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Woody

Hallo ihr,

ich hab auch mal eine Frage an euch.

Vielleicht kurz zu den Fakten:
Bei meinem Vater (57) wurde Anfang August nach einem epileptischen Anfall (erstmalig) ein Glioblastom diagnostiziert. Dieses wurde floureszenz-gesteuert operativ laut OP-Bericht vollständig entfernt. Die Histologie ergab auch im Refernezbefund ein Glioblastoma multiforme von ca. 1*1*1,5 cm. Dann erfolgte nach Abschluss der Wundheilungsphase eine gekoppelte Radiochemotherapie nach dem Stupp-Schema (30 Bestrahlungen à 2 Gy und 150 mg Temodal). Vater hat das alles soweit gut vertragen, nahm parallel dazu eine geringe Dosis Kortison, die definitiv der Appetitlosigkeit entgegengewirkt hat und Kevatril als Antiemetikum. Zur Prophylaxe Cotrim und Keppra gegen weitere Krampfanfälle. Die letzte Behandlung war am 04.11.13.

Es geht ihm soweit gut, also was man unter dem Allgemeinzustand versteht. Nur ich finde er ist in den letzten 2 Wochen zunehmend kulliger, so muffelig und hat schlechte Laune, vielleicht auch nur aus Sorge vor dem Kontroll-MRT was jetzt am Mittwoch (04.12.13) stattfindet. Was kann man zur Stimmungsaufhellung tun oder ihm geben? Das schlechte Wetter und die eingeschränkten Möglichkeiten drücken auch auf’s Gemüt und von uns ist immer nur einer abends wieder da und er tagsüber eher allein, außer das Wetter lässt zu, dass er unterwegs ist.

Nun zur eigentlichen Frage. Mein Vater soll eine Reha machen und er will auch gern wieder arbeiten, nichts stört ihn mehr als nur zu Hause rumzusitzen. Das würde ihn ablenken und er ist ein anderer wenn seine Kollegen zu Besuch sind, er mit ihnen zum Fußball fährt oder nur mit ihnen telefoniert.
Könnt ihr mir eine gute oder sehr gute Klinik für eine Reha empfehlen? Wo er selbst auch Spaziergänge machen kann und nicht abgeschottet irgendwo im Niemandsland hockt? Wie lässt sich gegenüber der Rentenkasse argumentieren, dass man die Reha dort machen möchte, also außerhalb des Bundeslandes bzw. in einem größeren Umkreis als 300 km entfernt vom Heimatort?

Kennt ihre eine empfehlenswerte Klinik, eine von der abzuraten ist oder was man noch alles beachten sollte?

Habt vielen lieben Dank im Voraus!

jusa

hallo Woody,
Ich hab mich damals kundig gemacht als es bei mir um das Rentenfeststellungsverfahren ging. Aus dem Wissen heraus , dass die meisten Neurologen sich nicht soo sehr und ausgiebig mit Hirntumoren beschäftigen ,wollte ich ungern in eine allgemein neurologische Reha-Klinik, einfach damit ich einen optimalen Befund mit heim nahm. Dabei fand ich genau 2 Kliniken die entsprechendes Fachpersonal für Hirntumoren haben, d.h. aber nicht , dass nicht auch andere neurologische Patienten wie mit Schlaganfällen in der Klinik sind. Das sind Zum einen die Bavaria-Kliniken bei Dresden also bei euch in Sachsen und dann noch die Schmieder-Kliniken in Gerlingen bei Stuttgart-dort war ich- war auch ganz gut. Wald rund um die Klinik, wodurch man einen Spaziergang bis zum Schloß Solitude machen konnte. Es fuhren auch Busse nach Stuttgart für die Stadtsüchtigen.Alle 2 Wochen organisierte die Klinik für Intressierte ein Taxi, das nach Leonberg in ein Einkaufszentrum fuhr. Sonst rundrum viel Wald zum Spazierengehen. Die bavaria-kliniken hab ich selbst nicht erlebt, sie sind ein alter schloßähnlicher Komplex, terrassenförmig angelegt wo man sicher schon innerhalb des geländes viel laufen kann(im Internet gut anzuschauen.)
Gruß C.

Woody

Vielen Dank für deine Antwort!!
Die Bavaria Kliniken sollen so unheimlich groß sein mit riesigen Patientendurchsätzen. Da wird praktisch in Zyklen gefrühstückt und Mittaggegessen nach dem Rotationsprinzip. Das lässt mich zögern. Aber dass diese Klinik sehr gut sein soll, sagte man uns bereits in Heidelberg, wo ich meinen Vater zur Radiochemotherapie bekommen hatte. Ich nehm gern jeden Weg in Kauf, er soll nur best möglich versorgt sein.

Wenn jemand noch andere Erfahrungen gemacht hat, wäre ich dankbar, wenn ihr diese mit mir teilt.

Danke und noch einen schönen 1. Advent!

alma

Hallo Woody,

drei Patientendurchläufe zu den Mahlzeiten kenne ich auch von der Reha (Damp bei Kiel). Fand ich nicht so schlimm. Das Essen war jedenfalls passabel.
Stellt euch doch eine Liste von Kriterien auf und geht danach vor.
- Erfahrung mit Hirntumoren
- Einzelzimmer
- Umgebung
- Angebot usw.
Nur eine kleine Auswahl.
Neuroonkologische Rehas gibt es nur sehr wenige, weil das kein großes Fach ist. Mir fällt eigentlich nur Bad Kreischa ein. Aber das könnte ein Argument für eine weiter entfernte Klinik sein. Normalerweise kommt man in die Neurologie oder Onkologie. Das hat u.a. den Nachteil, keine Mitbetroffenen zu finden und dass die Ärzte mangels Erfahrung nicht so speziell auf Patienten mit Hirntumoren eingehen können. Aber Letzteres kann man ja vorher erfragen.

Gruß, Alma.

jusa

Hallo Woody, dieseInfos von den Bavaria hatte ich nicht, habe damals von vorn herein Gerlingen favoritisiert , weil ichin Stuttgart Bekannte, also quasi fam. Anschluß hatte.Was Ama sagt , fand ich auch wichtig: Erfahrung mit Hirntumoren. Dort wird das Essen auf den Stationen gereicht, es gibt keine Speisesääle, sondern auf den Fluren abgesonderte Bereiche fürs Speisen und um sich mal einen Tee oder Kaffee zu kochen. die Schwestern haben ihr Zentrum in Blickweite um schnell zur Hilfe eilen zu können, soweit nötig, ansonsten sind auch immer die fiten Mitpatienten hilfsbereit. Es gibt dort 3 Stationen, eine für die richtig bettlägerigen und Pflegefälle, eine für die schon etwas Aufgepäppellten und eine für die schon rechtSelbstständigen,die nur noch wenig Hilfe benötigen oder gar keine. Eigentlich sind alles Einzelzimmer(ich hab das auch gleich als Bitte im Antrag dazu geschrieben), Fernseher haben auch alle(wer darauf Wert legt), eigenes Bad sowieso, behindertengerecht. Schaut mal. Wünsch euch einen guten Fund und gute Entscheidung und Vor allem dann eine erfolgreiche Rehamaßnahme.
Grüße und eine schöne Adventszeit Christel.

Mamamuhki

Hallo Woody,
wenn ich eine Klinik empfehlen sollte, dann die, in der ich selber zur Reha war. Und zwar ist das die Johanniter Ordenshäuser- Klinik in Bad Oeynhausen. Meine Reha dauerte insgesamt ca. 3 Monate, mit Tagesklinik und ambulanter Reha bis vor 4 Wochen. Das Personal und die Ärzte sind einfühlsam und lieb und versuchen, es jedem recht zu machen, man wird hin und her gefahren, wenn man nicht laufen kann und die Therapien sind auf jeden individuell zugeschnitten. Während meiner Reha habe ich viele Menschen kennengelernt und ausnahmslos alle waren super gut zufrieden mit allem. Über das Essen konnte ich während der ganzen Zeit nicht einmal etwas negatives sagen, es ist frisch, ausgewogen, abwechslungsreich und lecker.
Es kommt natürlich auch darauf an, wo ihr wohnt und wie weit die Entfernung zum Heimatort ist. Aber man kann in diesem Kurort, in dem ich bis vor kurzem selber gewohnt habe, günstige Zimmer finden als Angehöriger und es ist wunderschön hier im Weserbergland!
Alles Liebe und viel Erfolg bei der Suche!
Cordula

Mamamuhki

......und die Zimmer dort sind total schön, beinahe wie ein 3 oder4* Hotelzimmer. Mit allem, was dazu gehört, damit man sich wohl fühlen kann!
Hatte ich vergessen zu erwähnen.

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