Das klingt ungewöhnlich, aber Ich hatte letzten Monat eine ähnliche Erfahrung gemacht.
Zwei Tage vor dem nächsten geplanten TMZ Zyklus bekam ich heftige Kopfschmerzen, die auch mit Schmerzmitteln nicht nachlassen wollten.
Ich hatte dann an einem Sonntag Abend mit mir gerungen, ob ich lieber in die Notaufnahme gehen sollte, weil mich die Kopfschmerzen nicht zur Ruhe kommen ließen.
Bin dann aber früh schlafen gegangen, und habe direkt am nächsten Morgen TMZ genommen, obwohl ich das sonst eigentlich erst abends einnehme. Ich wollte aber wegen der Schmerzen nicht bis zum Abend warten.
Ich war dadurch psychisch auch recht aufgewühlt, da ich schon mit dem Schlimmsten rechnete und mir den nächsten Krankenhausaufenthalt und weitere Behandlungsschritte ausmalte.
Nach der Einnahme am ersten Tag besserte sich das Schmerzempfinden relativ schnell, und nach dem fünften Einnahmetag war ich wieder schmerzfrei.
Sehr erleichtert habe ich dann eine Kombination aus ungünstigem Wetter, Stress, Schlafmangel, oder neuropathische Schmerzen infolge der Bestrahlung als mögliche Ursachen vermutet. Seitdem hatte ich auch keine Beschwerden mehr.
Ich würde ja am liebsten mal einen Vergleich von zwei MRTs sehen, die in so einer Situation unmittelbar vor, und direkt nach einer TMZ-Einnahmewoche gemacht wurden, um einschätzen zu können, wie groß die Veränderungen nach nur fünf Tagen sind.
Ich glaube eigentlich nicht, dass TMZ in so kurzer Zeit ein signifikantes Schrumpfen des Tumors bewirken kann, um die rapide Zustandsbesserung zu erklären, aber möglich ist alles.
Es lässt sich nur spekulieren, ob die plötzlichen Beschwerden durch Tumorwachstum und/oder Ödem ausgelöst wurden, und wie TMZ das kurzfristig beeinflusst hat.
Der Zusammenhang wäre zwar naheliegend, aber wer weiss, was auf Zellebene im Umfeld des Tumors so alles vor sich geht, wenn interzelluläre Verbindungen durch die Infiltration des Gewebes beeinflusst werden oder Nervenbahnen komprimiert o. verdrängt werden, und wie ein Betroffener im Einzelnen diese zellulären Vorgänge wahrnimmt.
Als Ursachen für die plötzlichen Symptome bei deinem Angehörigen kämen vielleicht auch kleine Einblutungen oder auch ein Mini-Schlaganfall in Frage. Besonders die Desorientierung, Sprachstörung und halbseitige Schwäche in Verbindung mit dem Alter könnten auf zweiteres hindeuten, zumal die Beschwerden bei solchen Mini-Schlaganfällen bzw. transitorischen ischämischen Attacken (TIA) nach relativ kurzer Zeit wieder verschwinden (oft nur Minuten bis wenige Stunden).
Im Nachhinein wird das schwer zu beantworten sein.
Wie ist denn die Lage des Tumors bei deinem Angehörigen?
Ist in nächster Zeit ein MRT geplant?