung.
Das tue ich auch.
Obwohl ich mich sehr verändert habe in den letzten Monaten.
Ich erkenne mich selbst oft nicht wieder.

Wenn Du kannst,
versuche weiter an etwas zu glauben.
Wenigstens daran, daß es besser werden kann.

Ein Schritt nach dem anderen.

Hoffe morgen gibt es gute Nachrichten für Euch.

Gruß

Ich 40

So Liebe Leute,
mein Vater hat es gestern 11.11.14 um 17:15 Uhr geschafft. Er ist im Kreise seiner Familie in meinem Armen verstorben. Ich bin unsagbar traurig und hoffe das meine Mutter das irgendwie überwindet.
Er hatte so eine Angst zu sterben.
Es war aber erleichternd zu sehen das er nicht gelitten hat. Ist unter Morphium medikation sanft eingeschlafen.

SCHEISS KREBS!!!!! (Lungen Ca mit Metastasen im Kopf) Diagnose 02.04.2013.

Grüße

Claus

HeikeLev

Claus......mein Beileid. Worte sind hier einfach im Moment zu viel, daher eine stille Umarmung.

Heike

Sverige

Lieber Claus,

habe gerade deine Nachricht gelesen.
Es tut mir sehr sehr leid für euch alle.
Ich kann so gut nachvollziehen wie es dir geht.

Ich wünsche dir und deiner Familie für die Zukunft Kraft.

LG
Sverige

gramyo

Lieber Klaus und Familie,

auch wenn es nur gedanklich ist... mein liebevollstes Mitgefühl für dich und deine Familie....

Ich hoffe sehr, dass nach der begreiflichen Wut , wenn sie verfliegt ,, Platz für die Trauer und die Liebe, die ihr ja tief innerlich zu ihm habt ... euch allen Kraft gibt... füreinander ... miteinander ... zu trauern .

Du hast ihm alles gegeben... deine Umarmung , nicht nur das Morphin, haben ihn in Frieden dann seinen "letzten Schritt" entspannt gehen lassen.

Es wird dir und deiner Familie helfen, weil ihr ihn begleitet habt...

Liebe Grüße und tiefes Verständniss
von Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben... für immer... und dadurch auch im Hier und Jetzt

Ich 40

Danke euchallen, auch wenn es frisch ist, der erste Schock hat sich gelegt.
Jetzt geht erstmal der ganze organisatorische Kram los. Beerdigung, Versicherungen, Witwenrente für meine Mutter.
Dann ist sie erstmal ein wenig abgelenkt. Hoffe sie hält sich so taff und fällt nach der Beerdigung nicht in ein tiefes Loch.

Denke wir 3 Geschwister + Ehepartner mit 5 Enkelkindern werden sie ein wenig ablenken können. Erst in solchen Situationen wird einem klar wie wichtig Familie und Zusammenhalt ist.

Liebe Grüße

Claus

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