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Karamba

Guten Morgen,
Seit langem, auch schon vor der OP, bemerke ich bei mir eine Empfindungslosigkeit.
Es ist schwer zu beschreiben, möchte es aber mal versuchen.
Ich kann sehr schwer auf längere Zeit Menschen um mich haben, melde mich selten bei meinen Kindern, leider melden sie sich bis auf 1 Tochter auch nicht bei mir. Habe zwar guten Kontakt zu meinen Nachbarn, aber nur auf kurze höfliche Gespräche. Bin immer höflich und nett, aber in meinem Inneren ist alles leer. Wenn ich länger mit Menschen zusammen bin ist es als würde mir Kraft abgezogen werden und ich bin total erschöpft und muss schlafen.
Auch an den Dingen an denen ich früher Freude hatte habe ich das Interesse verloren.
Es ist in allen so eine Art Lethagie die mich gefangen hält.
Für wichtige Termine zu vereinbaren brauche ich viele Anläufe.
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Bis Juni 2019 war ich in therapeutischer Behandlung.

Efeu

Liebe Karamba,

wenn ich dein Profi lese, wird mir ganz kalt, erfasst mich Erstarren, Entsetzen. Was du erlebt und durchstanden hast....das ist kaum emotional nachzufühlen.

Welche Kraft hast du gebraucht, das alles zu besten, zu überleben.

Dass du leer, ausgebrannt, völlig erschöpft bist, jetzt wo die Ereignis-Fluten nachgelassen haben, ist für mich verständlich.

Du bist leer, einfach leer.

Hast du eine Idee, was dir helfen könnte? Wo es FÜR DICH jetzt weitergehen könnte, und wie?
Kannst du dir vorstellen, eine psychosomatische Reha zu beantragen? Oder eine Kur?

Geht es nicht darum, einen Neuanfang zu machen?
Der würde damit beginnen, dass du dich erholst, du angeleitet wirst, wieder Kräfte aufzubauen, herauszufinden, was du, nur du, noch möchtest in deinem Leben, und wie es gehen könnte, dass du das erreichst?

Ich könnte jetzt so etwas Diagnostisches in den Raum stellen, aber das wäre eher fahrlässig ungenau. Dafür gibt es seriöse Wege.

Im Kern steht es an, dass du dich in den Mittelpunkt stellst und das bekommst, was du jetzt brauchst.
Dein Wille ist da, du reflektierst dich kritisch, das beinhaltet, dass du etwas verändern möchtest.

Wer könnte dein erste Ansprechpartner sein? Hausarzt?

Wer ist sonst da, der dich stützt und begleitet?

LG
Efeu

KR-NE

Liebe Karamba,
das kommt mir alles so bekannt vor! Sozialkontakte strengen über die Maßen an, das Großziehen zweier Kids hat mich in die totale Erschöpfung getrieben.
Ich war immer der Auffassung, dass ich zur Gruppe der Hochsensiblen zähle, also Input nicht filtern kann. Vielleicht trifft das bei Dir auch zu. Durch Hirntumoren ergibt sich auch häufig eine Wesensveränderung. Das nimmt meist zuerst Dein näheres Umfeld wahr.
Ich würde Dir in jedem Fall dazu raten möglichst dauerhaft psychologische Begleitung in Anspruch zu nehmen. So ein Trauma bewältigen die meisten nur schwer und sowieso nur mit Hilfe. Im Bekanntenkreis nimmt jemand schon mehr als 20 Jahre Psychotherapie, aber damit hat derjenige enorm an Lebensqualität gewonnen!
LG

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