Hallo, geoman,
ja, Du hast Recht.
Ich hatte wegen eines WHO III-Meningeom-Rezidivs, das in der Nähe des einen Sehnervs war/ist, nach der Teilresektion eine Bestrahlung des Resttumors.
Bei mir gab es zusätzlich das Problem, dass das andere Auge unfallbedingt eine sehr geringe Sehfähigkeit hat.
Demzufolge informierte ich mich bei vier Strahlen-Chefärzten bedeutender Kliniken, welche Dosis der Sehnerv und welche Dosis die Linsen aushalten, ohne geschädigt zu werden.
Alle bestätigten die Aussagen der Strahlenärzte in "meiner' Klinik:
Der Sehnerv kann mit bis zu 54 Gy bestrahlt werden, die Linsen halten nur etwa 10-20 Gy aus. Letzteres würde man riskieren, wenn es im Interesse der Tumorbestrahlung nicht anders geht, da es einerseits längere Zeit dauert, bis die Linsentrübung einsetzt (Mir ist ein deutlich längerer Zeitraum in Erinnerung.) und andererseits ist es eine "Standard-OP", diese als "Katarakt" bezeichnete Trübung durch den Ersatz einer künstlichen Linse zu beseitigen. Sehr viele ältere Menschen werden ambulant deswegen operiert und die Risiken sind durch die Häufigkeit dieser Operationen sehr gering geworden.
Bei mir konnte das Bestrahlungsfeld so geplant werden, dass durch eine Verringerung des Sicherheitssaums um einige mm der Sehnerv nicht getroffen wurde und die Linse auch nicht. Das wurde allerdings bereits im Vorfeld mit mir besprochen.
Diese Bestrahlung ist jetzt seit 1,5 Jahren beendet, die Sehfähigkeit des betreffenden Auges ist unverändert supergut und der bestrahlte Tumor ist größenkonstant.
Ich habe übrigens auf dem Unfallauge eine Katarakt-OP gehabt, wegen der größeren Problematik mit einer Nacht im KH, und das war tatsächlich problemarm.
Dein Strahlenarzt hat richtig abgewogen und entschieden. Hätte es eine bessere Möglichkeit gegeben, hätte er es mit Dir besprochen.
Ich hatte übrigens drei Bestrahlungsserien und während dieser trat nach und nach Müdigkeit auf und - lageabhängig - kognitive Einschränkungen, das war aber alles für mich kaum bemerkenswert und es war vorübergehend bzw. ich konnte damit umgehen, auch noch, während ich wieder arbeitete.
Das kann aber individuell unterschiedlich sein.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die Therapien!
KaSy