Hallo liebe Forum Mitglieder,
eigentlich lese ich immer nur mit großem Interesse die Beiträge aber seit ein paar Wochen beschäftigt mich doch ein Thema, wo ich nur sehr unzureichend beraten werde und hoffe deshalb auf Ideen oder Erfahrungen hier aus dem Forum.
Bei mir wurde im April 2014 ein Meningeom festgestellt, welches auch operiert wurde. Dabei konnte der Sehnerv entlastet werden, so dass die Doppelbilder wieder verschwunden sind. Auch die Hypophyse konnte befreit werden, so dass sie wieder arbeitet. Allerdings ummauert der Tumor die Hauptschlagader und engt sie auch ein. Die Bestrahlung hat auch nicht den erwünschten Erfolg gebracht.
Ich war bis Anfang diesen Jahres zu Hause, habe mich dann auch insoweit fit gefühlt, dass ich mit der Wiedereingliederung über 6 Wochen wieder ins Berufsleben eingestiegen bin.
Aber schon während der Wiedereingliederung hat sich eine ständige Erschöpfung bemerkbar gemacht. Anfang April kam dann ein Schwindel hinzu. Er wurde als Lagerungsschwindel diagnostiziert. Allerdings habe ich ihn mittlerweile auch tagsüber, wenn ich zum Beispiel nach oben schaue.
Früher bin ich immer mit dem Rad zur Arbeit gefahren, was ich heute nicht mehr schaffe. Ich komme so erschöpft von der Arbeit, dass ich den Abend nur noch zur Regeneration nutzen kann . Meist muss ich schon um 20 Uhr zu Bett, um den nächsten Morgen wieder halbwegs fit zu sein.
Auch der Sonntag dient nur noch zur Regeneration.
Ich war vor der Erkrankung aktiver Triathlet und Marathonläufer. All das ist nicht mehr möglich.
Ist es normal, dass einen die Arbeit so schlaucht, dass man auf so vieles verzichten muss? Ein bisschen Familienleben wäre schon schön. Ich muss keine sportlichen Rekorde mehr aufstellen.
Es ist für mich auch schwer mit dem neuesten Befund umzugehen. Der Tumor wird die Halsschlagader irgendwann komplett abdrücken. Zum Glück ist es ein langsam wachsender Tumor, dass sich der Körper vielleicht einen anderen Weg suchen kann, um mein Gehirn zu durchbluten. Wenn ich rechtsseitig Ausfälle bekomme, dann hat er es halt nicht geschafft.
Ich bin ein positiv denkender Mensch und habe immer nach vorn geschaut. Mein Ziel war es wieder zu arbeiten und aus allem das Beste zu machen .
Durch den Schwindel werde ich jetzt jeden Tag aufs Neue daran erinnert, dass ich doch krank bin, dass nichts alltäglich ist. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung geworden.
Momentan weiß ich nicht, wie es weiter gehen soll. So kann ich es mir auf Dauer nicht vorstellen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich würde mich über Antworten sehr freuen.
Liebe Grüße
degrossse