Hallo zusammen,
ich selbst habe im August 2016 die Diagnose Glioblastom bekommen, aus dem nichts heraus bei Beschwerdefreiheit trotz einer erheblichen Größe von 5x7cm, lag im Frontalbereich, der für Persönlichkeit zuständig ist, also ohne jegliche körperliche Symptome. Der Grund für das MRT seinerzeit waren allerdings beginnende Doppelbilder.
Ich bin dann zügig operiert worden, feingewerblich komplett entfernt, histologisch auch nicht methyliert und dementsprechend wie auch bereits oben beschrieben nicht sonderlich chemosensibel. Ich habe dann aber trotzdem zunächst die Standardtherapie als Radiochemotherapie gemacht, da die Chemo auch, abgesehen von Übelkeit, die medikamentös mit Ondansetron bestens behandelbar ist, und einer möglichen Thrombozytopenie, Abfall der Blutplättchen, üblicherweise ziemlich nebenwirkungsfrei und gut verträglich ist. Ich persönlich, allerdings auch erst 45 Jahre alt, habe die Chemo dann auch völlig problemlos vertragen.
Mein Strahlentherapeut und ein befreundeter Onkologe haben mich dann auch noch über Alternativen, teilweise relativ neue, Behandlungsmethoden informiert, die ich interessant und logisch fand und dann auch in Anspruch genommen habe.
Als erstes wäre da TT-F zu nennen, sehr interessant und vielversprechend. Allerdings nur in 40% Kostenübernahme durch die Krankenkasse, was letztlich egal ist, da die Firma bei ausbleibender Kostenübernahme die Kosten selbst übernimmt. Mein Strahlentherapeut ist davon jedenfalls restlos überzeugt, ebenso der Onkologe. Hierbei werden über auf den Kopf platzierte Elektroden, Therapiedauer insgesamt mindestens 6 Monate, die täglich 18h arbeiten sollten, Elektrofelder erzeugt, die potentiell noch vorhandene Tumorzellen am weiteren Wachstum hindern sollen. Hierbei soll es auch bei inoperablen Befunden unter der Therapie zu einer Größenabnahme gekommen sein.
Das Zweite ist ein immonologischer Ansatz zun nennen. Hier werden über Blutentnahmen oder besser noch das Tumorgewebe selbst Material gewonnen, aus denen letztlich ein Impfstoff entwickelt wird. Diese Impfung soll dem eigenen Körper die Möglichkeit geben, selbst ein Immunsystem gegen diesen Mist aufzubauen. Das sind sehr angenehme Leute dort, kann man einfach mal anrufen.
Trotz der ganzen Therapie und auch meiner angestrebten, zugegeben sehr optimistischen Einstellung, dass das Thema für mich damit durch ist, habe ich letzte Woche im MRT neue Herde diagnostiziert bekommen, die wohl nächste Woche erneut operativ entfernt werden sollen. Wer weiss, wie es ohne die ganze Therapie aussehen würde aktuell, besser sicher nicht.
Also insgesamt sollten alle, denke ich, auch bei einer so beschissenen Diagnose versuchen, stets positiv und optimistisch zu bleiben; etwas psychische Unterstützung schadet sicher auch nicht, auch wenn ich bisher so etwas auch noch nicht in Anspruch genommen habe.
Lasst uns der Forschung vertrauen, das Gespenst "Glioblastom" wird sicherlich auch in naher Zukunft immer besser behandelbar sein.